Der Kinematograph (March 1926)

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Nummer Wb Rmcmotograpf) Se»tc f * Münchens Kampf um den deutschen Film Von unserem ständigen Münchener Korrespondenten. er Wirtschaft*verband der Bayerischen Filmindustrie hat den Bayerischen Landtag eingeladen, sich als die zentrale Körperschaft der Lande sgese tz ge bu n g einmal einen auf persönlichem Augenschein beruhenden Hinblick in das Wesen der Filmproduktion zu verschaffen Dieser Kmlüdung wurde Folge geleistet. Lange Keihen von Keichsposlautos sammelten sich vor dem Landtagsgehäude. um die Abgeordneten, die Filmpresse und die Vertreter der auswärtigen Presse nach Geiselgasteig zu bringen Nach kurzer Begrüßung durch den Vorsitzenden des Wirischaftsverbandes, Herrn lustizral Dr. Rosenthal, wur¬ den das Gelände mit seinen Bauten, den Filmstädten aus dien Zonen, dem Geisel- gasteiger Meeresgrund sowie ler Fmelka-Fundus und das Atelier besichtigt Franz Seiiz 'nachte unter Mitwirkung von Margarethe Kupier. Mary Kid Uani, Leihelt. Etchhcim und nderen Münchener Schau- pielern Aufnahmen zu seinem kleiner Provin/stadt spie • den Lustspiel ..Der Seiten¬ lang des Stadtrats Piefke“, r ganze Betrieb machte auf Abgeordneten, von denen hl gut einige neunzig Pro • noch nie ein Filmatelier eten hatten, sichtlich star- H indruck. 1 im Kaffee versuchte so* der Geschäftsführer des cliaftsverbandcs. Herr '’tleutnant Knoll. den Be* f n eine vertiefte Bedeu- de. Gesehenen zu gehen ?e in längeren, sehr bei- aufginommenen Ausfüh¬ rt in die kulturelle und haftliche Eigenart des besonders des deut- 1 dmes mit seiner Wich- Deutschland und paganda des Deutschtums in aller Welt ein- ri Er wies darauf hin. daß Außerachtlassung ” »chtung dieser Hinsichten von seiten der Fakto- Staates und der Volksvertretung in England, und Frankreich wesentlich dazu beitrug, daß die Filmindustrie der übermächtigen amerikanischen • nz fast vollständig erlag. Der deutschen ln- drohe greifbar die gleiche Gefahr, wenn sich nicht * r cn des Landes dieser Fragen mit eingehendem der 1 S r Sachlage energisch annähmen. F.r schil- dukt , ‘^«nb lick liehe verzweifelte Notlage in der Pro- dert i ^ ,,s frie wie hei den Lichtspieltheatern. Er for- du u Aufrechterhaltung des Kontingentschutzes. '<»n M : ^ un ß der Schädigungen, welche der Industrie Gritr V ^ Cr ^ ensur drohen. Eine etwaige Flinführung Fnde t 11 ^htnacks- oder Ortszensur würde das sichere * ine • 'Y ^ deutschen Film bedeuten. Es sei vielmehr fordern* * 'j ^ ere un d freiere Handhabung der Zensur zu an fb* man sie noch aufrechterhaltc. außerdem tun fäll Hw Wir Film scheJ dL* «UV\ v und rcn d s lUten Konkurr düstre ulk* p a j V« A l I) h GEDE H I S S l N \u»m*4 ik »lafgdutcni Mutter tn «J< m nriu-n Gerhard - Lonpraht ■ E<kn dvr National ..M» r»«*h% n untt-romandcr" ein*- Herabsetzung des Schutzalters. Sodann wurde di* ungeheure steuerliche Belastung der Erzeugnisse der Film¬ industrie mit rund zehnmaliger Umsatzsteuer usw k sprochen und vor allem dargelegt, daß eine absolut un zeitgemäße Lustbarkeitssteuer das deutsche F*iImgewerbe zu erdrosseln drohe. Hier könne sich der Bayerisch* Landtag ein großes Verdienst erwerben wenn er. dem Be spiele des Preußischen Land tages folgend, mitwirke, daß endlich eine cinheitk he Reichsregt lung erfolge, die die Höchstgrenze dei Lust har keitssteuer mit höchstens Bl Prozent hemeise und die Steu erfreihei*. für Filme volksbild nerischen und besonders künstlerischen Wertes vor sehe. Es liege he den Behör¬ den und hem» .~andtage, mit/u wirken, dal München als deutsche Filmstadt erhalten bleibe. die Stillegungen und Abwanderungen ein Ende fänden und die frühere Höhe wiedergewonnen werde Als Mitglied des Präsidiums dankte der Abgeordnete Stang für den Landtag in he merkenswert f Imfreundlichen Worten für das Gesehene und Gehörte. Man werde es im Plenum und ir Ausschüssen sowie im Rannten der Frak¬ tionen als wertvolle Unterlage zu verwerten wissen F.r wür¬ digte den Film als Faktor des Kultur- und W rtschaftslebens und fand entsc nedene Worte für die Erhaltung des deut¬ schen Films durch Aufrecht¬ erhaltung des gegenwärtigen Kontingents. Der deutsche Film sei eines der wichtigsten Propagandamitt?l für deutsche Art. — Die Worte des Ver¬ treters der stärksten Fraktion des Landtags und zugleich eines der aussichtsreichsten Kandidaten bei einer eventuell notwendig werdenden Neubesetzung des bayerischen Kulturministeriums bleiben hoffentlich nicht nur schöne Worte, sondern lassen auch im entscheidenden Augenblick positive Taten folgen. I s werden sich dann auch einige irrtümliche Auffassungen zu korrigieren haben, die der Abgeordnete Stang von dem Instanzengang der gegenwärtigen Filmzensur offenbar zu haben scheint. Als wichtig bleibt von dieser Veranstaltung jedenfalls festzuhalten, daß sich durch c’ie gewonnene persönliche Fühlungnahme mit den Mitgliedern des Landtages du Mög- lichkeit weiterer persönlicher Aussprachen eröffnet in deren Verlauf schließlich erst ersprießliche Resultate er¬ zielt werden können, nachdem zunächst klar vor Augen ge führt wurde, daß der Film mit seinen vielfachen Verzwei¬ gungen in allen F-rwerhszweigen eine Angelegenheit is* du- »n vollstem Maße die Aufmerksamkeit der führenden Kreise de Volkes und darüber hinaus tatkräftigste For derung durch diese Kreise in Anspruch nehmen darf