Der Kinematograph (September 1925)

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Seite 26 Ritirmatoarapft Nummer %9 lei wertvolle Dienste leisten kann. Das Buch ist überaus geschm; ckvoll und stellt in seiner Art eine M jsterleistung dar. * Neues von der Universal. Jetzt ist auch Laemmle eine ameri¬ kanisch-französische Verbind ing einge- gangen. Er wird in ihrem Nahmen zu¬ nächst den berühmten Roman von Victor Hugo „L’homme qui rit“ ver¬ filmen. Die Hauptrolle wird Mary Phil¬ bin spielen, Regie führt Svend Gade. den Universal zur Verfügung stellt. Als Konkurrenz für Rin- tintin ist der Polizeihund Muro engagiert worden. Sein Trainer hat einen mehr als zweiiährigen Vertrag mit der Universal abgeschlossen und erhält während dieser Zeit iährlich 20 000 Dollar. Das ist eine sehr nette Summe, mit der sowohl der Hund wie auch der Trainer recht gut leben können. Buchowetzki, der bekannt. 'ich jetzt bei Laemmle ge¬ landet ist, wird demnächst Laurids Bruuns Roman „Die Mitternachtsonne 1 ' drehen. Der russische Prinz Tru- betzkoi soll die Hauptrolle spielen. Der Prinz ist kein Neuling im Filmfach, er hat bereits mehrere größere Rol¬ len gespielt Neben der ..Mitternacht¬ sonne" wird „Onkel Toms Hütte“ gefilmt werden. Wer diesen Film inszeniert, und wer die Hauptrolle spielen soll, liegt noch nicht genau fest. Edward Laemmli ist glücklicher Vater eines acht, pfündigen Mädchens gewor¬ den und dem Universal-Star House Peters wurde ein Mädchen geboren. Schließlich ist noch aus dem Bereich von Universal- Citv zu berchten. daß Ru¬ dolf Schildkraut seinen sech¬ zigsten Geburtstag gefeiert hat und zu diesem Tag von seinem Sohn Josef ein Theater geschenkt erhielt, in dem ohne Rücksicht auf das Geldver¬ dienen nur hochliterarische Stücke ge¬ spielt werden sollen. Das neue Fox-Programm. An erster Stelle ist jenes gewa tige Werk zu rennen, an dem der F^x- Konzern mit allen verfügbaren Mitteln und Kräften in den letzten drei Jahren gearbeitet hat. „Das Feuerroß“, die Ge¬ schieht e von der Verbrüderung der Meere! Es handelt sich um den Bau der ersten Oberland-Eisenbahn in Nord¬ amerika, unter der Regierung Abraham Lincolns um das Jahr 1862. Die Helden¬ figuren des alten Westen feiern Auf¬ erstehung. Buffalo Bill treibt der Ar¬ beiterarmee die riesigen Büffelherden durch die Prärien zu. Ein Heer von einigen tausend heldenmütigen Pionieren dringt mit Büchse und Schaufel durch den Urwald. Chinesen, Neger und In¬ dianer helfen den Europäern. Aufrei¬ bende Kämpfe mit feindlichen Indianer¬ stämmen und furchtbare Witterungs¬ unbilden hemmen den Weg nach dem Westen. Städte wachsen aus dem Erd¬ boden und verschwinden wieder., Unter die ganz groß angelegten Werke des kommenden Fox-Programms ist auch „Der Hochverrat von Panama“ zu zählen. Auch hier ein Wendepunkt in der ameri¬ kanischen Geschichte als Thema. Feind¬ liche Mächte wollen den Panamakanal durch unterirdische Minen sprengen. Die wichtigste Lebensader der neuen Welt soll abgedrosselt und ihre furcht¬ barste W'affe, die herrliche Flotte, ver¬ nichtet werden. Tom Mix, der durch seinen Europa¬ besuch in diesem Jahr den vollen Be- Hcnay Portes in ihre« * ucn Film •Traf<KÜ:« weis dafür erbrauchte, daß er die Gunst des deutschen Publikums voll und ganz besitzt, wird in einigen besonders aus¬ gewählten Sujets erscheinen. ln dem Film „Dick Turpin — der galante Ban¬ dit'* verkörpert er den populärsten Straßenräuber der englischen Gesichte. Natürlich wird Tom Mix auch wieder in einigen seiner besten Wildwest-Sachen gezeigt werden. Man hat sich daran gewöhnt, Tom Mix vor den phantasti¬ schen Kulissen des wilden W'estens zu finden, und das überzivilisierte Europa liebt es, sich an der märchenhaften Ro¬ mantik dieser Urwaldgeschichten zu er¬ frischen. Ein Thema, das von jeher das aller- stärkste Interesse fand, behandelt der Film „Sibirien“. Das Spionagesyslem der zaristischen Regierung, die Orgien im Winterpalast, die Salzminen von Si¬ birien. In die Traumwelt des Zirkuslebens wird uns der Film „Donnernde Berge“ versetzen. Die kleine Reiterin im rosa Spitzenröckchen, der viel belachte und doch so traurige Exentrik-Clown, die große Kuppesensation, die unheimlichen Raubtierkäfige und alles, was zu einem echten und rechten Zirkusfilm gehört. Ein Film der schönen Frauen und nervenaufpeitschenden Sensationen ist „Die Sintflut“ mit Edmund Lowe, Jacque¬ line Logan und Alma Rubens. Der Film „Der Faulpelz* ist eine höchst amüsante Kleinstadtgeschichte, in der Bruk Jones reichlich Gelegenheit hat. seine sympathische und frische Dar- steüungskunst auf das vorteilhafteste zu zeigen. Nach dem bekannten Roman von Gil¬ bert Frankau wurde der Film „Das Leben — ein Tanz“ mit George ü’Brien. Madge Bellamy und Alma Rubers in den Haupt¬ rollen geschaffen Eine vorzügliche Auslese der beliebten Fox-Gro¬ tesken. Fox-Magazine und Fox-Journale wird auch in diesem Jahr den Theater¬ besitzern zur Verfügung stehen. Und nur. zur neuen deut¬ schen Produktion der Defa. Werner Krauß spielt die Titelrolle im „Trödler von Amsterdam“ nach dem gleichnamigen Roman von Dr. Alfred Schirokauer. In einer anderen Deko¬ ration hi tet Frieda Richard „Das Geheimnis der alten Mamsell“. Ein Film, der dem gleichnamigen Marlitt- Roman nachgeschaffen wird. „Der Müller von Sans¬ souci“ v* ird unter günstigen Auspizien auf den Spuren wandeln, die Fridericus Rex vorgezeichnet hat, und die zum starken deutschen Er¬ folg führten. Vorlffufig wird von der Defa *ine Gruppe von sechs deutschen Filmen fabriziert, die durchgehend nach besonders zugkräftigen Themen, mit erstklassigem Ensemble hergestellt wer¬ den. Unter den Regisseuren finden wir Victor Janson und Dr Paul Merlbach; den oben erwähnten Darstellern schließen sich Marcella Albani. Joseph Pointner und Harry Halm an. * Tödliches Unglück. Einem tödlichen Motorradunfall fiel Herr Adolf Rickel, der langjährige Leiter der Frar.kfurter Deuligfiliale in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch zum Opfer. Rickel hatte am Samstag nachmittag in Mainz geschäftlich zu tun und bediente sich zur Rückfahrt eines Motorrades. In der Nähe von Schwanheim blieb das Rad in einem Straßen*oche hängen, Rickel wurde abgeworfen und derart schwer ' erletzt. daß er Dienstag nacht verschie¬ den ist. Der in den dreißiger Jahren stehende, aus der Provinz Hannover stammende Filmfachmann erfreute sich in Frankfurt a. M. aufrichtiger Beliebt¬ heit. Seine Filmlaufbahn begann er als Disponent bei Leopold Rosen damals, als Rosen noch Frankfurter Kunstfilm fir¬ mierte. und die ersten Harry Piel-Filme herausbrachte. Rickel übernahm dann die Filiale der Deuligs im AUerraniahaus, die er bis vor wenigen Monaten inne¬ hatte, um dann gemeinschaftlich mit seiner Frau zum Sofarfilm überzugehen. Frau Rickel kennt als langjährige Dis¬ ponentin der Frankfurter Südfilm-A.-G. die Branche sehr genau. Rickel hatte ein Vorstandsamt im Verein Frankfurter Filmindustrie inne. der in ihm ein eifriges Mitglied und einen lieben Kollegen verliert