Der Kinematograph (September 1925)

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Nummer Rmcmotogroph Seite 25 W arum denn weinen . . . in der letzten Nummer der ..Süddeut¬ schen filmzeitung“ macht Herr Aubin¬ ger seinen Münchener Gefühlen gegen die Beniner Presse nieder einmal Luft. Fs paßt ihm nicht, daß die Berliner Kollegen an einem Fmplangsabend hei Herrn Laemmie teilgenommen haben, ob¬ wohl sich nicht bestreiten läßt daß Laemmie der Präsident eines großen air.e Manischen Konzerns ist. der sich für die Plazierung deutscher Filme aller¬ hand Muhe gege¬ ben hat. der Fhren- bürger einer süd¬ deutschen Stadt und Käufer des deutschen Schüf- tan-Patents ist Ich glaube nicht, daß Herr Aubinger Herrn Laemmie Kennt. Fs scheint ihm auch unbe¬ kannt zu sein, daß auf lenem Fmpfang usdrucklich betont wurde. daß wir fie wahre Freund¬ schaft im regen Ge- schäftsaustausch sehen. Fr hat ein oaar Artikel in Berliner Zeitungen gesehen, sie schnell ind flüchtig ge¬ lesen und — tobt. Unsere großen ndustnefirmen v er¬ suchen allmählich, mit Amerika ins Gescheit zu kom¬ men. Man darf ohne Übertreibung sagen, daß Millio¬ nen von Mark in der deutsch-ameri- Hanischen Verstän d*gur g stecken. Fingeweihte — zu denen Herr Aubinger allerdings nicht zu zählen scheint — wissen, daß man bestimmte Grunde dafür hat. alles zu tun, um das deutsch-amerikanische Verhältnis zurzeit möglichst angenehm zu machen. Nicht etwa wegen der Inserate, wie Herr Aubinger meint, und nicht aus ..natio¬ naler Würdelosigkeit“, auch nicht aus .Geschäftsiournalismus“. sondern ledig- li r h aus wahrer, praktischer Erkenntnis der Dinge heraus. Aber Herr Aubinger pöbelt, weil er es nicht besser weiß, und weil er wie ein kleines Kind schreit, wenn man ihm »rger.deinen bunten Fetzen Papier weg¬ nimmt. Uns kann » egal sein; aber es *st bedauerlich, wenn «.me Zeitschrift, die einer Industrie dienen will, die In¬ teressen dieser Industrie so gründlich gefährdet und so leichtfertig verletzt. Brüllen Sie ruhig weiter, Herr Aubinger’ Sie sind deshalb noch lange kein Löwe, wenn Sie auch manchmal so tun. als ob Sie so aussehen. * Merkwürdige Ansichten. Ein Gutachten der Handelskammer in Berlin hat sich dabin ausgesprochen, daß nur für dieienigen Verträge Provisionen *u zahlen sind, die auch tatsächlich per- fektuiert werden. Die Handelskammer ist zu dieser Ansicht gelangt, weil etwa 50“« der Vertrage von den 1 heater- besitzern nicht innegehalten worden sind. Gegen diese Entscheidung ist selbst¬ verständlich nichts einzuwenden Fs ist aber geradezu erstaunlich, daß jetzt Theaterbesitzer hingehen und. gestutzt auf dieses Gutachten, den Standpunkt einnehmen, daß es üblich sei. 50 . der abgeschlossenen Filme nicht abzunehmen Mag seil., daß das bei einigen Theatern „üblich ' ist. Fs wäre aber dann Sache der in Frage kommenden Verleiher, den Theateroesitzern klar/umarhen. daß sie sich auf dem Holzwege bef nden. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß abgeschlossene Verträge unbedingt zu erfüllen sind und daß iede Freilassung vom Vertrage ein Entgegenkommen des betreffenden Verleihers darstellt. Es ist traurig genug, daß wir so weit gekommen sind, daß die meisten Verleiher auf die Erfüllung eines Teiles ihrer Verträge ver¬ zichten. Ein Rechtsanspruch auf Befrei¬ ung vom Vertrage besteht selbstverständ¬ lich nicht, und wenn irgendwo auf die Er¬ füllung eines Vertrages gedrängt wird, so vertritt der Verleiher nur sein gutes Recht. Jeder Nachlaß ist ein Entgegen¬ kommen. Darüber dürften sich einsich¬ tige Theaterbesitzer auch klar sein. Man muß sich alles überlegen, bevor man unterschreibt, aber nicht versuchen, aus bestehenden Verträgen auf solche Weise herauszukommen Wenn ein Theater¬ besitzer es mit Mitteln versucht, wie m vorliegenden Falle, bleibt dem Verleiher nichts anderes übrig, als Erfüllung zu ver¬ langen. die er jederzeit gerichtlich zu er¬ zwingen vermag. Der richtige W'eg ist in solchen Fällen natürlich die Verständigung, und es ist glücklicherweise selten, daß der Theater¬ besitzer mit Gewalt etwas zu erreichen versucht, zu dem ihm gesetzlich iede Handhabe fehlt. * Norman W rights Film-Abschied. Der ..Film Renter & Moving Picture News", das bekannte Fachblatt, das sich auch hier m Deutschland besonderer Beachtung erfreut, teilt mit. daß Mr. F. Norman 'Ä righ* als Herausgeber ausge¬ schieden ist Frnest Fredmann. der bis¬ herige Chefredak¬ teur. fungiert nun¬ mehr auch als Her¬ ausgeber. Es ist selbstv erständlir h daß der bekannte englische Filmmann seine Sympathien fui Deutschland letzt noch mehr wie bi'her zum Aus¬ druck bringen wird W ir bedauern das Ausscheiden Nor¬ man W rights, weil er schließlich aller¬ hand Verdienste un ’ie deutsch- enfc.*»wne Filman¬ näherung erlangt hat. W tr »ind aber sicher daß die deutschen Belange in den Händen Mr Fredmanns minde¬ stens ebensogut aufgehoben sind Für die Filmindu¬ strie selbst w ird die V erbindung mit Norman W right nach wie vor be¬ stehen bleiben Fr hat die ..Nibelun¬ gen*. die „Straße und v tele andere Filme druben eingefuhrt und wird der deutsch-englischen Filmv erstandigung noch mancren Dienst leisten ♦ Das Verleih-Programm der Bayerischen. W leder liegt uns m Blau und Silber das Verleih-Programm der Bayerischen Film¬ gesellschaft vor. Ein reichhaltiges, hübsch ausgestattete» Buch, für das Reinhard W Noack verantwortlich zeichnete Da?* hübsche, instruktive Buch ist in Blau und Braun gehalten, zeigt interessante Kup¬ fertiefdruck« mit Bildern aus den Filmen, flotte Zeichnungen, die sich zum Teil aus¬ gezeichnet für Inserate v erwenden lassen und die vor allem eine ausgezeichnete Übersicht über die zwanzig bis dreißig Filme, mit denen die Bayerische auf dem Plan erscheinen wird. Wir finden in¬ struktive Betrachtungen über die Er¬ zeugnisse des bekannten Filmverleihs, hübsche Kupfertiefdruck-Abbildungen, wie überhaupt das ganze Buch geradezu auf die Praxis zugeschnitten ist. Der 1 heaterbesitzer wird die Strichätzungen für seine Zeitungsreklaroe. die Kupfer¬ tiefdruckbilder. die auf besonderen Blät¬ tern gedruckt sind, in der Außenreklame vor der Aufführung verwenden können Es ist sicher, daß eine Broschüre in dieser Ausstattung unc Form überall mit großem Beifall aufgenommen werden wird und dem Theaterbesitzer mancher-