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Seite 12 ftintmatogtapty Nummer 08 Guldenpfennig zu entricht« n, mindestens aber 5,— G.. Abschriften 1 G. Diese pekuniäre Belastung war für die Danziger Kinos untragbar. F ür die Zulassung eines Films ohne Nachprüfung ist eine Pauschgebühr von 3 G. zu entrichten. Darin liegt immerhin eine erhebliche Ver¬ schlechterung gegen früher Denn ich erwähnte schon, daß auch vorm Lichtspielgesetz Reklame nachgestempelt wurde und Zensurkarte vo-zulegen war. Das geschah gebührenfrei. Heute sind für dieselbe Handlung Gebühren zu entrichten, die immerhin mitsprechen in einer Ze^L.in der größte Sparsamkeit am Platze ist. Aber besonders schwer bei den Theatern mit zweimaligem Programm¬ wechsel in der Woche und den Nachaufführungstheatern. Denn seltsamerweise verlang! die Behörde die Pauschal- gebühr nicht nur bei der Erstaufführung, sondern von jedem Nachspieler ebenfalls. Sic läßt sich also die Zen¬ surgebühr von jedem Theaterbesitzer bezahlen, ohne Rücksicht darauf, ob der Film schon zensiert ist oder nicht Vielleicht schaffen hier energische Schritte der zuständigen Organisation Abhilfe. Finer Neuregelung unterlag ferner die Prüfung er Vorführer auf Grund einer Polizeiverordnung von H» De¬ zember 1925. Auch hier können wir eine Parallcii * den diesbezüglichen Verordnungen im Deutschen I ch feststellen. Eine Aenderung erfuhr hier gleichfall' Zusammensetzung der Prüfungskommission. Sie b« ht jetzt aus einem beamteten Sachverständigen, einem ! - troingenieur (das ist die Neuerung) und einem Vorfii Es deutet dies auf eine schärfere Beachtung der tc ru¬ schen Ausbildung hin. Darauf zu schließen ist tue :i> § 4a. der u. a. Kenntnis der sachgemäßen Handln von Isolationsmeßapparaten besonders aufführt Alle bisher ausgestellten Scheine treten mit A eines Jahres, also am 10. Dezember 1926. außer h ift Bis dahin müssen Nachprüfungen der bisherigen S mhaber bei Gewährung von Übergangserleichterungen Ü- zogen sein. Nach Ablauf dieser Frist erhöhen su .in Prüfgebührtn, auch sind dann besondere Nachweis er¬ forderlich. Von unserem A. F.-Korrespondenten. In Wreschen (Wrzesnia). ii das nach der Abtretung sehr viele Kongreßpolen gezogen sind, gibt es zwei Kinos Das Kino „Ogröd Kozany“, das nur zeitweise, und das Kino „Zamkowe“, das jeden Sonnabend und Sonntag FJme vorführt. Man gab hier mehrere Wochen lang ein ameri¬ kanisches Sensationsstück. Jedesmal eine Fortsetzung. Das Publikum nahm den Film sehr beifällig auf. Auf meine Frage an den Besitzer des Kinos, ob denn die Leute so lange Zeit ein Stück mit denselben Darstellern sehen wollen, antwortete er: „Ja, gewiß doch. Mein Publikux.i ist so wie im Wedding (? Die Red.), wo ich längere Zeit wohnte. Es will ebenso wie dort hauptsächlich Sensa¬ tionsstücke sehen. (Br scheint nicht zu wissen, daß man jetzt im Wedding auch oft andere Filme als Sensations¬ stücke sehen will.) Durch die vielen Fortsetzungen halten wir die Leute in Spannung und haben dadurch immer eine volle Kasse. Ich schließe gerne ab, wenn mir die Ver¬ leiher solche Filme anbieten.“ — „Bringen Sie auch Stücke mit deutschen Sensationsdarstellern?" — „Ge¬ wiß; besonders Harry Piel und Ernst Reicher sind dem Publikum sympathisch.“ Der „Quo vadis* -Film, der nach einem polnischen Roman bearbeitet worden ist, gefiel den Zuschauern vorzüglich. Im Kino „Zamkowe“ verkehrt auch das bessere Publi¬ kum. Sogar die katholische Geistlichkeit fehlt hier nicht. Sie ist überhaupt recht kinofreundlich Besonders zahl¬ reich sind auf den guten Plätzen die Akademiker, die Deutschen des Ortes, die dort noch wohnen, und die Offi¬ ziere vertreten. Um den verschiedenen Geschmacksrich¬ tungen der verschiedenen Gesellschaftsklassen Rechnung zu tragen, bietet man hier ein weit abwechslungsreicheres Programm als im „Ogröd Kozany“. Der erste Besitzer des Kino „Zamkowe“ verstand es nicht, das geeignete Personal zu engagieren. So rissen die Filme recht oft. Das Publikum verlor bald die Geduld, und die Besucher¬ zahl nahm deshalb ab. Man hoffte trotzdem, einem De¬ fizit zu entgehen, indem man sich alte, abgenutzte Kopien lieh. So wechselte das Kino bald seinen Besitzer. Der neue Inhaber ist Fachmann. Er hat in Amerika und Deutschland praktisch mitgemacht. Sehr liebenswürdig gab er Auskunft: „Mit deutschen Filmen bin ich im all¬ gemeinen recht zufrieden gewesen Ich führte in t * n Vierteljahr drei deutsche Stücke vor. bei deren durt kein Defizit, ja, bei einem Henny Porten-Film sog. ausgezeichnete Einnahme zu verzeichnen war I nächsten Zeit will ich wiedei einige deutsche Stin den Spielplan bringen. Hoffentlich habe ich gut folge." Einige Posener Kinobesitzer erklärten „B Auswahl der Filme müssen wir auch darauf Ru nehmen, daß d*s Jugendschutzalter nui bis zun’ zehnten Jahre ist. Wir wollen nun Stücke bringt auch den jungen Leuten gefallen Sie machen großen Teil der Kinobesucher aus. Mit Filmen, in cn Henny Porten. Harry Piel, Ernst Reicher, \sta \ wn mitspielen, sind Geschäfte zu machen. Auch hiln sich an Opern und Operetten anlehnen, sind sehr b ht Wir können dazu gute Musik machen, und das zu ^ v Leute an. Man ist hier in puncto Musik überhaup anspruchsvoll.“ In Kattowitz sind mindestens 40 P nt aller dort vorgeführten Filme deutschen Ursprung Der Ge- tizer sehe ab- Polen hat so gut wie gar keine eigene Produktioi deutschen Filmindustrie bietet sich also dort di legenheit, gute Geschäfte zu machen. Der Kinoh bringt, wie schon gesagt, recht oft und auch gern dt Stücke auf den Spielplan. In Lettland ist die Filrnkultur noch zu jung, um schließendes Urteil über sie geben zu könne n. Man 1 : |nn aber auch hier, selbst in den kleineren Städten. K s eröffnen. Zum Teil noch in recht primitiven Gei J° n Das war ja bei uns anfangs ebenso, es wird sich th°n ändern. Den Besitzer eines dieser neugegründeter ' fragte ich. ob er auch deutsche Stücke bringen Er meinte, er würde es versuchen. Auch hier wäre großzügige Propaganda angebracht. Meiner Ansici na- könnte man mit fast allen Arten deutscher Filmt * cnn geschäftstüchtige Agenten vorhanden wären, einen ,k Absatz erzielen. Besonders in Frage kommt R»- ", ein großer Teil der Bewohner deutsch ist Hier sin t au schon recht schöne und stattliche Kinos vorhin *• Schwieriger, aber durchaus nicht aussichtslos. wirJ die Lage in Lettgalen, einem großen Landesteil l et ,n gestalten. Hier leben nur wenige Deutsche, und d* f schmack des anderen Publikums ist recht primi* ‘