Der Kinematograph (April 1925)

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Nummer 949 Kinematograpfj Seite 35 SmltOmlMltitllc ¥lllttii|pii)it Die Voigtländer „Projektos" Objektive und ihre Beziehung zu Professor Dr. Josef Petzval Von Karl Pritschow. Braunschweig. E s fällt heute, wo sich Erfindungen und Verbesserungen auf dem gesamten technischen und dem optischen Ge¬ biet im besonderen überstürzen beinahe schwer, sich zu veigegenwärtigen, daß die ersten Versuche, ein durch eine l.inse entworfenes Bild festzuhalten, mit der Konstruktion der „Camera ohscura" verwirklicht wurden: es war deshalb damals, als die Photographie in der Entwicklung begriffen war, das höchste Bestreben der großen Bahnbrecher auf diesem Gebiete, wie Niepce, Daguerre und Talbot, die Optik derart leistungsfähig gestaltet zu sehen, daß sie, die die Grundlage für die Güte des Bildes ist, gleichen Schritt mit den überaus wichtigen Forschungen auf photo¬ chemischem Gebiet hielt. Im Ausgang des 16. Jahrhunderts wurden roch ganz einfache Bikonvex- und Plankonvexlinsen für das Urbild des photographischen Apparates, die „Camera obscura", verwandt, die für das achsiale Gebiet bei unbewaffnetem Auge relativ brauchbare Resultate ergaben, und zwar er¬ zeugten derartige Kameras höhen- und seitenve'tauschte Bilder, erst später (etwa um das Jahr 1700 herum) ging man dazu ü ver, einen Planspiegel zwischen Bildebene und Objektiv anzuordnen, der eine richtige Wiedergabe wenig stens ntch der Höhe ermöglichte. Selbstverständlich hatten Kameras mit einem derartig einfachen Objektiv große Fehler für außerhalb der Achse gelegene Objekte, und es ist das Verdienst des Physikers Wollastons. im Jahre 1812 an Stelle der plan- und bikonvexen Linsen sogenannte „Menisken" eingeführt zu haben, die die Leistungsfähigkeit der Kamera nicht unwesentlich erhöhten. Nicht unerwähnt sei, daß es an Versuchen, das Objektn zu achromatisieren, d. h. seine Farbenlchler zu beseitigen, von verschiedenen Seiten nicht gefehlt hat, ohne daß jedoch in der Praxis davon nennenswerter Gebrauch gemacht worden wäre: im Jahre 827 stellte sich der Engländer Airv die Aufgabe, die Verzeichnung, Bild¬ wölbung und den Astigmatismus optischer Systeme theore¬ tisch zu bestimmen, durch welches Studium die Kenntnis von der Leistungsfähigkeit des Objektivs der „Camera obscura" eine beachtenswerte Erweiterung erfuhr. In Paris genoß die C h e v a 1 i c r'sche optische Anstalt einen sehr guten Ruf, und es interessant zu erfahren, daß die ersten Daguerre-Apparate nicht mehr den ein¬ fachen Meniskus, sondern eine nach dem Verfahren von Chevalier achromatisierte Einzellinse besassen: die „französische Landschaftslinse", wie sie M. von Rohr