Der Kinematograph (September 1925)

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Nummer %8 Rincmatagrnpn Seite 11 Der sprechende Film. Ein Interview mit Dr. Lee de Forest von unserem New-Yorker R. H. R. - Korrespondenten. Wir bringen nachstehende Unterredung unseres New Yorker Korrespondenten mit Herrn Dr. Lee de Forest zunächst schon aus rein hisloriscnen Gründen. Es scheint hier iene Duplizität der Ereignisse vorzuliegen, die bei Erfindungen schon so oft stattfand. Jedenfalls steht fest, daß die deut¬ sche Erfindung vor der amerikanischen erfolgte, und wir halten es nicht für ausgeschlossen, daß es unter Umständen zu Pa¬ tentstreitigkeiten kommt, auf deren Ausgang man naturgemäß gespannt ist. Der sprechende Film ist nichts Neues; vor zwanzig Jahren sah ich hier in New York schon einen ,.Mikado‘-Film — die ganze Operette in far¬ bigen Bildern mit der voll¬ ständigen Musik und dem Dialog. Vor fünfzehn Jah¬ ren sah und hörte ich im Wintergarten in Berlin einen Caruso-Scotti-Film. das ganze Duett aus ..Forza del Destino“. Vor zehn Jahren kam Wison mit einem Sprechfilm heraus, den er für voll¬ kommen hielt und der gleich bei den Probevor¬ stellungen versagte: der Schall kam meistens meh¬ rere Sekunden vor oder nach dem Bilde. Alle diese Sprechfilme waren eine Kombination von Film und Phonograph, ine Kombination von zwei unabhängig voneinander ar¬ beitenden Maschinen — und es war immer nur en glück bcher Zufall, wenn die beiden Apparate synchronisierten. J h. gleichzeitig bis auf den kleinsten Bruchteil einer Sekunde zusam¬ menarbeiteten. Dr. Lee de Forest, der auf Jcm Gebiete des l eltphons und Jes Radios epo¬ chale Erfindun¬ gen gemacht hat und als einer der bedeutendstenEr- bnder der Jetzt- *Ht weltgeachtet »st, erkannte, daß <* ,e Frage des s PrechendenFilms auf diese Weise niemals gelöst würde. Er begab s *ch nachDeutsch- ’and, das er als Wissenschaftler Jnd Techniker vor allen anderen Landern schätzt und machte sich mit den deutschen Forschungen auf dem Gebiete des Syn¬ chronismus (d. h. in diesem Falle Gleichzeitigkeit von Bewegung und Schall) vertraut. Dr. de Forest gibt offen zu. daß ihn die deutschen Forschungen auf den richtigen Weg zum ..Phonofilm“ geführt haben. Der Phonofilm bedient sich bei der Auf¬ nahme wie bei der Wie¬ dergabe nur ie eines Apparates; auf dem Film- band wird das Bild der Szene und Personen wie bei ff dem anderen Film ; uige iommen und links neben dem Szenenbild wtrd photographisch cer Schall registriert Da- 3u *cb. daß Bewegung und Schall gewissermaßen nur e i n Bild sind, gleichzeitig ausgenommen und gleich- z*: tig reproduziert wer¬ den. ist der Sprechfilm — soweit Synchronismus in Frage kommt — restlos vollkommen Ein einziger Mangel, der durch Ex¬ perimente und Verbesse¬ rung bald beseitigt sein wird, haftet dem Pfcono- fi'm noch an: die Klang¬ farbe der Stimme ist noch etwas ..blechern", wie das früher auch bei den Schailplatten der Fall war. Es kommt jetzt nur noch darauf an. einen Lautsprecher zu konstruieren, der die Stimme m ihrer Natürlichkeit wiedergibt: de Forest hat die großen Schwierigkeiten des Sprechfilms so glänzend überwunden, daß ihm dieser kleine Mangel nicht viel Kopfzerbrechen verursachen sollte. Die große Schwierigkeit hat Dr. de Forest da¬ durch aus der Welt geschafft, daß er den Schal! pho¬ tographierte .die fein¬ schraffierte. etwa ein drittel Zenti¬ meter breite Linie auf dem Fi.'mband zeigt das Bild des Scnalles in stär seren und schwä- Dr. Lee de Forest @© i | c • 4 ■ « + Täz— Die Wiedergabe de» SprechlÜm* - A dbe GJehUmpc B die bTpereeositnrc pboto-ekktnscbe ZeBe C = die Audion- Ye« starker D Untspreeber X Fibnbnod «t SckeBbsM