We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.
Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.
Seite 16 Rincmatogropft Nummer 969 ebenso groß und größer, ebenso schön und schöner, ebenst» aufregend und auf¬ regender, ebenst» weit¬ schweifig und n«»ch lang¬ weiliger schon dagewesen. Wir haben alles das von Lubitsch. De Kille. Buko- wetzki, Griffith u. a. schon ebensogut und viel besser gesehen: wir haben auch diese altasiatischen und altafrikanischen ..reinen Toren“ ebenst» dumm und stumm, diese unreinen Tö¬ rinnen ebenst» packend und nackend gesehen. Diesem Großhirn ..Der Wanderer“ fehlt die Exi¬ stenzberechtigung. weil er uns nichts Neues bringt und weil wir das Alte bis zum Überdruß bereits ge¬ nossen haben. Schade, daß die Paramount so viel Geld und so viele Talente an diese Sache verschwendet hat: die prachtvoll gebaute Schwedin Greta Nissen, die erfolgreich keine ihrer Schönheiten vor unseren Blicken verbirgt. Ernest Torrence. Wallacc Bee-v. Tyrone Power, William Collier sind alle vorzüg ich. aber der ganze Film ist schlecht, weil er langweilt, etwas was kein Publikum der Welt verzeiht. • „Siegfried“ . . der Ufa Film wurde von der amerikani¬ schen Presse und dem amerikanischen Publikum zum Er¬ eignis gestempelt — die Amerikaner haben ja schon im ..Dubarry“- Film gesehen, was Filmkunst ist. Die Kritik spricht sich heute sehr lobenswert über diesen deutschen Film aus und urteilt so liebevoll und lobfreudig, als ob nie¬ mals der leiseste Hauch die amerikanisch-deutsche Freundschaft getrübt hätte. Die Erstaufführung, die im Century-Theater statt¬ fand. spielte sich vor total aus verkauftem Hause ab — das Haus faßt nahezu dreitausend Personen, und Hunderte mußten an der Kasse abgewiesen werden. Wiederholt brauste der Beifall mitten in die Vor¬ stellung hinein, und zum Schluß gab es eine Ovation, wie sie hier im Kino höchst selten ist. Was dem Amerikaner an diesem Film besonders imponierte, war die Schönheit der einzel¬ nen Bilder, die künstle¬ rische Ausgestaltung der zinzeinen Szenen und vor allem die Fähigkeit der Darsteller, sich in den Geist der Zeit hinein¬ zuleben. Das ist der große Vorzug der deutschen Künstler, der größte Vorzug des deutschen Kostümfilms, daß er die Stimmung überzeugend zum Ausdruck bringt. Unseren amerikanischen Filmspielern glaubt man den dar¬ gestellten Charakter nicht, er spielt eine Rolle und mas¬ kiert sich in der Tracht jener Zeit — der deutsche Schau Spieler lebt die Gestalt, die er verkörpert. Die Premiere war unbestreitbar ein großer Erfolg, ob dieser Erfolg ein dauernder sein wird, bleibt abzuwarten Pariser Notizbuch (Von unserem Pariser Korrespondenten.) er italienische Dramatiker Pirandello. dessen Stücke sich die ganze Welt eroberten und der gegenwärtig sicherlich einer der meistgespielten Theaterdichter ist, hat unlängst a ich einen Film geschrieben, betitelt „Der verstorbene Mithias Pascal“, in dem er übrigens selbst die Hauptrolle spielen wird. — Unter den zahlreichen französischen neuen Filmen, die gegenwärtig in Vor- be-eitung sind, wird dieser Film zweifellos Aufsehen ge¬ nug machen. Fast vollendet sind u. a. folgende neue französische filme: „Das Blut der Ahnen“, „Jean Chouan , „Gribiche“. „Die Axt**, „Mein Geistlicher bei den Reichen . „Bruder Jakob“ usw. Mit großer Span¬ nung erwartet man den Film „Fausts Verdammung“ nach der Symphonie von Berlioz. Dieser Film hat gar keine Titel und ist ein Farbenfilm von 3200 Meter Länge. Für seine Aufführung sind nicht nur ein großes Orchester, sondern auch Chöre und Solisten erforderlich. In Lourdcs wird ein neuer Film von der Geschichte und den Heilungswundern dieses wichtigsten Wallfahrts¬ ortes der katholischen Kirche hergestellt, nachdem ein ähnlicher Film, betitelt „Credo**, großen Erfolg aufzu¬ weisen hatte. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß der Film „Wilhelm Teil*' bei der Pressevorführung am 9. Septem¬ ber einen außerordentlich starken Erfolg im Artistic- Cinema erzielte. Dieser Film wird gerühmt. Die Aufführung des Aubert-Films ..Salammbo“ in der großen Oper am 15. Oktober wird noch besondere tech¬ nische Vorbereitungen erfordern, denn die Entfernung zwischen Projektionsapparat und Leinwand beträgt nicht weniger als 60 Meter. Die Vorführungswand der großen Oper wird daher auch tatsächlich die größte in ganz Frankreich sein. Des allgemeinen Interesses halber sei hie:' die genaue Höhe der Abgaben verzeichnet, die die französischen Kinos in der Provinz an Staatssteuern — nach den neuesten Bestimmungen — zu entrichten haben, nämlich 3.60 Prozent bis zu einer Monatseinnahme von 15 000frs, 6 Prozent für eine Monatseinnahme von 15 000 bis 30 000 frs. 9 Prozent für eine Monatseinnahme von 30 000 bis 50 000 frs. 12 Prozent für eine Monatseinnahme von 50 000 bis 100 000 frs. und 15 Prozent für eine Monats¬ einnahme über 100 000 frs. Die Fachzeitschriften teilen jetzt öffentlich mit. daß Cine France-Film, die bekanntlich im Jahre 1924 mit Hilfe der Westi ins Leben gerufen worden ist, endgültig davon Abstand nimmt, sämtliche für die Saison 1925 26 vorgesehenen Filme zu drehen, u. a. „Der Schwindel“ (Le vertige), die „Leimrute“ (La glü) usw. W. S.