Der Kinematograph (September 1925)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Seile 42 KincmotogropO Nummer 969 Automobil-Motoren z. H. sind fast ausnahmslos Viertakt- Maschinen. Die Bezeichnung hat folgenden Ursprung: Man bezeichnet den Weg de* Kolbens von oben nach unten und umgekehrt als Hub < der Takt Der Viertakt- Motor arbeitet folgendermaßen: 1 Ansaugen des Gasgemisches, 2. Verdichten des Gasgemisches, 3. Entzünden des Gasgemisches, 4 Ausstößen der Verbrennungsgasc. Es sind also drei Hübe notwendig, um den sogenannten Krafthub (3.) vorzubereiten. Alle Vorgänge spielen sich oberhalb des Kolbens im Verbrennungsraum ab. Im Gegensatz zur Viertakt-Maschine ist bei der Zwei¬ takt-Maschine jeder zweite Hub ein Krafthub; das Schema lautet: 1. Ansaugen des Gasgemisches unterhalb des Kol¬ bens im Kurbelgehäuse; Verdichten des beim vor¬ beigehenden Hub angesaugten Gasgemisches ober¬ halb des Kolbens im Verbrennungsraum; 2. Entzündung des verdicht ^en Gasgemisches. Ge¬ gen Ende des Hubes werden die Verbrennungs¬ gase ausgestoßen und zugleich wird das bei 1. an¬ gesaugte Gasgemisch in den Verbrennungsraum ge¬ drückt. Die Folge dieses Arbeitsvorganges ist, daß Zweitakt- Maschinen wesentlich gleichmäßiger laufen als Viertakt- Maschinen. Letztere werden deshalb mit besonders schweren Schwungrädern ausgestattet sein müssen, um den unbedingt notwendigen Gleichförmigkeitsgrad zu er¬ zielen. Es läßt sich schwer sagen, welcher Maschine der Vor¬ zug zu geben ist. Die Viertakt-Maschine läuft ruhig, d. h. man kann die unter hohem Druck austretenden Verbrennungsgase durch einen zweckentsprechend di¬ mensionierten Auspufftopf stark dämpfen Sie hat aber Ventile, die gelegentlich nachgesehen werden müssen. Die Zweitakt-Maschine läuft ziemlich geräuschvoll, da ein zu starkes Dämpfen der austretenden Verbrennungs¬ gase das Eintreten des Gasgemisches in den Verbren¬ nungsraum hindern würde, was einer Herabsetzung der Leistung gleichkommt. Ventile fehlen vollständig; der Kolben steuert die Gasströme selbst durch Verdecken bzw. öffnen der Mündungen von Kanälen, die in den Zylinder eingegossen sind. Auch die Ölung ist überaus einfach; das öl wird dem Benzin in einem bestimmten Verhältnis beigemischt. Nachteilig ist wiederum, daß Zweitakt-Maschinen Neigung zum .,Durchgehen“ haben, d. h. zur Steigerung der Umdrehungszahl beim Aufhören der Belastung. Sie bedürfen deshalb einer besonders guten Reguliereinrichtung, und das um so mehr, als sie ja ohne Aufsicht während der Zeit der ..Aushilfe“ laufen sollen. Viertakt-Maschinen können als Motoren mit zwei Zylin¬ dern ausgebildet werden, Zweitakt-Maschinen nur als Einzylinder. Für den genannten Zweck kommen der Ein¬ fachheit halber nur Motoren mit einem Zylinder in Be¬ tracht. Die Kühlung kann eine Wasser- oder eine Luftkühlung sein. Letztere erfüllt bei Hilfsmaschinen ihren Zweck durchaus; es sollte aber dafür gesorgt sein, daß durch besondere Ventilatoren oder ein als Ventilator ausgebil¬ detes Schwungrad der Zylinder einem kräftigen Luftstrom ausgesetzt wird, da ja die Kühlung, die beim Motorrad durch den Fahrtwind entsteht, bei der Lichtmaschine in Fortfall kommt. Der Generator oder der Dynamo muß Gleichstrom er¬ zeugen. und zwar zweckmäßig in einer Spannung von 65 Volt sowie eirer Stromstärk? entsprechend dem Strombedarf der Spiegelbogenlampe, also 10 bis 20 Am¬ pere. Durch Multiplikation dieser beiden Faktoren wird die Leistung des Generators bestimmt z. B. 65 Volt mal 20 Ampere gleich 1300 Watt gleich 1,3 Kilowatt. Da man Verbrennungskraft-Maschinen nach Pferdestärken (PS.) bewertet, und 1 PS. gleich 0,736 Kilowatt ist, so ergibt sich der unbedingt notwendige KraMbedarf aus Dividieren der Leistung mit 0,736, im vorliegenden Falle also 1.3 Kilowatt : 0,736 Kilowatt gleich 1,76 PS. Man spricht nun gemeinhin von Verbrennungskraft-Maschinen oder Benzin-Motoren von 2K oder 3 1 -* PS. es s*nd dies die sogenanmen Brems-Pferdestärken, die der Motor dann entwickelt, wenn er so stark belastet wird, daß er stehenbleibt. Bis zu dieser Grenze oder auch nur bis nahe an diese Grenze heran darf man eine Verbrennungs- kraft-Maschine natürlich nie belasten; man darf nur bis zwei Drittel des Bremswertes gehen, also eine Maschine zu 3 PS. dauernd nur mit 2 FS belasten. Zu berück¬ sichtigen ist ferner der Wirkungsgrad des Generators, den man mit 80 bis 90 Prozent e nsetzen darf. Bei den bisher gepflegten Überlegungen war stets nur an den Strombedarf gedacht, den die Bogenlampe hat. Man wird ia auch von einer Hilfsmaschine nicht verlangen, daß sie noch für die Saalbeicuchtung in den Pausen sorgt. In diesem Falle müßte die Spannung auch höher sein, entsprechend den in den Beleuchtungskörpern verwende¬ ten Glühlampen, meistens also 110 oder 220 Volt. Die Lichtmaschine würde dann wesentlich größer und lei¬ stungsfähiger sein müssen, und auch eine Reihe anderer Forderungen müßten sich erfüllt finden (z. B. vom Vor¬ führraum aus zu bedienender Spannungsregulator), so daß man von der Speisung der Raumbeleuchtung durch die Lichtmaschine absehen sollte. Wer trotzdem etwas tun will, kann an irgendeiner Steile des Zuschauerraumes eine besondere, mit der Lichtmaschine verbundene Volt¬ wattlampe von 100 oder 200 Watt anbringen, die not¬ wendigenfalls für eine vorübergehend ausreichende Be¬ leuchtung des Saales in den Pausen sorgt. Der Schalter zu dieser Lampe muß sich natürlich im Vorführraum be¬ finden. (Fortsetzung folgt). AUF DER KIPHO, BERLIN, VOM 25. 9. BIS 4. 10.: STAND Nr. 30