Der Kinematograph (September 1925)

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Nummer 971 Rin cm ntc q t n p fl Seite 25 Kommt das Kontingent doch in Oesterreich? (Wiener Filmbrief.) n der Angelegenheit der geplanten Filmkontingentierung kam es — da ein Gesamtschritt wegen de*- zu heiero genen Interessen aller beteiligten Gruppen nicht zu er¬ zielen war — zu Sonderaktionen, und zwar zu einer Sondertingabe der Arbeitnehmer an die Arbeiterkammer und einer Sondereingabe der Produzenten an die Handels¬ und Gewerbekammer. Wie Regisseur Heinz Hanus. Präsi¬ dent der Vereini¬ gung der künstle¬ rischen und kunst- technischen Mit- _ JS von 380 Filmen für den Wiener Markt vollständig gedeckt. Die zweite Gruppe, die der Verleiher und Händler — die natürlich von ganz anderen Gesichtspunkten aus sich zu dem Problem der Kontingentierung stellen —, verlangt eine höhere Anzahl der frei eingeführten Filme, die sie mit 280 angeben, wobei den Fabrikanten das Recht ein¬ geräumt werden soll, für je einen hier erzeugten Film VRp j* fünf fremde her- arbeiter der Film¬ erzeugung Öster¬ reichs, mitteilt, hat die Regierung den Bund der Film- mdustncllen Öster¬ reichs aufgefor¬ dert, sich über die Richtlinien der ge¬ planten Maßregel zur Beschränkung der Einfuhr der Auslandsfilme zu einigen, da sie sonst gezwungen wäre, selbst die Art der Kontingentierung zu bestimmen. Dr. Drechsler, der Sekretär der Han¬ dels- und Gewerbe¬ kammer, steht dem Gedanken einer kräftigen Hilfe- lestung für die in ihren Lebensinter¬ essen bedrohte österreichische Filmerzeugung sym¬ pathisch gegenüber und bezeichnet diese angestrebte Rettungsaktion als eine „kulturelle An¬ gelegenheit aller¬ ersten Ranges“. Dr. Drechsler teilt uns folgende Einzelhei¬ ten mit: Im Ein¬ vernehmen mit den Atelie-besitzem haben die Produ¬ M«ry Philbia Phot Untvrnml «endet beste Gruße zur Froffnung der „Kipbo“ na den Scherlveriat. einzubringen, das macht, bei etwa 20 in Österreich fabrizierten Kino¬ werken. 100 Filme, die zu den 200 frei eingeführten dazu¬ gerechnet die Sum¬ me des Bedarfes von 380 Filmen pro Jahr darstellen. Die dritte Grup¬ pe, das sind die amerikanischen Filmfirmen und die Filmgesellschaften, die amerikanische Waren vertreiben und verleihen, ha¬ ben unter der Füh¬ rung des General¬ direktors der Fox. Herrn Außenberg, der Handelskammer einen ganz anders gearteten. ihren persönlichen Inter¬ essen mehr ent¬ sprechenden Vor¬ schlag unterbreitet, und zwar Österreich hebe von je einem aus¬ ländischen, zur Ein¬ fuhr kommenden Film 100 bis 150 Dollar Steuer ein Aus diesen, von dieser Steueraktion resultierenden Gel¬ dern soll eine Pro¬ duktionsfirma ge- zenten der Han¬ delskammer folgende Formel für ihre Ziele zum Vorschlag gebracht: Die zuständigen Behörden mögen verfügen, daß von nun an von den Verleihern nur noch 200 fremd¬ ländische Filme pro Jahr — frei aufgeteilt und unüber¬ tragbar — eingeführt werden sollen. Es wurde von den Fachmännern, unter Berücksichtigung des Verbrauchs der Erstwochenspielkinos, der Gesamtbedarf des ganzen Wiener Platzes mit 380 Filmen pro Jahr errechnet. Bei freier Einfuhr von 200 Auslandsfilmen und mit den hier erzeugten heimischen Filmen, die für die Hersteller das Recht der Einfuhr für ungefähr 160 ausländische Filme in sich schließen, wäre die Gesamtsumme des Bedarfes gründet werden.die diese Kapitalien als Fabrikationsfonds zugewiesen be¬ kommt, bei der aber die Einzahler in der Verwaltung Sitz und Stimme zu erhalten wünschen, um einen künstle¬ rischen Einfluß auf die Erzeugung und eine Kontrolle der finanziellen Gebarung der Fabrikationsgesellschaft ausüben zu können. So könnte der Gruppe der Atelierbesitzer für ihre brachliegenden Betriebsstätten, die große Werte repräsentieren, Arbeit geboten werden, wodurch wieder die zahlreichen brotlos gewordenen Arbeitnehmer der Filmbranche eine erwünschte Beschäftigung finden würden. Diese fremdländischen und fremdländisch orientierten Antragsteller nehmen an. daß durch diese Steuern min-