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Nummer 1009 Rjncmatogrcpf) Seile 9 Von unserem Ncw-Yorker II R -H -Kor -spondenten riegsfilmc und kein hnde! Und die meisten leider immer noch von dem propagandistischen Haftgeist der Nriegszeit verseucht. Der Zweck dieser Uebung ist nicht echt ersichtlich, da geschäftlich alle diese Bilder mt Ausnahme der erfolgreichen „Big Parade* — ein latter Mißerfolg sind Das amerikanische Volk will vom Kriege nichts mehr hören und sehen; es hat längst er¬ nannt, daß es durch hohle Phrasen und zugestandene iigen in den Krieg gelockt wurde, und zieht es vor. an eine Leichtgläubigkeit nicht erinnert zu werden. Dazu .nd diese Kricgsfilme von einer Langweiligkeit, die nur iurch die plumpe Dummheit der ■lache übertroffen v ird; man hat fast 'as Gefühl, daß •ie antideutsche Hetzsache zu umm ist, uni ch lieblich Scha- en anzurichten. Ks lohnt sich cht. diese schun¬ den Kriegsfilme Uzu ernst zu neh- • ien; anders aber I egt der Fall v enn es sich um • nen Film han¬ delt, der gewis- s rmaßen eine amtliche ßeglau- I gang trägt und * s ein streng h sterisches Doku n ent angepries^n v ird — nicht von d t Presse aller- d ngs, sondern ' n den Herrschaften, die geschäftlich an diesem im beteiligt sind. Im Lande macht jetzt ein Film d Runde: „Men of Purpose" — Männer der Tat und dieser Film ist von einer „Veteranen Film- L Seilschaft" angefertigt, segelt unter dem Motto der * iParteilichkeit und gleichzeitig unter dem Sternen ^ nner der Patrioten worin ein Widerspruch liegt: d' r Hurrapatriotismus kann nie gerecht sein gegen den 1 nd; er verherrlicht seine eigenen Helden immer auf Kosten des Gegners — er erklärt seine eigenen Fehler immer durch Lügen. Der Veteranenfilm wird mit der tf^nzen Komparserie der Kriegszeit aufgezogen: vor dem Theater, ir. dem er gezeigt wird, stehen Maschinenge¬ wehre, sind erbeutete Trophäen aufgebaut; an den P!a- Lattafeln locken heroische Kampfbilder und über dem ^ «nzen weht das Sternenbanner. Gewöhnlich wird dann n <>ch irgendein patriotisches oder charitables Mäntelchen u mgehängt: Propaganda für die militärische Ausbildung der Jugend oder für die Unterstützung der Invaliden. ^ as wirkt insofern, als die Menge sich zu dem Besuch des Theaters einstellt, aber sie hält's dort nicht lange * Us; ich sah den Film in Cincinnati und sah, wie die Leute nach vierzig oder fünfzig Minuten (der Film spielt über zwei Stunden) mit enttäuschten und gelangweiltcn dichtem das Haus verließen — es war ein stetes Kom- ' ad «ledcr du Metro« Diese Karikatur narr . urop*i*ch. n K> niitsfan ilu m dem Köm „The Only Thim< hat bei der Vorführung in hntfland einen Sturm der hntruitung hrrvorivrukn mvn urd Gehen und eine unverkennbare Gleichgültigkeit. Wer eigentlich diese „Veteranen Film-Gesellschaft" ist. war aus dem Film nicht zu ersehen; es ist mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß die Veteranen, unsere ver¬ schiedenen Kriegerbünde, nichts mit dem Film zu tun haben, und daß hinter d<'m Unternehmen irgendein speku¬ lativer Handelsmann steckt, der die „amtliche Beglaubi¬ gung ebenso geschickt vortäuscht, wie er diesen Kriegs- film ungeschickt zusammengeklaubt und zusammengc- klebt hat. Denn es sei gleich hier bemerkt: dieser Film ist, ganz abgesehen von der Verlogenheit und der anti¬ deutscher. Spitze, ein unsagbar jäm merliches Mach werk Der speku lative Hintermann ha. in allen Lan d«rn (auch in Deutschland) alte wertlose Filme aus der Kriegs zeit sicherlich sehr billig aufge kauft, aus dieser Filmlappen und Filmlumpen hat er ein Bild zu- sammengef lickt, das er als histori sches Dokument aufzieht — es ist nicht zu bestrei ten. daß einzelne Lappen und I.um pen aus Flnglands. Frankreichs. Ita liens Fitmarch! ven des Kriegs mmisteriums stammen und ihm wahrscheinlich „im Interesse der Sache*’ (d h zur Pro¬ paganda gegen Deutschland, zur F'rhaltung des Hasses gegen Deutschland) kostenfrei überlassen wurden Man sieht deutlich, daß es zum Teil alte und echte Kriegs- bilder sind — Man sieht aber eberno deutlich, daß diese echten mit gestellten Aufnahmen vermischt sind, und diese frei erfundenen Atelieraufnahmen sind durch gehends antideutscher Natur. Man mischt also Historie mit Fabel, eine Unze Wahrheit mit einem Pfund Lüge zu Propagandazwecken. Und das gibt zu dem Gesamtbild allerlei. Die amerikanische Regie¬ rung hat das Unternehmen offenbar nicht mit historischen Aufnahmen unterstützt, denn die meisten amerikanischen Kriegsbilder sind Manöveraufnahmen oder zusammen getragene Reste aus dem Bestand der privaten „Neuig- keiten-Bilder" der Kriegsjahre Um den Schein der Un¬ parteilichkeit wenigstens einigermaßen zu wahren, ent¬ hält der Film auch deutsche Kriegsbilder: den Flinmarsch in Brüssel, die Zerstörung von Lüttich, den FZinmarsch in Polen — der F.indruck dieser Bilder wird im voraus schon durch gehässige Zwischentitel abgeschwächt Die große Gemeinheit dieses Hetzfilms liegt in der Ein¬ leitung. die wieder die alte Lüge vorbringt: „Der Kaiser hat den Krieg gemacht" . . , über die Landkarte von F.un pa fällt der Schatten des Kaisers in der Garde-du-