Der Kinematograph (September 1925)

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tudentenleben. übermütige Streiche, Becherklang, die lachende Rheinlandschaft und „Feindiebchen unterm Regen¬ dach", wer möchte da den Griesgran spielen und mit den Autoren rechten. Die Handlung, die Helene Lackner und Eugen Rex dem Film zugrunde gelegt haben, enthalt alles, was ein richtiger Stu¬ dentenfilm haben muß. Walter Reimann. ein hubscher junge' Bursch. V mmt zur Universität, tritt in das Korps ein. bei dem sein V -r „Alter Herr" ist. und \erhebt sich natürlich in Lore, die filia hospitalis. Nur geht es nicht so ganz harmlos ajs. Das Mädchen trägt ein Kind von Walter unter dem Herzen, geht aber mutig hinaus in die Welt, um der Karriere des jungen Mannes nicht im Wege zu sein. Nachdem aber Walter seinen Doktor gemacht hat und von der Existenz des Kindes hört, von dem er nichts wußte, treiben ihn Ehre und Gewissen, das Mädchen aufzu¬ suchen. es zu seiner Frau zu machen und mit ihr gemeinschaft¬ lich den Lebenskampf aufzunehmen. Sehr romanhaft und häufig etwas zu sent.menta! gibt die Geschichte doch Gelegenheit zur Entfaltung frohen studenti¬ schen Lebens voll Jugendüberirut und Frische. Darin liegt die Stärke und die W irkung dieses Films. Eine herrliche Rhein¬ fahrt auf einem Dampfer der Cöln-Düs$eldorfer, die in jedem Rheinpilger fröhliche und — wehmütige Erinnerungen weckt. Kommerse, Fak- kelzug. Buden Zauber, das alles ist von den Autor- Regisseu¬ ren unter der künstlerischen Oberleitung von Heinz Schal! frisch und an¬ sprechend zu¬ sammengefügt. Walter Slezak der junge Stu¬ dent, sehr sym¬ pathisch. hat die Rolle von vorn¬ herein so ge¬ schickt angelegt, daß seine Liebe zu Lore, die Maria Zelenka mit viel Gefühl ausstattete, nicht als Tändelei er¬ scheint. Eugen Klopfer als Pri¬ vatdozent, der Lore hoffnungs¬ los liebt und ihr und ihrem Kinde das Leben rettet so einfach und schlicht, als es diese Ritter Tog- genburg - Rolle gestattet. Sehr wirksam Mieren¬ dorf, Ida Wüst. Richard, Becker- sachs, Kayser. Sicher ein guter Geschäftsfilm! it diesem Film hat Jacques Feyden em Werk geschaffen, das zum Besten gehört, was in der letzten Zeit zu sehen war. Es ist eine ganz einfache Familien-Dorfgeschichte. Der Hofbesitzer Amster, dem die Frau gestorben ist. hei¬ ratet wieder, um seinen beiden Kindern eine Mutter zu geben. Die zweite Frau, die eine Tochter mit in die Ehe bringt, be¬ müht sich herzlich, den Kindern eine gute Mutter zu sein Aber Peter, der Junge, haßt die Frau, die er als einen Ein¬ dringling betrachtet. Durch kindlichen Trotz und Unverstard bringt er seine Stiefschwester in Todesgefahr. Das Mädchen geht, von ihm gehetzt, in die Win.ernacht hinaus, um eine ver¬ lorene Puppe zu suchen, verirrt sich, wird von einer Lawine verschüttet und von einer Rettungsexpedition, an der sich das ganze Dorf beteiligt gerettet. Peter, voll Verzweiflung über seine Schuld, stürzt sich in ein rasendes Gebirgswasser. und die Stiefmutter setzt ihr Leben ein, um den Jungen dem siche¬ ren Tode zu entreißen. Und jetzt erst nennt er die Frau, die so heiß um des Kindes Seele gerungen. „Mutter". Feyder hat diesen Stoff wundervoll gestaltet und eine Ein¬ heit von Menschen und Umwelt erreicht die den großen Künst- ’er zeigt Die Darsteller wirkliche Menschen, vor allem Rachel Devirys, die als die Stiefmutter mit dem gütigen Herzen wahr¬ haft ergreifend ist. Dann der Peter des Jean Forest. Dieser Junge ist kein geschnieger*er Kmderdarsteller mit falschen' kindlichen Ge¬ tue. Er bnngt die Nöte und Kämpfe der KinderseeU echt und ungc künstelt zum Ausdruck. Auch die andern bei¬ den Kinder sind W under an Kin¬ derdarstellung Victor Vina ah Hofbesitzer und der Darsteller t^nes prächtigen DoHpfarrers von der geraden Schlichtheit und Kargheit der Ge¬ birgsbewohner Herrliche Land schaftsbüder aus der franz« sischen Schwei/ und eine ausgc zeichnete Photo¬ graphie. Der Lawinen stürz, der du Kapelle ver schüttete, technisch aus gezeichnet. Ein Film, dem das stärkst* Interesse de* Publikums zuteil werden wird Bedurudll. Steisk. O» W Kauer m ..0 alte Bur*ch«nhcrrl»chke»t