Der Kinematograph (September 1925)

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Nummer 971 ftmtmatograpf) Seite 27 Elsässer Filmbrief Straßburg, September 1925. daß eine spezielle Vorliebe für den deutschen Film be- as Elsaß hat sich, wie sonst manche regionalen Eigen* steht, so ist doch unleugbar die rechtsrheinische Pro- tümlichkeiten, auch gewisse Filmtraditionen erhalten, duktion überall gern gesehen, zumal wenn aus Kriegs* die nicht immer unbedingte Lobsprüche verdienen. Da un d Vorkriegszeit her noch bekannte Starnamen das ist z. B. das Fiskalsystem, das so schwer auf jedem ein- Programm zieren. Im allgemeinen nehmen in den Pro- zelnen Bürger lastet: Der Kinobesitzer spürt die Bürde grammankündigungen die Namen beliebter Filmgrößen, doppelt und dreifach, d<»nn Schonung kennt man bei uns w * c Werner Krauß. Henny Porten. Harry Piel u. a., einen nicht, so es Taxen h?rauszupressen gilt. Natürlich leidet ebenso großen Raum ein wie die ihrer französischen auch der elsässi- Kollegen Als fi¬ sche Filmverleih-— unter dieser steu¬ erlichen Unge¬ rechtigkeit. da sie ihm in vielen Fäl¬ len das gute Ge¬ schäft verdirbt. Die Verleiher se¬ hen sich genötigt, je nach der staat¬ lichen und städti¬ schen Abgabe ihre Kundschaft ein¬ zutaxieren und dementsprechend für verschiedene Städte und Ort¬ schaften für den gleichen Film ver¬ schiedene Preise zu fordern, ln ge¬ wissen Städten des Oberelsaß z. B. haben fin¬ dige Theaterbesit¬ zer eine geschäft- I ch günstige Kom¬ bination heraus¬ zuziehen gewußt, indem sie eine Art Programm¬ auswechslung ver¬ einbarten und dem Verleiher für den Mietpreis prozentuale Ab¬ stufung vorschrie¬ ben. Im allgemei¬ nen entfalten die Kinos, zumal die größeren Theater, eine beachtens- werte Tätigkeit. « ..Kap,toi* vor d.» d« die, abgesehen von dem überall flauen Sommergeschäft, für den ständigen Aufstieg des Filmbetriebs im Elsaß von guter Vorbedeu¬ tung ist. Man vermißt leider die so notwendige Solidari¬ sierung aller Kräfte, die ein einheitliches Vorgehen gegen steuerliche Bedrückung (wie sie z. B. jetzt für Rheinland und Westfalen vollzogene Tatsache zu sein scheint) erleichtern könnte. Ein strafferer Zusammenschluß des elsässischen Direktorenverbandes würde hier zweifellos von großem Nutzen sein. Wenn oben von gewissen Fiimtraditionen die Rede war. die sich auch unter französischer Herrschaft erhalten haben, so ist hiermit namentlich eine unbestrittene Vor¬ liebe für den guten Film gemeint, gleichviel aus welchem Lande er stammt. Wenn man auch nicht behaupten kann. m Doug’u» FtirWnki. der zum mUn Mole nul dtm ..Dieb von Bagdad“ tm ..Kapitol** vor da» deuUchc Publikum treten wird Kollegen. Als sei¬ nerzeit des \ belungen * - Films 1. Teil in Urauf¬ führung in einem großen Straßbur ger Cinema ge¬ spielt wurde (vor einem geladenen Publikum, dem u. a. die Spitzen aller Behörden und fast sämt¬ liche Theaterbe¬ sitzer des Landes beiwohnten), herrschte einmü¬ tige Begeisterung über die technisch wie inhaltlich erstklassige Lei¬ stung Der kürz¬ lich gespielte Film ..Alt - Heidelberg erweckt ebenso großes Interesse wie früher die Bühnenaufführung nach dem glei¬ chen Stoff Daß hierbei manche Namen, wie der von Karl Heinz, kurzweg französi- siert werden, er¬ scheint als etne unnötige Konzes¬ sion an den Feil der Zuhörer, dei sich von nationa¬ listischen Erwä- __ gungen immer _ _ Pkr . noch nicht hat Haie out dm ..Dieb von Bagdad“ ,, . . . , :hc Publikum treten wird Umtrd frei machen kön¬ nen. ln diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß man manchmal noch (aber doch immer seltener) in den Kinoreklamen einen kleinen patriotischen Hymnus anstimmen zu müssen glaubt, der aber so gut wie keine Wirkung auf das Geschäft selber auszuüben vermag. Die Filmreklame ist überhaupt noch ein wunder Punkt Es zeigt sich in recht vielen Fällen, daß unsere Di¬ rektoren bzw. ihre Werbeleiter ihr Deutsch verlernt haben, sonst kämen wohl nicht so viele Absurditäten in die Annoncen und Zeitungsnotizen, die ein oft betrüb¬ liches sprachliches Niveau auf weisen. Wir wollen nur zwei Beispiele hierfür anführen. Der bekannte Mary Carr-Film „Ihre erste Liebe" erhält in einem Straßburger Blatt folgende Ausschmückung. „Mary Garr, welche durci; I