Der Kinematograph (March 1926)

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Seile 10 Kincmotograpfj Nummer W6 Mannheim und sein Filmpublikum cm Kinobesucher in ..Männern ’ ist de Besuch des Lichtspielhauses nicht nur ein Zeitvertreib für einige Stunden, sondern eine wichtige, ernsthafte Angelegenheit, die ei gerne eifrig und nicht — allzulcise diskutiert. Der Besuch eines Mannheimer Kinos etwa des Kn f osseums, über der Neckarbrücke am Meßplatz — bietet die schönste Gelegenheit zu allerhand ergötzlichen Volksstudien; für die Herrschaften, die in Berlin den Markt machen, können die recht ungeschminkten Äuße¬ rungen. die da oft fallen. Stoff zum Nachdenken und manchen Fingerzeig geben Natürlich hat man seine Lieblinge, aber auch Darsteller, die man „nicht riechen" kann. Da hört man dann manch drastisches W'ört- Icin; die Zu¬ schauer fühlen sich in süddeut¬ scher Art ah große Familie man „babbelt" wie einem der Schnabel ge¬ wachsen ist, w>- bei. wenn etwas Mißfallen erregt, wenig Anlaß zu dtr Konstatie¬ rung; ..Dem Vogel, der da sang, dem ist der Schnabel hold gewachsen", gegeben ist. Wenn auch das breite Publikum hier noch eine gewisse naive Freude an Hand¬ lungen hat, in denen „etwas los ist", so schluckt cs doen keineswegs gläubig alles, was man ihm serviert. Es hat rem instinktiv ein recht ge¬ sundes Urteil; mancher Poseur der sich für einen „Devrient des Films" hält, würde sich wundern, welche — nicht immer ganz salonfähige — Bezeichnung er hier erhält, und mancher Manuskriptschreiber, der sich auf seine Knotenschürzung einen ganzen Stiefel cinbildet, könnte da aus dem Munde eines echten „Neckarschlei- mers" hören, daß das, was er sich da ausgedacht hat. ..a arger Dreck" sei! Die Theaterhesitzer in Mannheim haben es also bei ihrem Pub’ikum mit der pfälzischen Freude am Räsonie¬ ren nicht so leicht. Aber, alles was recht ist, man be¬ müht sich den Kinobesuchern etwas zu bieten. Je mehr, desto besser; auch hier sind die von den Verleihern be¬ klagten (auch bekämpften?) Riesenprogramme an der Tagesordnung. Zwei ausgewachsene Filme in einem Programm sind fast die Regel. Die Konkurrenz hat das Publikum dazu erzogen, recht viel für sein Geld zu verlangen. Im Februar und der ersten Märzhälfte ge¬ staltete sich der Spielplan etwa so: Die „Alhambra" in P. 7 brachte den Südfilm „Die Kleine vom Bummel", der recht gut aufgenommen wurde; dazu einen Harold Lloyd- film „Er auf Liebespfaden" und die interessante, hier sehr beliebte Deulig-Wochc, dann „Die Mühle von Sanssouci'*, deren anekdotischer Charakter sehr ansprach, den Zille- Film „Die da unten", „Götz von Berlichingen", den Fox- Film „Das Geheimnis der alten Mamsell", den Aafa-Film „Der Abenteurer", „Das Herz am Rhein" zusammen mit einigen der famosen Fox-Grotesken, und „Die letzten Tage von Pompeji", einen Film, der von Presse und Publikum außerordentlich beifällig aufgenon.men wurde. Im Programm des Palast-Theaters gab es „Die A߬ manns“ und „Die Dame und der Junggeselle"; „Der Mann ohne Schlaf", der sehr gefiel, zusammen mit ..Ihr schlech- ter Ruf", in dem Lilian Hali-Davis die Hauptr »Ile spielt, „Die vom andeien Ufer" zusammen mit „Das Fräulein vom Spittelmarkt", „Heiratsannoncen" und ..Halbseide" und als Gipfel „Goldrausch". Im Ufa-Theater und der Schauburg in K 1 machte zu¬ nächst noch im¬ mer „Der Waizer- traum volle Hau¬ ser W'ährend dieser Schlager in der Schauburg weitergespielt wurde. brach.e das l’fatheale.' .Die Liehlingsfrau Maharad- d mn „Die Herzogin’ wilder mit Schauburg men „Die Seeteufel" un.i dm Pola Negri Film „Cleo. Jo Mädchen de Straße". „Di Frau, die dt Männer beza, bert", mit M Murray, ferner Ufatheater „M non I.escaut" u in der Schaub „Der Wilderer", „Die Liebe der Bajadere", „Dir M seiner Frau" und „Amor im Wolkenkratzer", „Der H ohne Wohnung” und „Das verschwundene Bnl kollier". Das Kolosseum bot an einem Abend: .. iX’as isi Liel „Fatty weiß alles", „Der gefoppte Reporter", fe „Grüß mir das blonde Kind vom Rhe a" zusammen dem Zapolzka-Film „Wovon man nicht spricht , vv „Wenn du eine Tante hast" mit „Puder und Schm ; „Pat und Patachon als Polizisten", „Klub der Fi r ‘ losen" mit zwei amerikanischen Grotesken, den Mix-Film „Dick Turpin. der Bandit" und Beipr^u nn ) (zusammen 14 Akte), „Die Insel der Erkenntnis nJ ..Das Rennen des Todes", ferner „Exotische Frauen ,ru als Zugstück „Das Abenteuer im Nachtexpreß* m»t ■ ir ' Piel- Im Lichtspielhaus Müller kamen zur Vorführung Jack" mit Harold Lloyd und ..Mann gegen Weib Phantom der Oper", ..Die Liehlingsfrau des " Jf i“ n scha", „Die Brigantin von New York". „Hilfe, i Millionär" und „Die Mühle von Sanssouci“. In den Lindenhof-Lichtspielen „Mirakel der W Der Besuch der Lichtspielhäuser war im Februar die mannigfachen karnevalistischen Veranstaltungen l ' douten und Kappenabendc) beeinträchtigt; me! v ^ natürlich wirkte sich die Arbeitslosigkeit und dn ^ arbeit in vielen Betrieben für den Kinobesuch bcc 1 tia tigend aus. Auilcorfknmv de» Mannheimer Ufa- Theater»