We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.
Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.
Seit« 20 Smcmotogropff Nummer 997 bringen konnte, hat die Fox Corpo¬ ration erneut uni Übernahme der Ver¬ tretung bei Herrn von der Ley gefragt Eine Antwort steht noch aus. „Michael Strogoff“, der zum Teil in Lettland gedrehte Film, ist von der Reka A.-G. nunmehr übernommen wor¬ den. Der Film hat die höchste Lizenz gebracht, die je für die Randstaaten be¬ zahlt worden sind. * Film-Expedition zum Nordpol. Aus Tromsoe wird gemeldet, daß der Polarfahrer Helmer Hansen ein Tromsoer Fahrzeug gemietet hat. mit dem er für eine deutsche Filmgesellschaft eine Film¬ expedition nach den Polargegenden an- treten will. + Niedriger hängen. Das „Organ des Blaukreuzvereins in Kassel* . der „Sonntugsgrußbeschäf¬ tigt sich in der Nummer 10 dieses Jahres so intensiv mit dem Kino, daß man das Blättchen als eine Filmsondernummer »msprechen könnte. Nun hat ein Nerven¬ arzt. nämlich Alfred Döblin, festgestellt, daß die Zahl der von Trinkern gezeugten Kinder durch das Kino zurückgedrängt werden muß. weil der einfache Mann der bisher seine Zeit beim Fusel in den Kneipen zubrachte, im Kino einen billi¬ gen Ersatz für die bisher vom Alkohol angeregten Wunschträume findet, einen Ersatz, dessen Sinnfälligkeit sofort ver¬ ständlich wird. Man sollte meiner, der Blaukreuzverein in Kassel habe dies er¬ faßt, aber leider ist das rieht der Fall. Im ..Sonntagsgruß“ kann man, neben anderen Erbaulichkeiten. lesen: „Das Kino ist zur Kinoseuche gewor¬ den. zur schmutzigen Volkskrankheit. welche die Volksseele vergiftet und die Phantasie der .lugend verseucht. Es ist. als ob die Hölle diese Lichtkunst in ihren Dienst genommen hätte, und nun gießt sie ihre dunklen Str me ir. die deutsche Volksseele.“ Um diesen Satz zu erhärten, ist eine in ihrer Banalität erschreckende Erzäh¬ lung nötig, in der behauptet wird: „Die Hefe der Sünde schmeckt zum Ver¬ zweifeln“ — und in oeren Verlauf e*n lunger Mensch einen Selbstmordversuch unternimmt, weil er im Kino gewesen war! Doch, um seine Zwecke zu er¬ reichen, muß der „Sonntagskruü** zu schärferen Anklagen gegen das Kino schreiteu. Da es aber Material nicht gibt, so bleibt dem Schriftleiter des ..Sonntagsgrußes“ r.icnts weiter übrig, als seinen, wie es scheint, von allen Geistern verlassenen Lesern folgende Unwahrheiten aufzutischen: Unter der Überschrift „Dunkle Kinogeschichten“ liest man Anschuldigungen, die so dumm sind, daß sie kein vernünftiger Mensch mehr für möglich gehalten hätte: „Jetzt Stander, sie vor dem Jugend¬ gericht in H„ die vier Burschen im Alter von 13 bis *14 Jahren. Wochen¬ lang hatten sie ihre dunklen Zusammen¬ künfte in den Schlupfwinkeln der Alt¬ stadt gehabt und hatten sich miteinander krankgesündigt. Schurken- und Ver¬ brechergeschichten versuchten sie nach¬ zuahmen. bis sie der Schutzpolizei in die Hände fielen Als der Jugendrichter den Tatbestand der Jugendstreiche auf- genommen. fragte er ganz entsetzt den Anführer der Truppe: „Sag* mal. Junge, wie kommt ihr nur zu diesen Geschich¬ ten?!** Keck und dreist schaut der Junge dem Mann ins Gesicht und sagt: Herr Richter, das haben wir alles im Kino gelernt. Ein 15jahrtges Dienstmädchen ver¬ suchte dreimal, ihre Herrschaft durch Kleesalz zu vergiften. Vor Gericht ge- staid sie. zu dieser ihr selbst unfaßlichen Tat angeregt worden zu sein durch den Fün „Das vergiftete Mittagessen“.-*’ Diese Verleumdungen brauchen an die¬ ser Stelle gewiß nicht besonders ge¬ kennzeichnet zu werden. Funfzehnjäh- rig«! beim „vergifteten Mittagessen“ im Kiro! Die Dummheit ist hier noch gr ßer als die B< swilligkeit. Aber Sache dei Filmindustrie wäre es. den Schrift¬ lei er vom ..Sonntagsgruß“ zu zwingen, sein Beweismaterial zu zeigen, und ihm. da es nicht existiert, weil es nicht existieren kann sein „vergiftetes Mit¬ tagessen“ gehörig zu versalzen. ■* Ein Kinoneubau in Plauen i. V. Zweifellos gehört eine große ge¬ schäftliche Erfahrung dazu, in der heu- Der moaftolt»chc Schauspieler Tcrja Bin, der bei verschiedenen deutschen Filmen in d r Rolle csolischer Persönlichkeiten mitwirktc tigen Zeit ein neues Großtheater zu bat.en. Herr Andreas Gulder will, so¬ bald d.e Verhältnisse auch nur einiger¬ maßen besser werden, das Experiment wagen. Der in Verleiher, und Theater- Sesitzerkreisen bestens bekannte Thea- lerfachmann beabsichtigt, nach Über¬ windung der gegenwärtigen Wirtschafts¬ krise einen Kinoneubau in bester Lage Plauens auszuführen. Herr Gulder gilt als tüchtiger Fachmann und ist auch beim Plauener Publikum sehr beliebt. Seine zwei Plauener Theater, das „Al¬ hambra-Theater“ und die „Wintergarten- Lichtspiele“, bestehen seit 1911 bzw. 1922. Vorher bereiste Herr Gulder mit seiner „Internationalen Bioscope-Comp. ‘ erfolgreich das Innere Indiens. Man darf dem neuen Projekt baldige Verwirklichung wünschen, denn die Stadt Plauen würde so ein mit allen technischen Neuerungen ausgestattetes Großtheater erhalten * Der rollende Rubel. Aus Rußland erhalten wir zu dem mehrfach erwähnten Engagement des Regisseurs Fritz Lang bei Gosskinprom in Moskau die Nachricht, daß der Film, den Lang in Rußland drehen soll, „Das Pantherfell“ heiße. Die Kosten dieses Filmes sollen eine Million Goidrubel betragen Mehrere Sowjetbanken und kinematographische Organisationen der U. R. S. S. seien an der F inanzierung des Unternehmens beteiligt Eine Million Gold¬ rubel — ist das nicht ein bißchen wenig? Wiener Delogierung. Das „Ifa-Palast-Kmo“, eines der grö߬ ten Lichtspielhäuser Wiens, ist benörd- lich delogiert worden. Es handelt sich da um einen Mietzinsstreit zwischen dem Eigentümer des Gebäudes und dem Päch¬ ter des „Ifa-Palast-Kinos“ Herrn Forbat. Dem Hauseigentümer gelang es. mittels eines Gutachtens des Baumeisters Qtiide- nus. des früheren Präsidenten der Han¬ delskammer. und des Architekten Neu¬ hauer. die bezeugten, daß durch die An¬ bringung von vier Bogenlampen für die Deckenbeleuchtung des Kino' in der Eisenbetond^cke eine erhebliche Be¬ schädigung des Hauses verursacht wurde, die noch eine weitere Gefahr für das Ob¬ jekt bilde, die Kündigung des Kinopäch¬ ters gerichtlich durenzusetzen In der von Herrn Forbat erreichten Wiederauf¬ nahme des Verfahrens wurde das Gut¬ achten der Herren Quidenus und Neu¬ bauer von dem Professor der Wiener technischen Hochschule Dr. Sahger unü anderen Sachverständigen als eine große Entgleisung bezeichnet. nichtsdesto¬ weniger wurde Herr Forbat mit seiner Klage abgewiesen, da laut Gerichtsbe¬ schluß ein Gutachten nicht durch ein anderes aufgehoben werden kann. Der Tächter des „Ifa-Palast-Kinos" hat in weiterer Verfolgung dieses .Mietstreite** beim Landesgericht gegen die Herren Quidenus und Neubauer e r e Strafanzeige wegen falscher Zeugenaussage erstattet Auf den Ausgang d ; eses Prozesses is* man hier sehr gespannt. Lichtspieltheater unc Steuerverkürzun In Berlin-Schoneberg hatte R. e Lichtspieltheater gepachtet, nachdem schon früher ein anderes Lichtspielthe ter in Berlin besessen hatte. Die i reaus und die Verwaltung der Lichts^ theater waren in Berlin untergeben, i Unerwartet kam das Finanzamt dahint r daß R vom 1. februar bis zum 30. m seinen Betrieb in Berlin-Schöneberg ^ der zur Umsatzsteuer angemeldet ^ Umsatzsteuer entrichtet hatte. Nucf ■ R. vom Finanzamt einen Steuerbest ^ über 7300 M. erhalten hatte, beantragt* er gerichtliche Entscheidung und bet de er habe angenommen, daß die St« «er* behörde durch sein Bureau in BerL' vo0 seinem Betriebe in Schöneberg Ke» tn,> erlangt habe. Auch habe er die S’ i ’ l ' er bezahlen wollen, er habe nur bezweckt, die Entrichtung cer Steuer hin isx*»' schieben. Das Amtsgericht verurt« te J' wegen Ördnungsv idngke t zu wegen Steuerverkürzung erfolgt* Freisprechung, weil nicht erwiesen *** daß der Angeklagte die Absicht ürha habe, Steuern zu hinterziehen. Vif J* Berufung der Staatsanwaltschaft hob " Strafkammer die Vorentscheidung * und stellte das Verfahren ein. Angeklagte wegen der Ordnung** keinen Einspruch eingelegt • »ab*- übrigen liege kein Anlaß vor. auf urteilung des Angeklagten zu «? r k*n Diese Entscheidung focht die waltschaft durch Revision beim K*‘ n1 , ( gericht an. welches die Revision ,,n * ■ lieh der Ordnungswidrigkeit abwi**,^. der Angeklagte in dieser Hin^i- 1 * y^tt* liehe Entscheidung nicht beantrag* Was die Revision bezüglich « €r hinterziehung anlange, so führte jgt Strafsenat des Kammergericht' erscheine di« Revision der Staa schaft begründet; die SUatsat»**. habe das Rechtsmittel der Beru gelegt, um eine Verurteilung klagten wegen Steuerhinter/ e 11 beizuführen. Die Strafen .y ■, daher die Sache nachroal* P 1 sachlich entscheiden müssen