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Seite 10 Rincmotograpff Nummer 994 lieber Landesvcrbande der Kinobesitzer österieichs stellt fest, daß die Lustbarkeitsabgabc. eint Ni tsteuer der Kriegszeit, in der Inflationszeit eine Höhe irreicht hat. welche bei den heutigen stabilen Verhaltn s*en durchaus nicht mehr gerechtfertigt erscheint und für die Betriebe ruinös wirkt. Die versammelten Delegierten Jer 648 K.no- betriebe Österreichs stellen daher an sämtliche maßgeben¬ den Stellen das dringende Verlangen, diese ruinöse Steuer auf ein den derzeitigem Verhältnissen entsprechendes, er¬ trägliches Mail herabzusetzen.“ Präsident Petzl referierte noch über die organisatorischen Schwierigkeiten, „die sich bisher bei der Namensänderung des Wiener Bundes ergeben haben, da entsprechend den Statuten erst in der Generalversammlung diese Titeländerung beschlossen werden kann'*. In der Debatte zu dieser Ange¬ legenheit wird der Wunsch nach Fortsetzung der Tätigkeit des Wiener Zen¬ tralverbandes zum Aus¬ druck gebracht. — Der Kampf der österreichi¬ schen Lichtspieltheater¬ besitzer gegen die Lust- barkeitssteuei ist übrigens in ein sehr interessantes Stadium getreten Der „Bund“ hat nämlich eine Aktion eingeleitet, die nichts weniger als den Zu¬ sammenschluß von 27 Kor¬ porationen bezweckt, die sämtlich die gemeinsame Abwehr der kommunalen Überbesteuerung der Lust- barkeits- und der Nah- rungs- und Genußmittel¬ abgabe — in der Hoffnung auf die W underwirkung der „kompakten Majorität“ — auf ihre Fahne ge¬ schrieben haben. Diese 27 Interessenten gruppen der in Gründung befindlichen Vereinigung sind gegenseitig die Ver¬ pflichtung eingegangen, keine Sonderaktionen zu unter¬ nehmen. sondern in einer gemeinsamen Aktion der Ab¬ wehr den Kampf gegen die Übersteuerung seitens der Gemeinde Wien auszufechten. — Diese Vereinigung wird vorerst eine Denkschrift ausarbeiten, die von den Beauf¬ lagten aller 27 Korporationen unterschrieben werden soll Dieser Verenigung, die offiziell den Titel „V erein zur Abwehr der Übersteuerung durch die Gemeinde Wien ' führt, gehören alle Vergnügungsunternehmungen, Nah¬ rungs- und Genuflmitlelintcresscnten an. Die schärfer gewordene Tonart des Kampfes der Kino¬ besitzer gegen die* vnorme Lustbarkeitssteuer, denen man die Initiative auch in der groß angelegten Aktion gegen die Übersteuerung zuspricht. soll Stadtrat Breitner veranlaßt haben, sich mit seinem Versprechen nicht mehr als ge¬ bunden zu erachten. Daher tauchen tagtäglich neue Gro߬ kinoprojekte auf. deren Projektanten auf eine Kon/cssio- nierung seitens der Gemeinde sicher rechnen zu können glauben So wird ein neues Kino im Schwarzenbergpalais, ein anderes auf einer der Parzellen der Freihausgründe und eines in der Herrengasse in Aussicht genommen. Diese geplanten Großkinos sind aber von zu errichtenden Bauten oder Umbauten abhängig, was die Gemeinde um so sym¬ pathischer berührt und zugunsten dieser Pläne beeinflußt, da ja durch große Neubauten viele Beschäftigungslose der Bauhranche Arbeit finden wurden Diese mit großen Kosten verbundenen Bauplane wären aber im besten hall vor ein bis anderthalb Jahren nicht realisierbar. Bei einer Reihe von projektierten Betriebsumwandlungen steht die Sache bedeutend günstiger. Das Philadelphia- Kino z. B.. das seit einem Jahre schon fertig dasteht, ohne bisher eine Ltaenz erhalten zu haben, würde seiner Be¬ stimmung bald zugeführt werden können Auch das leer¬ stehende geräumige Cafe Atlantis. erzählt man sich, soll als Kino wieder eröffnet Werder Die „Wiener Messe- A.-G.“ trägt sich auch schon sehr lange mit dem Gedanken, hier ein Großkino in den das ganze Jahr hindurch leer¬ stehenden Räumlichkeiten ihrer weitläufigen Gebäude zu c richten. Auch die Be¬ sitzer der Apollo-, Carl¬ und ues Stadttheaters so¬ wie des Etablissements Ronacher wären nicht ab¬ geneigt. ihre schlecht pro¬ sperierenden Musentempc I »n rentable Lichtspiel¬ theater umzuwandeln. Man spricht davon, daß die Gemeindeverwaltung deutlich mit dem Zau l- pfahl winkend — auf die Kinobesitzer durch die Verlautbarung einer beab sichtigten Zulasing von Gi »ßkinos einen Druck aus üben will, der die Kn besitzer veranlassen soll im Kampfe gegen die Lust barkeitsabgabe nach/i geben, wodurch die |ünv * f gebildete Kampfverein gung gegen die Obersten- rung auseinandergespren würde. Dabei wird, um d Sache noch einen drohe deren Charakter zu geln bekanntgemacht, daß d> neucnThcaterunternchr sich mit den bestehen : n Steuerlasten zufrieden klären und im Falle der Zulassung ihrer Kinogründn sich verpflichten, gegen die Lustbar kcitsstcuer nictr n den Kampf zu treten. Es wird zwar publiziert, daß bezüglich cficvr schw den Projekte — aus Rücksicht für die kleiner. Bet die durch die Großkinos zugrundegehen könnten endgültige F'ntschcidung erfolgt ist; sicher ist, da» temperamentvollste Kämpfer gegen die Lustbarkeit^ — der als Redner wie als Publizist gleich erfolgreich - 1 Waffe führt —, auf die ihm zugetragene Kund, d der Nähe seines sehr gut gehenden Kinos man >ich u für die Gründung einer Großktnounlcrnchmung h interessiert — in seinem peinlichen Dilemma >i i V ' ren hat. seinem Temperament sofort Zügel anzulcßv man sich ja bekanntlich vor allem seiner eigenen B‘ ,u wehren muß. Am 16. v. M. fand auch die dritte ordentliche ' Versammlung des „Filmbundes“ unter dem V«*rs!*/ Präsidenten Regisseur Heinz Hanus statt, der in Rechenschaftsbericht mit großer Genugtuung die 1 ^ in der Angelegenheit der Kontingentierung zur Kennt* der Generalversammlung brachte. Bei der vorgenommenen Wahl wurde Regisseur ‘ ^ ^ als Präsident wiedergewählt, zu Vizepräsidenten u \ die Herren Direktor Ffans Griinhut und Alfons B«» f neugewählt. II (io T CIBSON pk»>r f fuxtrsai >n „Zirku« ’A ild W. ul“ (\ crkih Klmh .u Hruckn. *nn|