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Seite 14 Rmcmntogtöpfi Nummer °74 ganz Java nur wenige wirklich erstklassige Wayang- truppen, dann waren diese bei c er großen Scheu des Javanen vor dem mohamm« dänischen Photo¬ graphiertwerden nur schwer zu bewegen, sich auf¬ nehmen zu lassen. Dann war auch ein geeigneter büh¬ nenmäßiger Aufnahmcplatz schwer zu finden, denn die eine niedrig gehaltene Terrasse besaß, konnte als Bühne dienen, also los!! — — ..Meso pagi, pagi, pokul! tudjuh-morgen früh um sieben“ — — — schärft Mynheer nochmals dem Man- dur, dem „Theaterhäuptling“, einem Javanen aus altem vornehmem Adelsgeschlecht, einem nahen Verwandten Wayangtheater selbst gestatten dem Tageslicl.t kaum des Sultans, ein.—„Saya, Tuwan besar. Gut. großer Herr.* Zutritt und kamen für Filmaufnahmen gar nicht in Frage. All diese Schwierigkeiten waren überwunden, als ich durch Zufall Mynheer R., der am Sul¬ tanshofe von S. eine Hauptrolle spielte, kenncnlernte. Ihm war neben dem weitläufigen und reichhaltigen zoologi¬ schen Garten auch der Wayar.g des j A k Sultans-der beste auf ganz Javi. -unterstellt. Nur eine Klippe ver- Ml steiler Bekanntlich lassen sich zu g schnelle Bewegungen dem Aufnahmeapparat nicht kinematogra- phieren — — sie erscheinen ver- schwömmen und unscharf. Aus diesem ^^^k Grunde existiert z H. von der : Sa ha re t kein guter Tanz film aus demselben Grunde muß je- / JyAfjf'jkä mW Oif f d möglichst langsam zu spielen. * MP Die Handlung in den Wayang- JS W ^ stücken besteht nun aus Dialo- v gen. bei denen die Darsteller oft I A viertelstundenlang gleich Bild sä ulen unbeweglich dastehen, in genau v orgesc hnebem-n tradi Ile n Bosen De zahlreich ^dNPI ’^ mjB m b 1 lieh malerisch sind. Diese Kämpfe * V bestehen aber leider aus einzel- nen Figuren, sozusagen Mo- mentbildern, die durch blitz- Mi schnelle Bewegungen aneinap- * dergegliedert sind. , Wie nun eine Wayangszene fjfäb r\ aufnehmen? Die Dialoge \y bieten gar keine Bew egung- f/|J ! P, die Kämpfe nur lebende Bilder Jyf*TcV '4 während die verbinden- fff *Jjk den Momente in der Bewegung zu sehne!] sind, um aufgenom- iß Am anderen Morgen stehen wir alle rechtzeitig be¬ reit, die Apparate sind drehfertig — — aber nur lang sam finden sich die Wayangleute ein Fast zuerst die Hauptperson — — der Anführer der drei komischen Diener der mir mit Stolz erzählt, daß er vo L , -> etwa zwanzig Jahren mit einer großet javanischen Truppe ganz Europa bi reist habe und auch in Berlin gewesi Sk sei. Wahrend uh null n«uli mit ü* 1 * \u’ H 's. der sofort ein respektables I )• nerwetter losläßt, daß noch nicht alle zur Stelle. Pünktlichkeit ln Filmschauspielern!! I nd übten si diesen edlen Beruf auch nur h , einige Tage aus-was hatt der gute R. doch für komisch \ ff) Ansichten. Rechnet man zu d* I / anerkannten Abneigung des»Zi '•/ JL iuloidmimen gegen zu früh* 7 Arbeitsbeginn noch die trad we tionelle des Javanen, so w die schönste Verspätung fert ^ die die Aufn ihmezeit bis in i V unerträglich heißen Mittagst 1 den ausdehren mußte. B stütmt mit mir in die Gar ^ rohen, wo Männlein und \X lein mehr oder weniger na oder bescha waren, das Gesicht mit e dicken, vom Schweiß nicht A störbaren Farbschicht zu *e- m \ decken. A „Apa itu-saia suda po* |f^ x f n kull tudjuh — — tau?! ^ #t \1A , \ Was ist das, habe ich nicht ge¬ sagt Punkt sieben, habt ihr das \ nicht verstanden?!-Schuld - ** * bewußtes Senken der Köpfe* ^ | einige freundliche zur Eile nah- \ «r \ , N»v j nenden Rippenstöße (die* ch fel^ Ä übrigens e:n anderer als it‘ r Vertreter des Sultans men zu werden. Die einzige Möglichkeit ist ein ge- hätte erlauben dürfen, ohne einen der zahlreichen umher* naues Studium einer Reihe von Theaterstücken, das hegenden, zum Kampfsptci benötigten echten Krise «wichen Auswahlen einer Anzahl von einigermaßen geeigneten ,■ 0 * ._ Szenen und deren filmmäßiges Zurechtmachen. Theo- »c ippen zu e om retisch sehr einfach — — aber die Praxis! — — Das „Mynheer R. —um Gottes willen, die erump' Auswählen der einzelnen Szenen nahm natürlich eine (Frau), die die Rolle der Pjanoko spielen soll, »st n ’*^ ganze Reihe von Abenden in Anspruch, da jedes Stück £ ar nicht da. —„Waas? -da soll doch fünf bis sechs Stunden dauert. kommt ahnungslos der „iaki * heran, deren seit ku /vn1 kt ii »LA i_i - . u angetrautes Ehegespons. Plötzlich steht vor ihm der <«* Nachdem eine solche Auswahl getroffen, war es wie- » -r o e * ul , T11 der derum schwierig, den guten Wayangleutcn klarzu- [ U " h ‘ e,e Tu ™ R Schuldbewuß knickt er «« * machen, welche Saene ich meinte, und vor allem die h “‘ ,,chste " al ^ r »»van.schen Grußstellungcn *»**.. -• Szene wieder so vorgespielt zu bekommen, wie man sie ..Wo^ ist die Frau „Sa it, uwan auf der Bühne gesehen. Es kommen nämlich viele ähn- Herr Tableau!!! liehe Szenen vor, und die Darsteller erlauben sich eine Die Krankheit war natürlich Schwindel. Der Schl mg« weitgehende Lizenzia Poetica, die sich nur nicht auf die wu ßte, daß seine Frau, die im Leben infolge von Pocken* Kostüme und die Art der Bewegungen beziehen darf. narben usw. verheerend, bühnenmäßig angestrichen Endlich waren die zu verfilmenden Szenen ausgewählt gegen fabelhaft aussah, eine Rolle in unserem — — ein passendes Gebäude, das an der Vorderseite spielen sollte. (Fortsetzung folgt I