Der Kinematograph (September 1925)

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N'ummer 971 Jüfiffnatoarapft Seile 37 rttffkfc* R I N T I N T I N S II E L I) E N T A 'I' Fabrikat: Warner Broth. Manuskript Nach Fnnzis Zantik Regie: Mal St. Clair I änge: 1994 Meter (7 Akte) Vertrieb : Uta Uraufführung: U. T. Tauentztca ieser schöne Hund hat abermals mit einer reichlich wilden Wildwestgeschichte die Bewohner des wilden Berliner Westens bezwungen. Im Augenblick, da sein schöner Kopf riesenhaft vergrößert auf der Leinwand erschien, umjubelte ihn Beifall, der durch alle Akte des spannend verlaufenden und mit ungeheurer Energie geladenen Filmes anhielt. Die Handlung trägt sich an der Küste zu (im Original hieß der Film „Der Leuchtturm an der See“) und führt in die Kreise der Schmuggler und Seeräuber. Auf einem einsamen Leucht* türm haust die schöne Flora mit ihrem erblindeten Vater, dem Wächter, dessen Dienst sie versieht. Um sie wirbt Joe. der König der Schmuggler, doch das Mädchen weist alle Liebe von sich, bis eines Tages Bob mit seinem Hunde Rin* tintin schiffbrüchig an der Küste stranden Bob bleibt bet den Leuten im Turm womit er sich die Feindsc laft der Schmuggler zugezogen hat. deren Führer bereits vertier die Zahne des Hundes zu spüren bekam. Um einen großen Schlag .m führen, überfallen die Schmuggler den Leuchtturm löschen das Feuer und ver¬ schleppen Bob und den Hund auf ihr Schiff. Rintintin zer¬ nagt das Netz, das ihn umstrickte. zernagt die Fesseln Bobs, und beide kommen in einen Kampf mit den Piraten, bei dem beide über Bord geworfen werden. aber trotz schwerer See errei¬ chen sie die Küste. Aber sie rechneten nicht damit, daß die Schmuggler den Turm bewachen. Wieder kommt es zum Kampf, wieder werden sie überwältigt. Aber Rintintin zerbeißt den •bn fesselnden Ver¬ schlag und eilt zu s einem in Ketten ge¬ schlagenen Herrn. Die¬ ser versteht, den Hund *u veranlassen, mit brennendem Licht in der Schnauze die Treppe des Leucht¬ turms hinaufzusteigen und die Lampe zu entzünden. DaaLeucht- feuer verrat nunmehr dem Regierungskut¬ ter das Schmuggler- schiff — und Ende *«t. alles gut. Diese Handlung ist selbstverständlich Karl - May - Phantasie, aber in der Ausma¬ lung durch den Film verschwindet di s Konstruierte de" Handlung. Die Vorgänge sind gut motiviert, und auch Rintintin, die Hauptfigur, wird glaubhaft und geschickt eingesetzt. Die Regie Mal St. Clairs ist überragend. Wenn man bedenkt, daß er in Amerika zu den Durchschnittskräften zählt, so muß neidlos die Sen- sationstechr.ik des amerikanischen Mittelmaßes anerkannt werden Man kommt um die Feststellung nicht herum, daß Filme, wie dieser, bei uns nicht hergestellt werden können. Es mangelt uns das Geld, um solche Filme in diesem Maße aufziehen zu können, wir haben ein derartiges Men¬ schenmaterial nicht, und es fehlt nns letzten Endes die Bru¬ talität. Wir gehen wohl nicht fehl wenn wir annehmen, daß die Originalfassung noch „amerikanischer*' war. Aber was wir immer noch erleben, zeugt stellenweise von einer Bru¬ talität, die bei uns einfach nicht möglich wäre. Die Haupt¬ darstellerin Luise Fazenda bekommt Rippenstöße, die sich keine deutsche Filmschauspielerin gefallen ließe, und die Männer schlagen sich bei jeder m glichen Gelegenheit über den Kopf. Aber eben, weil nicht markiert nicht in unserem Sinne gespielt wird, darum erscheint der Film so ..echt". Echt auch in den kleinsten Szenen — wenn auch diese Echtheit für uns eben nur vom Zu¬ schauerraum aus ge¬ nossen werden möchte Aber es ist anzuneh¬ men, daß es in den Kreisen der Schmugg¬ ler eben wirklich so zugeht. Seit Rintintin zum ersten Male in Deutsch land .,gastierte", gibt es eine große Rintintin- Gemeinde, die sich mit jedem Film, in dem er der Hauptdarsteller ist, vergrößert. So wird auch ,,Rin- tmtins Heldentat" dem prächtigen Schäfer¬ hund wieder viele neue Freunde schaffen Das ist angesichts der wundervollen, so garnicht nach Dressur aussehendenLeistungen dieses vierbeinigen Meisterdarstellers wohl zu begreifen Ist doch dieser Hund manchem menschlichenStar über¬ legen. Der Film wird dank Rintintin überall ein aufge'egtes Geschäft, ein Erfolg sein. L«»f Faxend« and Wsitcr McGtmI io Rtoliolin« H*ld*oUt