Der Kinematograph (September 1925)

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Seite 6 Rincmatoaropfi Nummer %9 Offener Brief an Herrn Ludwig Scheer, 1. Vorsitzenden des Reichsverbandes (Auszug aus dem „Reichstilmblatt" vom 6. September 1925) Kein lieber Herr Scheer ! Ich freue mich nach Ihrem Artikel in der vorigen Nummer des „Reichs¬ filmblattes“ feststellen zu können, daß Sie Ihre Ansicht über die The¬ aterbesitzer-Kommission, die die diesjährigen Auslandfilme der National-Film A.-G. auswählen soll, so vollständig geändert haben. Nachdem noch im Juli der Vorstand des Reichsverbandes glaubte, eine „Warnung" vor dieser Kommission an seine Mitglieder erlassen zu müssen, erkennen Sie jetzt in Ihrem Artikel den Gedanken grundsätzlich an und bescheinigen der Kommission ausdrücklich, daß ihre Arbeit „sehr fruchtbar" werden könnte. Allerdings gehen Sie in Ihrem Artikel gleichzeitig einen großen Schritt weiter: Sie verlangen, daß diese Theaterbesitzer-Kommission, die die Auswahl unserer Auslandfilme vornimmt, gleichzeitig auch die Preise dafür festleg6n soll. Ich gestehe offen, daß diese Weiterbildung meiner Idee mich im ersten Augenblick frappiert hat. Aber ich bin - wie Sie vielleicht von früher her noch wissen — für jede Anregung cankbar, die mir eine brauchbare Mitarbeit an meinen Bestrebungen verbürgt. Ich nehme also Ihre Anregung mit Dank an: Die Theaterbesitzer-Kommission, der wir unsere Auslandfi lme zur Begutachtung vorführen, w ird also nicht nur darüber bestimmen, welche dieser Filme in unser Verleihprogramm aufgenommen werden sollen und di ese Filme nach ihrem Wert für das deutsche Theater- geschäft klassifizieren, sondern auch da rüber hinaus bei der Festsetzung der Preise für diese Filme mitwirken. Ich würde mich freuen, wenn ich mich über die Form, in der diese Mitwirkung zum Nutzen des Ganzen durchgeführt werden kann, m i t Ihnen persönlich verständigen könnte — gerade weil ich in Ihnen einen der kritischsten, aber auch ideenreichsten Köpfe des Theater¬ geschäftes erblicke. Nachdem der Verein der Lichtspieltheater besitzer Groß- Berlins durch seinen Vorstand zu meiner Auswahlkommission schon eindeutig Stellung genommen hat, indem er fünf Herren des Verstandes offiziell in die Kommission entsandte, und nachdem Sie mit mir über den eminenten Wert einer solchen Auswahl- und Preisfestsetzungs- Kommission namentlich für den mittleren und kleinen Theaterbesitzer durchaus einig gehen, darf ich vielleicht hoffen, daß auch der Re i chs- verband in seiner Sitzung am 29. d. M. der Sache seine offizielle Sanktion geben und auch seinerseits Mitglieder in die Kom¬ mission entsenden wird, .... , u v v. Mit vorzüglicher Hochachtung Generaldirektor HERMANN ROSENFELD. Nationalfilm A.-G., Berlin SW48