Der Kinematograph (September 1925)

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Nummer 971 JUnematograp!) Seite 77 Abmessungen unserer Feuerschutztrommel untergebracht werden kann. Die ganze Apparatur für Aufnahme und Wiedergabe läßt sich in einem Schränkchen unterbringen, wie wir es seitlich an unsem Schreibtischen unterhalb der Tisch¬ platte zu haben pflegen. Das Raumbedürfnis ist also auch keineswegs groß, und es bleibt auch dann noch gering, wenn für noch stärkere Lautwirkung einzelne Teile des Apparates wesentliche Vergrößerung erfahren müßten. Der Aufnahmeapparat besteht aus einem Mikrophon, dem Magneten, einem Antriebsmotor für den Draht, zwei Drahtrollen und gegebenenfalls aus einer Verstärker¬ einrichtung, wie wir sie von den Radioapparaten her kennen. Der Wiedergabeapparat zeigt die gleichen Teile, nur statt des Mikrophones eine Reihe von Telephonen, Jie in der Nähe der Projektionswand anzuordnen sind Der Antrieb des Projektors und des Musikwerkes müßte entweder durch denselben Motor erfolgen oder es wären beide Motoren auf Gleichlauf zu kuppeln. — Von einem mit Tonschrift versehenen Draht lassen sich natürlich gleichfalls magnetisch Kopien auf einem anderen Stahl- draht herstellen. Vorteilhafter aber dürfte es sein, die Kopien gleichsam als Originale herzustellen, d. h. mittels einer entsprechend großen Zahl von Aufnahmeapparaten die für den Verleih erforderliclen Drähte auf einmal mit Umschrift zu versehen. Man hat beim Kuppeln von Kinematographen mit Ton- Apparaten bisher meistens an den richtigen Sprechfilm gedacht, d. h. daran, das Bild durch den von den handeln¬ den Personen gesprochenen Text zu beleben. Hierbei muß natürlich die zeitliche Uebereinstimmung zwischen Bild und Sprache bis auf Bruchteile einer Sekunde genau sein und für die ganze Dauer der Vorführung genau bleiben, und zwar dies um so mehr, als wir nun einmal gewöhnt sind, mindestens bei einzelnen Bildern die Köpfe der Personen unter einem größeren Gesichtswinkel zu sehen als dies auf dem Sprechtheater der Fall ist. Daß dieser Synchronismus ungeheure Schwierigkeiten macht, falls man nicht — wie z. B. bei Triergon—Bild und Ton¬ schrift auf demselben Träger unterbringt, ist klar. Aber wir denken uns den hier besprochenen Apparat gar nicht zum Aufzeichnen von Sprache, sondern nur zum Auf¬ zeichnen von Musik verwendet. In diesem Falle kann man mit einem Synchronismus auskommen. der vielleicht nur die Genauigkeit von einer Sekunde hat, und dann sind die Schwierigkeiten, den Motor des Projektors und den der Musikmaschine in Gleichlauf zu halten, keines¬ wegs übergroß. Diese Beschränkung erscheint uns übrigens nicht so sehr durch technische, als vielmehr durch wirt¬ schaftliche Gründe bedingt Denn der Sprechfilm wäre an die Sprachgrenzen gebunden, er müßte also so kalkuliert sein, daß er auf einem Sprachgebiet das in ihm angelegte Kapital herauszjwirtschaften gestattete Der nur mit Instrumentalmusikbeglütung versehene Film kennt ebensowenig Sprachgrenzen wie der reine Bildfilm Es erscheint deshalb keineswegs ausgeschlossen, daß eine passende Umgestaltung der Diktiermaschine der Vox-A.-G. eine recht erwünschte Beigabe für den Betrieb unserer Kinotheater abgeben könnte Es müßte der mit der Be¬ gleitmusik versehene Stahldraht ebenso von Theater zu