Der Kinematograph (April 1925)

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Seite 22 ftncmntograpf) Nummer 948 DIE STADT DER VERSUCHEND DER SCHRECKEN DES MEERES Fabrikat: Stern-Film G. m. b H. Regie: Walter Niebur Hauptrollen: Johnston, Tschechawa Länge : 2059 m (5 Akte) Vertrieb: Landlicht-Verleih Uraufführung: Oswald-Lichtspiele Fabrikat: M. L. K. Regie : Franz Osten Hauptrollen : de Vogt, Münz, Lotto Länge : 1943 Meter (6 Akte) Vertrieb : Süd-Film A.-G. Uraufführung: Schauburg die Schicksale der russischen Emigranten in Westeuropa kennen, so erscheint hier ihr Leben in Konstantinopel, Jas für die Russen schon immer die Stadt der Versuchung war. Nach einer eng¬ lischen Novelle hat der amerikanische Regisseur Walter Niebur einen sehr amerikanischen Film geschaffen, den leider in Berlin, bei dem immer noch währenden Mangel an Uraufführungs¬ theatern, nicht der passende Rahmen bei der Premiere geschaffen wurde. Die Fabel verläuft in jener geradlinigen Art, die ein Vorzug amerikanisch orientierter Filme ist, denn auch ein unaufmerk¬ samer Zuschauer kann ihr mühelos folgen, ohne dabei durch eine Überfülle von Titeln unterstützt zu werden. Die Schicksale der Wanda Menkoff, die in Konstantinopel Arbeit sucht, aber nichts findet als den Posten einer Tänzerin in einer Nachtbar, sind die typischen Erlebnisse eines Mädchens aus guter russischer Familie. Alle diese Menschen sind im Innersten lebensfremd und nicht in der Lage, sich anders als durch Preisgabe ihrer Ver¬ gangenheit in die Gegenwart zu schicken Niebur hat die ein¬ zelnen Typen sehr fein charakterisiert. Die einfache Linie des Geschehens wird ton ihm verbreitert, indem er das Milieu durch entzückende, echt filmisch bildhafte Einfälle ausmalt und durch Ausnutzung der Augenblicksstimmung für seine Figuren zu interessieren weiß. — Für den Film war, wie es die Mode weg. nachdem er den Verführer seiner Frau erschossen hatte. Dann geht der Graf Orelli hin, wrird Pirat und als der ge¬ fürchtete „Seeteufel" der Schrecken des Meeres. Nach zwanzig Jahren kommen Vater und Sohn zusammen, der Sohn ist als Leutnant Führer des Grenzkommandos, das Jagd auf den „See¬ teufel" macht. Der Sohn gerät in die Hände der Piraten, wird durch den Vater Seeteufel vom sicheren Tode gerettet. Der Seeteufel fällt doch noch den Behörden in die Hände, verzeiht edelmütig seiner Gattin, die er zufällig wieder trifft, und Jcr Sohn kann endlich die Tochter des Gouverneurs, die er schon lange liebt, rur Frau nehmen. Eine sehr abenteuerliche An¬ gelegenheit. reichlich naiv vorgetragen. Jack Mylong-Münz ist ein netter, sympathischer Darsteller, nach den Lorbeeren des Filmdichters zu greifen, sollte er sich lieber versagen. Immerzu ward in diesem Film irgend jemand mit List irgendwohin gelockt. Und ohne den berühmter. Zufall käme dieser Film überhaupt nicht zu Ende. Die Regie führte Franz Osten, ohne etwas für die Gestaltung des Stoffes zu tun. Den Grafen Orelli, der zum „Seeteufel" wird, gab Carl de Vogt schlicht und die Ge¬ fahren dieser Figur geschickt vermeidend. Helena Makowska. Lilian Gray, Jack Mylong-Münz, Irma Socha taten ihr Bestes. Der Film zeigt prachtvolle Bildet, schöne Natur¬ aufnahmen, die Photographie Franz Kochs ist hervor-