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20. Jahrgang, Nr. 990 Berlin, 7. Februar 1926 das Älteste El IN'FACHBUTT * 9 * Der Kampf um den Prolog Grundsätzliche Bemerkungen von Aros. s mag etwa zwei Jahre her sein, da brachten unsere ersten Amerikareisenden gewissermaßen als Offen¬ barung die Idee des Prologs mit. den Gedanken der Ver¬ bindung von Bühnenschau und Film Oie Sache hatte sich in Amerika ausgezeichnet he wahrt und schien deshalb auch für Deutschland eine große Sache. Man begann bei uns zu experimentieren, und diejenigen, denen cs mit der Entwicklung des Kinotheaters ernst war, gingen der Angelegenheit etwas gründlicher nach Und so stellte sich denn folgendes heraus: ln Amerika umgibt man den Film mit einer szenischen Vorführung, die sich dem Charakter des Films anpaßt. »ch besser gesagt in ihn einführt, das. was der Film uns ‘arhietet. unterstreicht, ergänzt oder vertieft. Die deutschen Blätter ist, ist ein Aufschwung der Filmmusik, eine starke Be¬ tonung des illustrativen Elements, um es vielleicht mit einem Schlagwort auszudrücken, was übrig geblieben ist. ist das, was man unter der Aera Schmidt-Geniner zu¬ sammenfassen kann. Kluge Leute sagten damals schon, daß d?s nicht etwa ein Fiasko des Prologs sei, sondern nur ein Beweis dafür, daß die Geschichte nicht richtig angefaßt worden sei. Das was die Amer kaner bieten, war ja nach allem was man hörte, etwas ganz anderes und was nier gemacht wurde, auch nicht die entsprechende Übe'tragung auf deutsche Verhältnisse. Das Problem wurde von neuem aufgerollt, als der Ufa- Palast eröffnet wurde. Es sei hier ausdrücklich fest¬ gestellt. daß der erste, groß angelegte Versuch trotz Rapee. Oui omanski und waren voll von den großen ‘menkanischen Orchestern, • on den Svmphonienkon- v*rten in den Kinos der • ausende. VV tr sprachen über das Problem mit Rachmann and Ricscnfcld. nachdem wir schon gewisse Erfah¬ rungen in Deutschland hin- tcr u ns hatten, die Zeit, G< Id und Mühe gekostet batten Ich glaube, die erste Büh- acnschau in Berlin brachte die Alhambra Es waren " *’ me Operetten-Einakter "»ten Krallen, in auUernrdenllich hübschem «ahmen inszeniert. Sie «je- Men einem Teil des Pu¬ blikums und wurden von einer mindestens eben tirollen Menge abgelel (**" w °Hte im Kino , ”' ld und nicht das W, ‘an konnte sich auch die Mischung von Oper« “ nd Fi| n> von Kino i ' ar,e *e nicht recht gew nen. Man gab die An egenheit. die recht i ° eld gekostet hatte, b ‘‘■eder auf. Sie belasl den Etat enorm und brac deinen rechten Gewinn. 1)as e *nzige, was aus je- "* r r-Poehe übriggeblieben W4RY BRIAN Pfcrf. ein »eu«r S»*r der Famoui Pltfcr» Rachmann e.n Fiasko war. Die Gründe dafür sind nicht so einfach anzugeben. Man wollte zuviel, zu vie¬ lerlei, war zu internatio¬ nal. schlug deutsche Sitten, etwa wie b*i der Studen¬ tenszene, glatt ins Gesicht. Man sah aber, was schlie߬ lich das beste war, gleich zu Anfang ein, was man angerichtet. Nun wird hier in Berlin sehr viel gesprochen von dem Prolog zu „Variete “, für den Paul Lern verant¬ wortlich zeichnete Zuge¬ geben. ein durchaus gelun¬ gener Wurf, eine Angele¬ genheit, die in Idee und Ausführung ausgezeichnet war. Aber daß das System nicht das Alleinselig¬ machende war, sah man an Lenis dekorativem Vor¬ spiel zu dem „Seeteufel 1 . Man darf ruhig behaup¬ ten, daß diese Introduk¬ tion vom Kinostandpunkt aus als katastrophal be¬ zeichnet werden kann Künstlerisch absolut ver¬ ständlich und begreiflich Aber für das Publikum des Blauen Vogels oder der selig entschlafenen Gondel, nur nicht für das Kino.