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Seite 8 ftintmatograpfj Nummer 'WK werden, wenn dieses gemeine Planchen nicht von einflu߬ reicher Seite gestört wird — der amerikanische Bot- •I ha11er m Udbi weilt zurzeit in Washington; der MwriltiihcKi Botidiaftti MM Alauson B. Houghton. ehemals Bot¬ schafter in Berlin. Vorgestern war ,, Instruktions¬ stunde * — lür Filmregisseure. Sze- narioschreiber, Filmspieler« die es sind oder werden wollen,; und ln- struktionsoftizicr, auf gut Deutsch „Lehi meiste«**, war Deutschland. Die Kunstfilingilde, diese verdienstvolle und erfolgreiche Vereinigung zur Verbesserung des Films, hat mitten in dem dreiwöchigen Lubitsch-Zyklus einen Gala-Abend veranstaltet, zu dem nur Subskribenten Zutritt hat¬ ten. Das Cameo-Theater, das nur fünfhundert Sitzplätze hat, war drei Tage nach Ankündigung der Son¬ dervorstellung bereits total ausver¬ kauft; alles, was am Film ernsten Anteil nimmt, alles, was an der Her¬ stellung guter Filme nutwiiken will, drängte sich zu der Vorstellung Auf dem Programm stand ein alter Chaplinfilm, der als sein bester ge¬ rühmt wird; ein amerikanischer Farbenfilm („Farbenspicl“ von Fastman); ein französi¬ scher Versuch: „Ballet Mecanique" and als Haapt- nummer der deutsche Film „Wachsfigurenkabinett“. Darin dürfen wir ein Zeichen der Hochachtung vor dem deutschen Film erblicken; die Gilde sagte ihren Freunden gewissermaßen Wir werden euch etwas Be¬ sonderes. etwas außergewöhnlich Gutes bieten — kommt und lernt von den Deutschen, den Meistern der Film¬ kunst.“ Das Flitepublikum schloß sich dieser Ansicht an; es war begeistert und bereitete dem deutschen Film eine große Ovation. Da Ihnen dieser Film bekannt ist. möchte ich nur eine Pressestimme zitieren; der Kritiker der „Sun ‘ schrieb „Dieser Film ist so gut wie die besten Fr¬ ee ugnisse der deutschen Filmkunst, und das heißt in kinographischet Hinsicht: er ist besser als alles, was sonstwo hergestellt wurde.“ Die Amerikaner sehen mit Kecht im deutschen Film das Höcnste an Film kunst; das bessere Publikum schätzt die deutschen Filme — die Film- produzenten fürchten sic und ver suchen deshalb die Aufführung deut scher Filme auf ein Minimum zu be schränken; nur aus dieser Furcht heraus läßt es sich erklären, Jaß das . Wachsfigurenkabinett“, das der Reihe nach allen Direktoren an geboten war. erst in dieser Sonder Vorstellung gezeigt werden könnt* Nur die Augst der einheimischer Fabrikanten läßt es verstehen daß seit vielen Monaten sch* n „Variete" hier als „in Vorbereitung* angekündigt wi Vielleicht werden die ängstlichen amerikanischen F'ln labrikanten zum Schutz ihres Gebietes erst auch eine A Film-Locarnovertrag mit den Deutschen schließen wolle Die Deutschen sollten sich eigentlich aul die Angst ih mächtigen Konkurrenten etwas einbilden CIS SCHI. ESINGEM der die Au»Und«i>rod4ktK»n der Warner Bro% ^ K l. und keinen NX in Berlin vj«. lu.ruim n hat Die grobe Parade Nu« »nu n «<• Nen-Vurker MiiarH»*it«*r. In lluiin* .l*un hiui Seide' erkält«*» * i» «*i»* • * i » » lt Im % iH«ntfttriM«*aet» Kiltu „Tkr Imjc Ihntdr“, »l«•l»l wir t*jl«**n«l»* VkwrkHiMr riiiiK'limni ur Unterrichtung der deutschen Kinobesucher sei auf den Inhalt dieses Dramas etwas eingegangen. Der Progi ammzettel bezeichnet den Film folgendermaßen ..Prächtig, bedeutungsvoll, drollig, schrecklich, häßlich, wundervoll, heroisch, entzückend. Ls ist nicht nur ein Drama, sondern Leben!-Nicht nur für Amerika, son¬ dern für jedetmann dasjenige, was das menschliche Herz erschüttert.** Wie sieht nun dieser prächtige, drollige, entzückende Film aus? Es sei nicht ;.uf die übliche Kriegsiiebcsgeschicht j eines amerikanischen Soldaten mit einer Französin, die den Hintergrund bildet, eingegangen Ls ist ein bis zur höchsten Realistik gesteigerter Kriegs¬ film, er zeigt Amerikaner und Deutsche im Kampf. Aber wie zeigt er beide? Die Amerikaner spazieren Arm in Arm mit gefälltem Bajonett gummikauend, lachend und Witze reißend vor gegen die „Hunnen". Die hinterlisti¬ gen Hunnen dagegen sitzen auf allen Baumgipfeln mit ihren Maschinengewehren, der ganze Wald ist gespickt voll mit ihnen Die Hunnen schießen wie wild (im Ernst¬ fall würde nicht einer der Stürmenden auch nur einen Schritt vor getan haben, so schnell wären sie nieder¬ gemäht) Nur ganz vereinzelt fällt ein Amerikaner (es würde ja dem Publikum sonst nicht ge(allen), bis sie auf Schrittnahe an die M.-G.-Nester herankommen, um dann eine Handgranate in die Baumkronen ausgerechnet so zu werfen, daß sie oben hängcnbleibt, explodiert und die Deutschen wie Auerhahne heruntergeholt werden. Das übrige wird dann mit dem Bajonett sehr gründlich be¬ sorgt. Es ist selbstverständlich, daß deutsche Hand¬ granaten geistesgegenwärtig zurückgeworfen werden und daß die feigen Hunnen bei den gemütlich heranspazieren¬ den Amerikanern sofort alle die Hände hochheben überlaufen. Eine Szene hat mich abc , der ich seih Westkampf in seinen schiecklichsten Momenten k gelernt habe, besonders mit tiefer Verabscheuung bc: Lin leicht verwundeter Amerikaner findet im nacht Trichterft d einen jungen, blonden, schwerverwum Deutschen. Wie ein wildes Tier stürzt er auf i’ /U schüttelt den Halbtoten ab wie einen Hasen, zieht * A Waffe und wedelt damit vor dem uni sein nackte*» Flehenden herum, bis er endlich das Hunne tu;' herumreißt, damit er es nicht mehr zu sehen brau Die Goldwyn-Mayer Production war sicher n westlichen Großkampf, sonst würde sie wissen, d. * 1 im mörderischen Schlachten zwei todwunde Cegn« wäre der eine selbst ein Schwarzer, sich zun**» ^ funden hätten zu einer Kameradschaft des Tod war da Haß und Rache, wenn beiden das wams aus ihren Wunden rann? Waren es nicht ge» ' tiefsten und ergreifendsten Augenblicke inmitten J c *\ Hölle, die uns noch an ein Menschentum glaube » i m Goldwyn-Mayer wissen es besser, und mit ihn* » es nun auch im Jahr 1925 26 die Amerikaner wiciL ihren Gesichtern sieht man Genugtuung, wenn e ^ neu hingemäht werden und das weite held Nur zwei ehemalige Soldaten, die in meiner V» schimpften laut los. Wir haben den Krieg verloren, GoIdwyn-Ma>e 1 ^ . gesiegt; und die amerikanischen Zeitungen ^ Immerhin gibt es einige, die sich nicht zu sage» 1 ; > t daß man schließlich auch mit anderen Filmen t * machen kann.