Der Kinematograph (September 1925)

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Seite 74 Ruitmotoc Nummer 971 Basis zu stellen und eine erhebliche Verbilligung zu er¬ zielen. Dann kam der Krieg und mit ihm für Dr. Loundine eine viele Jahre andauernde gänzliche Unterbrechung aller rationellen Arbeit. Er hatte sich sogar gezwungen ge¬ sehen, sein gesamtes Kopienmaterial auf Papier, Por¬ zellan, Seide usw. bis auf wenige Diapositive zu zer¬ stören. 1914 hatte er die letzten Aufnahmen gemacht, und erst vor wenigen Monaten konnte er wieder einige vielleicht noch besser gelungene Aufnahmen machen, bei denen das Material unter dem Drucke der Inflationszeit eine weitere beträchtliche Verbilligung erfahren hatte. In der Theorie, die natürlich vorerst noch ein streng gehütetes Geheimnis bleiben iriß, und im praktischen Versuch ist die Frage der Loun-^neschen Naturfarben¬ photographie prinzipiell gelöst, nachdem aus den ver¬ schiedensten Zeiten bis zur neuesten Gegenwart, aber auf über zwanzig Jahie zurück tadellos erhaltene Platten vorhanden sind. Da nun das Geheimnis des Loundineschcn Verfahrens lediglich in der besonderen Emulsion beruht, ist das photographische Arbeiten mit dieser Naturfarbentechnik genau so einfach wie mit der gewöhnlichen Hell-Dunkel-Technik und erfordert keinerlei besondere Apparatur. Die Aufnahme geschieht von der Schichtseite aus ohne Gelbscheibe oder Raster mit der Geschwindigkeit der üblichen Momentphotographie. Die gefertigten Negative können in unbegrenzter Zahl auf Glas, Zelluloid (Film), Papier oder sonst ein geeignetes Material, das mit der entsprechenden Emulsion präpariert ist, kopiert werden. Die Farben des Bildes werden ohne Verwendung irgend¬ welcher Farbstoffe gewonnen. Sie geben daher eine erstaunliche Plastizität und verblüffende Lebendigkeit, fabelhaft lebenswarme Fleischtöne usw. Selbst an Preis¬ würdigkeit des Materials wie des Verfahrens dürften alle anderen Methoden übertroffen werden. Was zu tun bleibt, ist lediglich die Schaffung einer unbedingten fabrika¬ torischen Zuverlässigkeit, die unter Umständen noch eine Reihe der mühseligsten und entsprechend kostspieligen Untersuchungen erfordern kann. Hier lassen sich be¬ stimmte Daten natürlich nicht angeben, aber die Sache kann ja insofern nicht unlösbar sein, als das Wirken der Naturgesetze Ausnahmen bekanntlich nicht kennt und die bereits so glänzend gelungene Proben die Theorie be¬ stätigen und die Möglichkeit eines fabrikatorisch zuver¬ lässigen Gelingens implicite enthalten. Die Angelegenheit der Loundineschen Naturfarben¬ kinematographie ist also weiterhin nur noch eine Frage geduldiger, methodischer Forscherarbeit mit den ein¬ schlägigen Materialien, d. h. in die Sprache der Alltags¬ praxis übersetzt: Geld und Muße für oen Erfinder. Dr. Loundine hat in letzter Ze»t alle seine Arbeits¬ methode hemmenden Bindungen die er in den ver¬ gangenen Jahren eingegangen war, gelöst. Er arbeitet nun wieder mit allen Kräften und unerschüttertem Ver¬ trauen in eigener Regie, und es ist nur zu hoffen, daß ihm nicht vorzeitig die nötigen Geldmittel ausgehen, damit ein großes und bedeutungsvolles Kulturwerk be¬ endet werde. PHOTO-HAUS MEMELSDORF Büro: Berlin SW68, Friedrichstr.212 Fabrikation :Neuenburger Strafte 15 ENTWICKLUNGS- UND KOPIERANSTALT Sp e zialität: Film - Reklamephotos / Vergrößerungen nach Film- ausschnitten, Albums für Kinophotos. Reproduktionen schnellste Lieferung Neuheit^^Diafolie! das unzerbrechbare Diapositiv