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Seite 24 Ämemotogropff Nutnmer 1010 hei Besprechung der Zukunftsplön«, zu denen das kurfürst¬ liche Geschenk ihn ermunterte, wegen seines anspruchs¬ losen und doch ztelbewußten. stre bsamen Wesens sehr lieb. Fraunhofer hatte einen Teil der 18 Dukaten bereits auf den Ankauf einer Glasschneide Tiaschine, deren er zum Schleifen von Brillengläsern bedurfte, verwandt, das er aber nur an Sonn und Feiertagen betrieb. Infolge der Unkenntnis von der Wirkungswe se der Linsen stieß er auf Schwierigkeiten aller Art. und uer war es Utzschneider, der ihn darauf aufmerksam machte, daß Aufklärung hier über nur aus mathematischen Studien zu holen sei; Fraun¬ hofer entschloß sich sofort, sich in die von seinem Gönner verschafften Lehrbücher zu vertiefen. Nachdem Fraun¬ hofer mit dem Reste des kurfürstlichen Geschenkes dem Meister die noch übrige Lehrzeit abgekauft hatte, gelang es ihm vermöge seiner Energie, sit:h die Anfangsgründe der Mathematik ohne Lehrer anzueignen Die Entwicklung Fraunhofers ging unter zweckmäßiger Leitung rasch vor sich, und bereits nach einem Jahre be¬ rechnete und schliff er allein und selbständig aus den von dem Franzosen Guinand :n Benediktbeuern geschmolzenen Glasstücken alle Linsen, deren aas Institut für die von ihwi verfertigten Meßinstrumente bedurfte. — Fraunhofeife Talent machte sich hierbei in so hohem Maße bemerkbar, daß Utzschneider und Reichenbach beschlossen, den opti¬ schen Teil ihres mechanischen Institutes ganz nach Bene diktbeuren zu verlegen und unter die Leitung des noch nicht 22 Jahre alten Fraunhofer zu stellen Eine der ersten und wichtigsten Erfindungen Fraunhofers war die Pendelschlcitmaschine und bald darauf die Kon¬ struktion einer sehr sinnreichen Poliermaschine; diese ist eine originelle und bewunden ngswürdige Neuerung ge¬ wesen deshalb, weil sie die Übereinstimmung der ausgeführ¬ ten Linsenfläche mit ihrem Ideal, der geometrischen Kugel gestalt, gut erkennen ließ, und zwar durch eine untrügliche optische Erscheinung, nämlich durch die Newtonschcn Far bennnge, die sich beim Ane ; nanderdrücken zweier ent¬ gegengesetzt gekrümmter Linsen mit gleichem Radien als farbige, zu einem dunklen Fb*ck konzentrische Kreise dar¬ stellen. — Das ist die in der gesamten, und bes< nders in der photographischen Optik noch heute allgemein gebräuch¬ liche ,,Farbenfleck-Poliermethode“ unter Verwendung von sorgfältig hergestellten Probegläsern. — Aber Fraunhofer begnügt sich nicht mit diesen außerordentlich wertvollen Fortschritten, sondern bereichert die ausübende Optik noch durch die Schaffung vorzüglicher Instrumente zur Prüfung der Genauigkeit der erzeugten Lirsenoberflächen mit dem Erfolg, daß seine mechanischen Taster und vor allem seine Sphärometer zun» Herstellen der Probegläser als ganz her vorragende Hilfsmittel für die Linsenfabrikation bezeich¬ net werden müssen, denn sie ließen noch Gestaltfehler von dem viertausendsten Teil eines Millimeters erkennen. Als aber Fraunhofer festsiellen mußte, daß auch mit diesen feinsten Hilfswerkzeugen seine Linsen für Fern¬ rohre noch tmmei nicht die erforderliche Vollkommenheit erreichten, die für astronomische und geodätische Beob¬ achtungen verlangt wurde, richteten sich seine Zweifel vor allem gegen die Rem ieit bzw. Gleichmäßigkeit des Linsen materiels; außerdem auch gegen die Zuverlässigkeit der Theorie, nach welcher damals die Halbmesser und Ab stände der kugelförmigen Linsen berechnet wurden — Mit dem Beginn der praktischen Tätigkeit dieses talentvol¬ len Mannes zeigte sich nun. daß auch eine gesteigerte gei¬ stige Produktivität einsetzte; so wichtig nämlich auch die Erkenntnis war, daß die geometrischen Formen und Ab stände der Linsen streng eingehalten werden müssen, gab es für Fraunhofer doch keinen Zweifel darüber, daß die Homogenität bz.v. nhysikahsche Beschaffenheit des Glases eine mindestens ebenso gr >ßc Rolle spiele; er prüfte nach einer ihm eigentümlichen Methode alle zur Verwendung kommender. Clasarten auf Reinheit und verwandte nur das Allerbeste, da er sich darüber völlig klar war, daß nur streiten- und wellenfrties Glas wegen seiner regelmäßigen Brechung und Zerstreuung des Lichtes scharfe Bilder der beobachteten Gegenstände liefert. — Fraunhofer beschäf tigte sich also eingehend mit der Herstellung optischer) Glases und hatte in hohem Maße mit den auch unseren heutigen Glastechnikern woh.bekannten Schwier gkeiten wie Schlieren, Blasen, Spannung zu kämpfen; er über nahm im Jahre 1811 die Leitung der Glasfabrik ganz allein, und bereits nach einem Jahre gelang es ihm, einwandfreies Flint- und Kronglas herzustellen für ein Objektiv von sieben Zoll Öffnung — Inzwischen beschäftigte er sich in seiner freien Zeit mit der Untersuchung, ob die zu seiner Zeit üblichen dioptnschen Formeln zur Berechnung dci Linsen und ihrer Zusammenstellungen zuverlässig genu^ seien, mit dem Enderfolg, daß unsere besten Mathemat: ker erst dreißig Jahre nach seinem Tode die Bedingung für die Präzision der Bilder außerhalb der Mitte des G« Sichtsfeldes formulierten und nachwiesen, daß Fraunhof» sogar noch eine Reihe anderer Bedingungen erfüllt hab» wodurch seine Objektive einen geradezu unübertreffliche’ Grad v««n Vollkommenheit erhielten (Fortsetzung folgt | Der Kino - Projektions-Apparat höchster Vollendung ist die HAHN-GOERZ THEATERMASCHINE AUF SÄULE denn sie entspricht allen Anforderungen, die der Kinofach¬ mann an einen hochwertigen Projektionsmechanismus stellt Projektor, anerkannt als der beste seiner Art / Schonendste Ftlmführung / Neuartiges Bildtenster (0. 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