Der Kinematograph (September 1925)

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Seite 3t* RiTumQtogrnph Nummer 971 in das Haus, das ganz in Rot und Geld gehalten ist, eine gewisse Wärme hineingetragen, die den Besucher auf der einen Seite festlich stimmt, ihm aber aut der anderen Seite eine gewisse Behaglichkeit und Bequemlichkeit sichert, die gerade im Kino unentbehrlich ist. Die Yorräume und die Garderoben sind weit und geräumig und stellen sich anscheinend noch nicht in ihrer letzten Gestalt dar. Es ist alles in allem ein Haus gesc ziaffen worden, das in vornehmer, würdiger Weise wirkli:h als Palast dar- stellt, das in seiner äußeren Ausstat ung und in seiner technischen Organisation kaum irgendwo in Deutschland, ia kaum in Europa mit einem anderen Lichtspielhaus zu vergleichen ist. Es ist im wahren Sinne einzig in seiner Art und verdankt seine Entstehung den Intentionen Sam Kachmanns, des amerikanischen Filmmannes, dem die deutsche Industrie in vielem zu Dank verpflichtet ist. Die eigentliche Leitung des Umbaues aber, alle die vielen Klei¬ nigkeiten und Feinheiten technischer und administrativer Natur, kommen auf das Konto des Direktors Ignaz Wil¬ helm. der seine amerikanischen Erfahntngen hier in die Tat umsetzt, und dessen aufopfernder Arbeit es zu ver¬ danken ist. wenn das wundervolle Haus am Freitag der Öffentlichkeit übergeben werden kann. Ihm und dem Architekten Stahl-Urach gebührt unser Dank und mit ihnen den vielen Hunderten von Arbeitern, daß sie, gestützt auf die Kapitalmacht der Ufa, Berlin um ein solches wundervolles Haus bereichert haben, das eine europäische Film-Sehenswürdigkeit und ein neues Zeichen dafür sein wird, daß man in Deutschland auch in der Zeit schwerster wirtschaftLcher Depression weiterstrebt und an der industriellen und wirtschaftlichen Vervoll¬ kommnung in einer Weise arbeitet, die die Aufmerksam¬ keit aller interessierten Kreise der Welt erregt Im Eröffnungsprogramm wird man als Film „Charleys Tante" sehen. Man hätte dieses führende und größte deutsche Lichtbildhaus sehr gern mit einem deutschen Film eröffnet gesehen. Die Bestimmungen über die neue Spielzeit aber machten es leider nicht möglich, so daß man sich, wenn auch mit Bedauern, mit dieser amerikani¬ schen Eröffnung abfinden muß. Pariser Notizbuch (Von unserem Pariser Korrespondenten.) [ A ie Paramount-Gesellschaft hat — wie in hiesigen gut unterrichteten Kreisen verlautet — nunmehr end¬ gültig das Opernhaus in Reims erworben und gestaltet es unter dem Namen „Paramcunt-Palace* zu einem eigenen Theater um. „Der letzte Mann ', in Frankreich durch Aubert ver¬ trieben, wird augenblicklich in Paris an außerordentlich vielen Stellen aufgeführt, nachdem er vor mehreren Mo¬ naten in Auberts eigenem Uraufführungstheater, dem „Aubert-Palace“, aut den großen Boulevards große Er¬ folge erzielt hatte. Vom 11. September ab läuft der Film allein in Paris gleichzeitig in 9 Kinos, vom 1 8. ab in 7 Kinos usw. Einen ganz be¬ sondersgroßen Er¬ folg erzielte ..Der letzte Mann“ übri¬ gens auch im ..Olympia“ inTou- louse. Die Bon-Film¬ gesellschaft, bisher im Besitz der Aktiengesellschaft ,,Erziehung durch den Kinemato- graphen“, ist mit der in der letzten Zeit sich immer stärkerausdehnen- den französischen Gesellschaft,.Syn- chronismes Cine- matique“ vereinigt worden Lediglich der Kuriosität halber wollen wir ein in Paris stark ver¬ breitetes Gerücht verzeichnen, daß einer der Filmneu¬ bauten des ver¬ längerten Boulevard Haußmann von der Ufa in Berlin aufg.führt würde. Hebdo-Film macht sich zum Sprachrohr dieser Gerüchte, die wir unseren Lesern — wie gesagt — nicht vorenthalten möchten, um darzutun. daß auch in Paris genau so viel _ Gerüchte kolportiert werden wie anderswo. Ein deutlicher Beweis für die Beliebtheit der Kinos auf dem Lande lieferte unlängst ein kleines Dorf in Südfiank- reich. Hier sollte Sonntags ein Kino spielen, doch es stellte sich heraus, daß der verfügbare elektrische Strom nicht ausreichend genug sei für Kino und Licht gleich¬ zeitig. Man ver¬ anstaltete also eine Rundfrage, wem man den Strom zur Verfügung stellen sollte, und siehe da. die über¬ wältigende Mehr¬ heit der Dorf¬ bewohner ent¬ schied sich für das Kino; die¬ jenigen, die das Kino nicht be¬ suchen konnten, erklärter, sich sehr gern bereit, sich für diesen Abend mit einer Petro¬ leumlampe be¬ gnügen zu wollen, damit genügend Strom für den Pro¬ jektionsapparat vorhanden sei. ln französischen Fachkreisenwollen die Klagenüberdie amerikanischen« >n kurrenz in Spanien nicht verstummen Schuld, die nied¬ rigen amerikani¬ schen Leihmieten