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Seite 18 ftincmatograpft Nummer 994 I) K lt K HASS K F 1’ C II S Fabrikat und Verleih: Continent-Eilm A.-G Manuskript: Dr. Brandt und Conrad Wiene nach dem Roman von Walter Bloem Regie: Conrad Wiene Hauptrollen Hans Brausewetter, W . Pittschau, H. Reinwald Lange: 2175 Meter (6 Akte) WAIU’M SICH SCHEIDEN LASS KN Fabrikat und V erleih : Terra*Film A.-G. Manuskript: Max Glali Regie : Manfred No? Hauptrollen: Colette Brettel. \ ivian Gibson, Andre Mattoni Länge: 2108 Meter (6 Akte) Uraufführung: U. - T. t Kurfursterdämm ti.dentenieben im Film, das ist |a ein beliebtes Thena iur die Herren Manuskriptschreiber und !ür die Filmpiodti- zenten Schade. daU nur immer die t eile studentischen Lebens, die m;t Forschung. Lernen. n einem Briefe Schillers an Kotzebue heilit es; ..Die Freiheit der Komödie ist groll, und die gute, heitere Laune darf sich viel herausnehmen.’ Von letzterem Umstand wird in dem Film ..Warum sich scheiden lassen?”, der eine Komödie sein mochte, in weitestem Malle Drang nach Erkenntnis nichts zu tun haben, dall nur immer Mensuren, Kneipen. Liebeleien gezeigt werden Aber es scheint ja. dati dem Gros der Kinobesncher gerade diese Bilder „Iri¬ schen, ungebundenen” Stu¬ dentenlehen* besonders be¬ hagen, was die gespannte Anteilnahme des Publikums bew ies. lm „Krassen Fuchs**, des¬ sen Manuskript Dr. Johan¬ nes Brandt und Conrad W icne nach dem Roman von Walter Bloem geschrie¬ ben haben, ist wenigstens der Verbuch gemacht, dem „F'rnst des Lebens” Rech¬ nung zu tragen. Weshalb man aut das glückliche Ende verzichtete. „Der krasse Fuchs” ist eigentlich in diesem Film eine Nebenperson. FIr kommt als Mulus frisch ge¬ backen zur Universität, tritt bei den Cimbern ein. ERNEU PITTSCHAL und HANS HRAUSKWET KR im „Kranen Fuchs'* .' h<>t C'untnv Gebrauch gemacht. Da kommt etwa eine Frau aus dem Volke, die, wie es heifit, jahrelang in Amerika bei ihrem SoEn gelebt hat. n da*- Haus ih-es Schwieger. M»hnes geschneit, und rian glaubt, sie sei soeben mit der 09 aus der Boxhagener StraÜe nach W ilvnersjorf ge. fahren — so amerikanisch gebärdet sie sich. Dann gibt es einen Fabrikbesitzer, be¬ sagten Schwiegersohn, der sich auf der einen Seite em¬ pört, dall seine f rau eine solide Erscheinung und keine NX eltdame ist. auf der ande ren Seite aber nicht mochte, dall sie unpiinKtlich ist und Romane liest. Mondäne Frauen scheinen dergleichen nicht zu tun. Solcher Ding« gibt es mehr in diesem Film der so gern eine Koim>di< sein mochte. Die Schwiegermutter kau sich einen Koionialwarc laden, dessen Ausstatti stürzt sich in den Strudel sie aus Velten oder Gr« studentischen Lehens, verliebt sich in die Filia hospitilis, hei der er durch den 1. Chargierten des Korps ausgestochen wird. Fm anderer Student, der II. C'iargierie Klauflner. wird bei¬ nahe aus dem Korps gehängt, weil dem Konvent sein Ver¬ halten auf der Mensur nicht gefallen hat. Nur die mahnen¬ den Worte eines zufällig anwesenden „Alten Herrn" ersparen ihm diese Schande. Dieser iiinge Mann lieht die Tochter seines Professors und will — v holder Jugendunverstand — noch während seines Studiums um deren Hand anhalten. Wozu es allerdings nicht kommt, weil inzwischen ihre Verlobung mit einem professo¬ ralen Mitglied des Lehrkörpers der Universität verkündet wird. Der so strenge I. Chargierte wendet sich kiihl von einem Mädchen ab, das ihn innig liebt und das ein Kind von ihm unterm Herzen trägt (was er allerdings nicht weifl). Das Mädchen, von ihrem Vater aus dem Hause gewiesen, geht in den 1 od. der Student fällt im Pistolenduell gegen den Bruder einer anderen Dame (mit der er gar nichts gehabt hat). Mit Totenwacht und Überführung des Toten in seine Ffeiniat schlietlt deV Film. Dem Regisseur Conrad Wiene ist manche nette Szene ge¬ lungen die Zerfahrenheit des von ihm mitverfaflten Manu¬ skriptes hinderte ihn wohl an der Entfaltung seines Könnens. Die Studenten Hans Brausewetter Werner Pittschau, Harry Hardt, frisch und lebendig, ein prächtiger Professor Robert Leffler, lianni Reinwald als das unglückliche Lenchen bemüht, sich tragisch zu gehen, eine richtige Studentenwirtin Clemen¬ tine Pleflner, gut Ludwig Rex in der Charge des strengen Vaters- Wusterwitz bezogen haben niuü. nimmt ihre Tochter zu «*i< die sich mit dem Manne verkrachte, und geht aUdani / Schwiegersohn, um dort die Wirtschafterin zu n»elen. i sem Manne mit der Sehnsucht nach dem grollen Leben gr sie die sämtlichen Freundinnen aus dem Hause, bis er tiefer Rührung seine immer noch in ihn verliebte Gattin rückholt und nach der Versöhnung mit Schrecket hem« dall er seine Schwiegermutter hei sich beherbergt halt« In einem Schwank nimmt man es mit der Wahrheit * allzu genau. W arum de in weinen, wenn ein Motiv •ich * n das andere übergeht, aber es scheint doch, als werde b “ energisch an die Langmut des Publikums appelliert. %s r- lieh kann nicht geleugnet werden, dall sich manche s< r/ * hafte Situation, manche geglückte Wendung aus den gängen entwickelt. Manfred Noa, der fur die Regie v« n? wörtlich zeichnet, hat die Begebenheiten leider nicht in ’ Schwanktempo herunter*irbeln lassen. Für den Film war eine Reihe Schauspieler aufgebotc» " l>? den, die zu den Hausschauspielern der Terra gehören. s1 garete Kupfer, fur die die Rolle der Schwiegermutter eigens geschrieben wurde, erfüllte sie mit ihrem r**' Temperament und fand schnell den Kontakt mit dem 1 u ' kum. Diese Künstlerin mul) sich nur vor dem Zuviel härdenxprache buten, dem sie leicht verfällt. Hermann i :t ' der ausgezeichnete F.pisodenspieler, hat schnell von dt gluckten Ehrgeiz, Träger einer führenden Rolle zu ‘ t ‘, seiner ausgezeichneten Charakteristik zurückgefunden C» ^ Brettel blieb ein wenifc blall, was bei einer Mutter, " ie Kupfer, schwer glaubhaft schien. Max Landa. Vivian Gth" Ellen Heel vervollständigten das Ensemble