We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.
Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.
Seite 30 runtinQtogtop^ Nummer 085 zu gedenken, welche orthopädische Behandlungen im Bilde festhalten würden. Die Fo tschritte der Patienten wären, auf diese Art der Wiedergabe, in besonders augen¬ fälliger Weise den Lernenden vernittelt. Jedoch allein mit der Anwendung des Zeitraffers für die Wissenschaften sind seine Möglichkeiten noch nicht erschöpft. Verschiedene unserer bedeutendsten Spielfiim- regisseure haben sich, wie bereit* angedeutet, gerade in letzter Zeit seine Technik nutzbar gemacht. Zum Beispiel Murnau, der sich ihrer nicht nur m ..Phantom“, sondern auch im „Letzten Mann“ bedient. Jeweilig, um aus Som¬ mer in W'inter. aus Tag in Nacht überzugehen. Auch Lau Lauritzen, der bekannte Regisseur der dänischen Lust¬ spielhelden Pat und Patachon, hat den verblüffenden Ein¬ druck, den derartige Aufnahmen auf den unbefangenen Zuschauer ausüben, richtig einschätzen gelernt und bringt mehr als einmal Zeitrafferbilder in seinen Filmen. Gar nicht zu übersehen ist ihr Werk für Trick-, plasti¬ sche und Zeichenfilme. Wie etwa in „Felix, der Kater“, in den sogenannten „Tintenmännchen“ und ähnlichen Kurbclwerken. Selbstverständlich gehört bis heute viel /.eit zu derartigen Aufnahmen, sowie Mut und Wille, auf Kosten des Mateiials und Operateurs Neues auszu¬ probieren. Leider werden gerade bei uns die der Technik des Films entspringenden Schwierigkeiten nur recht ungern in den Kauf genommen, weil man letzten Fndcs immer noch das rein Dramatische ausschlieClich in den Vordergrund schient Im Gegensatz zu den Amerikanern, die beson¬ ders in ihren handlungsarmen Grotesken in technischen Sensationen immer aufs neue über-aschen. Bei uns wird das einmal dann der Fall sein, wenn wir endlich auf dem Standpunkt ingclangt sind, daß die junge Technik der Kinematographie durchaus nicht nötig hat. sich hinter Literatur und Theater zu verstecken, und ausschließlich reproduzierend gewertet werden muß Vielleicht wären wir auf dem Gebiete der Zeitrafferhil- der bereits einen beträchtlichen Schritt weitergekommen, wenn wir dafür etwa einen Apparat besäßen, wie ihn bei¬ spielsweise die Mount-Everest-Kxpedition auf ihrer letzten Reise mit sich führte Da hierbei ganz beträchtlicher Wert auf die Ausführung solcher Sonderaufnahmen gelegt war. hatte man u. a. die Kamera mit eim-m komplizierten Werk versehen, durch das cs möglich wurde, den Übergang von Tag in Nacht, die ungeheuren Schneefälle sowie die wal¬ lenden und wieder abziehenden Nebel, auf das exakteste aufzunehmen, trotz des indauernden Lichtwechsels. Hier hat in der letzten Zeit geradezu phantastische, ganz neuartige Bildwirkungen, unter raffiniertester Anwendung des Zeitraffers, der auf diesem Gebiete besonders erfah¬ rene Operateur A. 0 Waitzcnberg in einem noch in Ar¬ beit befindlichen, äußerst spannenden Werk erzielt. Es handelt sich um die Verfilmung des weltbekannten In¬ sektenromans von Waldemar Bonseis. um die „Biene Maja“. Wie bereits erwähnt, ist der Zeitraffer für so extra¬ vagante Bildaufnahmen geradezu prädestiniert, da sich, bei peinlich genauer Handhabung, aus seiner Anwendung wirklich die ungeahntesten Perspektiven ergeben. Wenn es nun noch, für seine Zwecke, ebenso gut durch- konstrukrte Apparate gäbe, wie für Zeitiupenbilder. wäre das ein geradezu idealer Fortschritt. Wenn mit den bescheidenen Hilfsmitteln, die unseren Operateuren bis jetzt für Zeitrafferaufnahmen zur Seite stehen, schon ganz beträchtliche Erfolge erzielt werden konnten, muß man sich interessiert fragen, was auf diesem Gebiete erst geleistet würde, wenn man die Herren der Kurbel vor gleichfalls erstklassig geheute Zeitrafferapparate stellte, die sie. vor allen Dingen, von dem unvermeid¬ lichen Lichtwcch^el völlig unabhängig machten. August Bernstein s unser langjähriger, in der Branche bestens bekannter üeschöftsleiter, verlegt auf dringenden Wunsch unserer Kundschaft ab t. Januar 1926 seinen Wohnsitz wieder nach Düsseldorf i Unsere Düsseidorter Niederlassung soll im Zusammenhang mit einer erheblichen Vergröberung unserer Düsseldorfer Geschäftsräume wieder das werden, was sie früher war, nämlich der Treffpunkt der gesamten Brandie. RHEINKIPHO RHEINISCHE KINO- UND PHOTO - GESELLSCHAFT KÖLN DÜSSELDORF GRAF ADOLF STRASSE 29 • TELEPHON 2891 KOBLENZ