Der Kinematograph (April 1926)

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Seite h Rmcmatopraph Nummer Preise nach Deutschland verkauft wird, den wir tur unsere Spitzenleistungen nicht einmal in England erzielen, hat bisher in l S A niemand Notiz genon ircn Kk*n aus dem Grunde, weil man es einfach nicht braucht. Allein jetzt, wo in allen Staaten Europas dei schrankenlosen l her Hutung mit amerikanischen bilmen durch das Kontin¬ gent ein Ende gemacht werden soll, regt man swh in hilm amerika. appelliert an die Ihlfe der Regierung. die sicher nicht aushleibt Dafür wird bei uns in jenem Augenb ick. da der In¬ dustrie auch der kleinste Auslandsverka if eine fühlbare Hilfe sein wurde, ein hilmgesetz vorbereitet, in dem un klare Wünsche von der NX urdc der Flauen, die heute schließlich nicht mehr flechten und web.-n, sondern Ge¬ setze machen, in Paragraphen ge¬ bracht werden sollen, die den T«»d jedes Aus¬ ländsgeschäftes bedeuten müssen. Weiß man im Reichstag über¬ haupt, was ein Auslandsgeschäft eigentlich be¬ deutet ? Wie eigentlich stellt man sich in der Praxis denn die geteilte Zen¬ sur nach den Be¬ dürfnissen des Auslandes vor? Kin Zensor wurde also zukünftig eine Prüfung aui Völkerpsycholo¬ gie abzulegen und vielleicht zu be¬ weisen haben, daß er 200 Bande Bastion und drei¬ ßig Kilo Völker¬ psychologie des Herrr W undl verdaut habe. Ethnologie ist gewiß etwas sehr Schönes, aber damit allem erobert man nicht den Filmmarkt, um so mehr diese W issenschaft auf die modernste aller Künste noch niemals cingcgan- gen ist. Bei alledem steckt, wie nicht verkannt werden soll, eine Idee hmte. diesem Plan. Der Film ist heute das Sprach rohr des internationalen Interesses. Er ist viel inter nationaler als die Presse, viel internationaler als das Buch, weil das letzte immer nur einer literarisch inter¬ essierten Minderheit nahegebracht werden kann Wenn man die Buchstatistik des Auslandes verfolgt, erkennt man mit Entsetzen, wie wenig von unserer Nationalliteratur im Auslände bekannt ist. Theodor Fontane. Gerhart Hauptmann sind etwa in Spanien, in Italien nur mit ein paar Werken einem Kreise sehr gebildeter Leute geläufig. Aber in der großen Menge, die mit diesen Namen keinen Begriff verbindet, wenn sie überhaupt jemals von ihnen gehört hat, kennt man Hcnny Porten und Harry Piel, Lya Mara und Werner Krauß Man weiß in Paris nichts von der Naturnahheit eines Hermann Lüns. nicht von einem Burte kaum etwas von Gustav Freytag — aber man kennt die „Freudlose Gasse *, die als Dokument der mit¬ teleuropäischen Inflation geschätzt und mit Bedauern für unsere deutschen Brüder in Österreich aufgenotnmen wird. Ist es nicht, in Parenthese, in diesem Zusammenhang etwas beschämend, daß der erste deutsche Inflationsfilin \*»n dem Amerikaner David W wirk Griffith in Kopentck Ihm Berlin gedreht wurde, den uns eine ungeschickte bilm- taktik immer noch vorenthält? Wenn also unsere großen bilmstars im Auslande be¬ kannter sind als unsere Parlamentarier, so hegt natürlich nahe, ihre Popularität auszunutzen und durch sic deutschem Wesen überall verkünden zu lassen Aber niemals kann dies auf behördliche Anordnung geschehen. W enn beute tlennv Porten im Auslande bei der großer Masse der Be¬ völkerung beliebter ist als Herr Streseinann. >o liegt das nur darin, daß aus ihren Filmen ein Fluidum strömt welches sich der Allgemeinheit mitteilt. Wenn man heute in Paris von Harry Piel sagt, daß er der europäische hairbanks sei. so spricht das allein für du Wirksamkeit seiner Filme, die aus Elementen ge baut sind, die in freiem künstlen sehen Schaffen entstanden. niemals hat eine wie immer gear¬ tete Zensur einen Einfluß auf das Ausland ausüben können. Fs sei also den Befürwortern du *« s kurioser Vor schlaues von Je* differenzierten Auslandszensui verraten, daß da Ausland auf so ehe Bestimmung pfeift Man kai hei uns, so wv das iiberhai möglich ist, vt suchen, die M talität des A landes süds nördlich oder lieh von un^ erraten. Der ausländische Verleiher aber wird nicht d denken, sich um irgendeine bei uns erlassene Zer bestimmung zu kümmern. Der ausländische V er schneidet und betitelt sich den hilm so. wie es ihm für Zwecke notwendig erscheint. Daran wird sich nie ändern lassen; es sei denn, daß ein Gesetz jeden landsverkauf verbietet, wozu sich seihst jene h — wenigstens öffentlich nicht aufs, hwingen werde den Etlm am liebsten mit Stumpf und Sti! au* ,l möchten. Solche Kreise gibt es übrigens auch in Ar Wozu also der Gesetzgebung in bezug auf d**n ifT1 ein Türschloß emsetzen wollen, dem die Klink* nach Lage der Dinge fehlen muß? Die in Frage kommenden Instanzen können jed sichert sein, daß die deutsche Filmindustrie sich he' * ' ' welche Aufgabe der deutsche Film im Auslände zu * ^ hat. Eine Zeitlang wurde gerade von einer SeiU 1 ,l 1 heutigen Zensurverschärfung sehr nahe steht, mit «■»bei» erdenklichen Mitteln gegen die Internationalisier n - ^ deutschen Eilmes gearbeitet Wir haben un* ' ^ gegen dieses Schlagwort gesträubt, hinter dem i 1 ^ ^ anderes als eine Fiktion stand. Die Erfolge im N ' ^ ^ haben bewiesen, daß man von uns den deutschem ^ fordert, der sich vom Schematismus der amerik.»■’ Durchschnittsware entfernt und auf eine falsche * !1H K nische Aufmachung verzichtet, dafür vielmehr XV die in amerikanischen Werken nicht enthalten s,n< ^ Snn> nkild •«» dom ..Rebell von V«leaci« H Sm/m iVrrkih » ulkan ? ilm|