Der Kinematograph (March 1926)

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Nummer W) Rmcmoiograpf) Seite 7 Amerikanische Zukunftsmusik Von unserem New - Yorker H. R. H. - K o r r e s p © ■ d * n t e n. ornenf ragen Welch Licht leuchtet dort? ..Dämmert dei lag schon aul?" .Weißt du wie das wird?“ Die h ilmweit aul beiden Seiten de*» Atlantiks erwartet von dem engen Zusammen** hluß der amerika¬ nischen und der deutschen h ilmmdustrie wesentliche Fr gebnisse. zunächst Frgeb- msse künstlerischer Na tur. (»an/ gegen ihre Ge¬ pflogenheiten haben die amerikanischen Kontra¬ henten über die Einzel- heiten des Abkommens Schwaigen bewahrt; wir erfahren nur gelegentlich, daß deutsche Filmgröüen »n den hiesigen Gesell* .halten verpflichtet wur¬ den. daß der deutsche Re i^seur X. hierher unter¬ wegs ist oder daß der deutsche Filmstar Y. hier * »gek o m me n ist. (Dupont *>n der Ufa befindet sich ereil* bei der Universal Kalifornien und Lya de ufti „arbeitet“ schon im w-Yorker Atelier der rmiis Flayers.) Über die Wir haben im Film das gleiche wie in der Metropolitan- Oper glanzende Stars, glanzende Ausstattung, glänzender Chor, glanzendes Orchester — alles, was sich mit Geld kaufen laßt es fehlt nur das Milieu, es fehlt die KnsembleWirkung, es fehlt das. was man mit Geld nicht kaufen kann die Liebe — die Liebe zur Kunst und die Freude am Kunstwerk Das ist die künstlerische Not im Film, wie in der Oper Bewußt oder unbewußt haben das die leitenden Geister der Filmindustrie erkannt ui d sic sind ernst¬ haft bemüht, dieser Not abzuhelfen. soweit dies möglich m*t eigenen Kräf¬ ten — und dort, wo die eigenen Kräfte nicht aus- reichen. :mt fremden, mit deutscher Kräften Der Überleger heit der Deut¬ schen in eieser Richtung sind sie sich bewußt, sie wird ihnen >ei jedem deut¬ schen Film von der Presse, sogar von den antideutschesten Blättern vorgehalten. und Ziele der ame- sch deutschen Al- ^ erlaufet kein Wort, bedeutender F'ach- von drüben hat mir * daß das Bündnis. >n der Not geschaf- urde — deutscher- die finanzielle, ame- cherseits die künst- ™ |R ' Not — für beide 'um Segen werden daß es für die Filmindustrie Einstiger sei als man u »n annimmt...Wenn ’ t rikancr ihre Ver- uc*n halten und ngungen des Ab erfüllen, woran zu zweifeln ich keine Ursache nn sehe ich nur Vorteile für den deutschen Film “ des Fachmannes berechtigt zu den schönsten ’ er ist hinreichend Kenner der amerikanischen ^'•mmdustrieJlen, um sich nicht in optimistischen Träumen 'erliefen. s hab finanzielle Not der deutschen Filmgesell «er ! ‘Fen sie rückhaltlos gesprochen; die künst- '•*t des amerikanischen Films kann nicht ge- hi s |, n ^ Wer dcn. Alle Filmerfolge der Amerikaner sind U 0 ,lu ß cr licher Natur gewesen- fabelhafte Insze- 14 t j v,r Faben’s ja, wir können s ja, das Vermögen y ^chnische Vollendung Einzelkräfte, die durch ! nd , * ' r * f r f°lg haben — glänzende Sensationspieler HiendJ ^ 1C ^ C Clowns. Künste, aber keine Kunst r n !\*j| inte t r u nd \or der Kamera. Womit nichts geger Tci kan deut weit de * sprev komr Habe Das l W \ Kl.K M in iH-iar SUr dvt MORRIS l aiwm» Pl»>vr> f’ket i’arjmount oen c f w?eltserfolg des amerikanischen Films gesagt Wk •* kL er »st. ist er bewundernswert lst er nicht gut. aber so Mit eigenen Kräften haben die Amerikanet Beachtensw ertes und Ach iungswürdiges geleistet, die Quatitä der Filmt i*t besser geworden — nicht aller Filme, es wird noch eine Menge Kitsch fabn ziert, mit c em sie ihre Kassen lulle i, und gerade die Kitscherfolge geben ihnen Mittel und Möglich¬ keit nebenbei den Kunst¬ film zu pflegen. Der große Fortschritt ist. daß sie sich überhaupt um Kun*t- fiime bemühen, daß ihre Bemühungen nicht immer von Erfolg sind ... es ist auch in der Filmkunst noch kein Meister v< m Himmel gefallen Die Kunst, jede Kunst ist eine strenge Herrin, der man lange dienen muß. ehe man ihre Gunst erwirbt Wir haben in diesem Filmjahre mehr Groüftlme aul- zu weisen als je zuvor und jeder dieser Großfilme w «r der Versuch, einen Kunsttilm zu schaffen. „Dämmert der Tag schon auf?“ — Der ihnen den Weg zum Tage wie», war Ernst Lubitsch, und der ihm als Gelehrigster aul diesem Weg folgt, ist King V.dor Nach einer Anzahl guter Bilder hat Vidor als letztes sein neuestes W erk folgen lassen: ..Die Boheme**. Den Inhalt darf ich bei den Lesern als bekannt voraussetzen; Vidor folgt im allge¬ meinen den Linien des Puccinischen Operntextes und ergänzt nur Einzelheiten aus Murgers Roman, ergänzt »* der Art des Operntextes: es ist alles reinlich und zwei¬ felsohne, alles idealisiert — also nicht Murger Die Er¬ zählungen aus dem Pariser Künstlerleben sind idyllische Meisterwert e —— es ist nichts dramatisch in diesem Buche. Daß die „B>heme‘* nicht bühnenwirksam ist, hat dav