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Nummer 990 Rincmatograph Seite 7 Höhe und Tiefe des Films Von unserem New -Yorker H. R. H. - Korrespondenten en Hur — der Jugend von heute sagt dieser Name nichts; wenn man aber die Mütter und Großmutter (ragt, dann leuchten die Augen auf im Nachgefühl der weihevollen Begeisterung, die ..damals" ihren Busen er¬ füllte ..Ben Hur *, das ist der Roman aus der Zeit Christi, den der Amerikaner Lewis Wallace im Jahro 1880 ver¬ öffentlichte. und den damals jede auf Bildung Anspruch erhebende höhere Tt>chter und jede schöngeistige Mama gelesen haben mußte; das gehörte genau so zur Bildung wie das ..Geheimnis der alten Mamsell* der Marlitt oder die ..Ägyptische Königstochter" von rnmt hbers. ,.Ben Hur" wird wieder p pular werden. £ ^ ..Ben Hur" ist hier in Amerika dreizehn oder siebzehn Jahre f ^ lang als Drama ausgebeutet wor- len. Millionen hahen es bewun naiv,-r Ins/enu-rung). di»- B \'*n wegen der irdischen, die an- leren von wegen der himmlischen * jß*, ^ lebe. Es war so ein angenehmes Gemisch wie Vanilleeis mit heißer ***i Schokoladensauce. Millionen Dol- ff # 4 irs hat es den Theaterdirektoren Slaw und Erlanger eingebracht. werden die I tro-(joldwyn Maser daran vir nen — denn .Ben Hur ist nun 'läSH ( dm erschienen. /.wei, drei oder noch mehr Jahre • tirde an diesem Film gearbeitet; Mm r ei, vier oder fünf Millionen mmt Dollars wuiden dabei verausgabt id.e Verschiedenheit der Zahlen ■ rklärt sich durch die Verschieden- iieit der Informationsquellen) — mw ' glauben Sie indessen nicht, aü diese Lngenauigkeiten der Vngaben der Preßagenten irgend- j w,e J as Urteil über diesen Groß- film beemflussen konnten; ..Ben JOHN BARRY MORE m ur ist von allen historischen « „The S« j roßfilmen des letzten Jahrzehnts 1 er größte — die Amerikaner haben von den Deutschen ‘ *es gelernt und sehr viel Eigenes hinzugetan; das End- TK e ^ n S * St r ** c khaltlose Bewunderung. ..Ben Hur" ist viel u utra ^^* »st Melodramatik, ist Sentimentalität mit reli¬ giösem Einschlag, daneben aber ist Stimmung, ungeheure ^Nsenwirkung (neuntausend Menschen auf der Szene), echte verschwenderische kostümliche und architektoni- f c 1 : rac ^L unfaßbare Sensationseffekte; insgesamt Ko- n a u tung von kispfcUoter Kühnheit, e Höhepunkte für das Auge sind; die Seeschlacht /*isc vn üen Römern und Piraten — das Aufeinander- P/* r ' esi ^ en Triremen, der furchtbare Hand-zu- an - ampf ist mit atemraubender Realistik gezeigt, große Wagenrennen in der Arena — zwölf Quadrigen n rasendstem Lauf, achtundvierzig prächtige Pferde im w ir/ *** 11 ^* a ^°PP * • • Unfälle, Kollisionen, ein Gewirr von l ' an S * C ^ klagenden Pferden, zerschmetterten Wagen, m , . U a ° S » e . n ^ a ff en l e nkern — und bei der Aufnahme soll I). u t lemSie ^ n * a ^ Vf >rgekommen sein? Wed f °Y c P u,| kt für das Herz; Joseph und Maria auf dem KlU * , nac \ ^^^ e kem — die Anbetung der Hirten — der tr rei Könige aus dem Morgenlande durch die fi I JOHN BARRY MORE und in ..Thr Sca- Wüste Als Madonna von rührender Schönheit und be¬ zwingender Heiligkeit; Betty Bronson. die vor achtzehn Monaten als Peter Pan zum erstenmal Film spielte. Die Ehrenrolle des „Ben-Hur"-Films: Fred Niblo, der Regisseur; Ramon Navarro in der Titelrolle; Carmel Myers als lras. die Verführerin; Nigel de Brulier als der Sklave Simonides; David Mendoza und Wilhelm Axt. die eine vorzügliche begleitende Musik geschrieben haben, und schließlich die Metro-Goldwyn-Mayer. die das Geld gab. Fakire heißen die indischen Schlangenbändiger. Zauberer, Ta- schenspieler; manchmal sind ihre Künste in ihrer tnerklar lichkeit frappierend manchmal isi ihr Trick recht fauler Ziubti — die englische Sprache hat von dem Worte hakir das W<rt Jake ‘ ab- geleitet, was nichts w. iter als Schwindel bedeut : iwBfc «J ' (Gs .v, c - » • i h. Omai; ' I' ihurn i>:bt *•.« • ijP; 1 SV ^ »shenblatt I.it* heraus -mMSSL U " * * ! ■ ' • i t • • M n i ‘ v ■ ru;, i * r« iv . p n» ru: PBHBMjr' D 1 !!a? s tu: eine V -« IU au- die mmr ^ sich lur Verfilmung .*ignet Die bekannte Schriftstellerin Fannie r*\ \ Hurst erhielt den Preis, ihre No- \ g 1 veile erschien und wurde von den \ > Famous PI ,ers so unglaublich 4 1 c rasch nach der Preisverteilung als IV\ Film herausgebracht, daß böse ffRn Menschen behaupten, der Film sei UV, schon vor der Preirzuerkennung \ in Angriff genommen worden Wie immer dem auch sein mag I » — die Novelle ist schlecht, der Film ist noch schlechter. Hans DOLORES COSTELLO Von Bü,OW hat Scho " 8 esa H‘ : pktx vorntr pretser ein Werk gekrönt, desto durcher fällt es!" Für fünfzigtausend Dollars könnten sich die Famous Players mindestens fünfhundert Szenarien von gleicher Güte schreiben lassen. Fannie Hursts Preisnovelle heißt „Mannequin**, und dieser Mannequin ist ein Mädchen, das als Kind von der Wärterin den Eltern (Papa ist Richter) geraubt wurde; vor dem Pflegevater — warum, kann man sich schon denken — in die böse Welt flüchtete, wo es ihr als Modemodell trotz ihrer unantastbaren Hoch¬ anständigkeit ganz gut geht. Der kleine Mannequin hat - inen Schatz (bitte, in allen Ehren), einen Journalisten (na also, die haben niemals schlimme Absichten), und den begeistert sie zu Leitartikeln (wozu immer Begeisterung nötig ist, besonders beim Leser), Leitartikeln, die für die Gleichberechtigung der Frauen — vor Gericht und auf dem Schafott — eintreten . . . gewissermaßen Tut-mir-leid- Artikel den weiblichen Mördern gegenüber. Na, nun raten Sie mal. wie die Sache weitergeht? Der Mannequin w rd in eine mysteriöse Sache verwickelt (Stimmt!), wird un'er Mordanklage verhaftet und prozessiert (Stimmt!), als Rich¬ ter sitzt der leibliche Papa zu Gericht (Stimmt!), die Ge¬ schworener sprechen, trotz der Leitartikel, die Angeklagte frei, und die Mama erkennt die Tochter wieder; Familien-