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Numnu 1025 lüncmalogrnpli Seite 11 Aus den Rand stauten D ie 1 ntheater in den baltischen Randstaaten sind sich all- llinlich. gleichviel. ob sie nun in Kowno, Riga. Reval. I rpat, Mitau oder Libau liegen, gleichviel auch, ob ei *■ um äußere und innere Ausstattung der Räume, um Pr- "linwahl, Musikbegleitung oder Inseratenwesen bandelt Wenn man eine stattliche Anzahl größerer und kleinerer Kinos in größeren und kleineren Städten I. tauen* Lettlands und Estlands durchwandert und kri¬ tisch betrachtet, so gelangt man zu Fe" 1 iMungen, die nicht —— 1 1 1 allein Le iblich, sondern sogar höchst - wunderlich sind. Ober Größe und Ausstattung der Warle- und Zuschauer- räume läib sich nicht viel sti ei¬ ten: Sie -ind auf die durch- schnittlie Besucherzahl be¬ rechnet. nd Sache des Ge¬ schmack- ind des Geldbeutels, ln kleineren Städten, in weni¬ ger elega en Stadtvierteln sah 'ch eint., ic, praktische Ein- nchtunge-, in den großen The¬ atern de Hauptstädte genoß ich den llenthalt in intimen, lobeling. Lmückten Warte- räumen -i Klubsesseln, in de- "* n m»n ersank, in hochele- taal eine chteten Zuschauer- ^nmen n durchweg gepol- 'lerten S Iren, mit kostbaren Vorhänge i r der Leinwand, einer tut von Licht. Die Pr . i mnle t Sie setzen *’ c — und dieses gilt nahezu “ r alle öpielpläne in allen “andsta j. theatern — aus Sr deutscher Her- , *• a '- einem amerikam- ti, Lustspiel und aus der „*• Deulig-Woche zu- men ! Lettland beispiels- CONRAl , M (l* e J s ‘ nc! a l" Theaterbesitzer «ul d.r UrtxrUk halb jedet titfli j, ' "■■Stellung — deren cs werktäglich drei, sonn- r,, 'len — 200 Meter „Lettlands Chronik" ab¬ dacht h* 1 en ^ aS ’ st *' c ^ er D c h sehr patriotisch ge- w# lt * *' ,;lL ' ln jedoch immerhin vorhandenen Mangel an ‘■fdkTn raden ^ re 'R nissen in diesem kleinen Staate. al *rh * i 3 K e,was uninteressant, für Publikum und The- ' Zt " Die „Chronik" bringt nämlich recht wenig b«i ju~ Su ma n — aus Mangel an Stoff — ein etwa Fabrik r/sci ‘ ne,: stattgefundenes Richtfest in irgendeiner Rainen n ° Cl ' ‘ m ^ u £ ust vorgesetzt bekommt, oder die H* rre f . m 'Belalterlichen Kirche als „Reste der Do c h d** 1 ' das ^anze Jahr hindurch bewundern kann. v ler( j en as ,st i a gleich. Die 200 Meter müssen abgerollt *'8keit"' Und das geschieht auch, — mit rasender Schnel- dru^ *lf samraen *f*ll u ng der Programme macht den Ein- *^ten U S Ware *' e ^em blinden Zufall überlassen. Die ^ r °Sranm, StrCr ^ e ' nwann dschöpfungcn werden in einem loseste« ' n e ' nem Atemzug sozusagen, mit den inhalt- '^' r kun«*™| Cr 'kanischen Lustspielen gebracht und in ihrer u adurc ** "“tüHich beeinträchtigt und herab- an sa jte mir, das Publikum verlange neben einem guten, ernsten Stück auch ein Lustspiel. Das ist möglich. Dann aber sollte die Theaterleitung hier und da und dort mehr Geschmack aufbringen, das Publikum zu gutem Geschmack erziehen, wählerischer in hezug auf die Lustspiele sein. Was aber wird aus unseren anerkannt erstklassigen Filmen in den Randstaaten gemacht! Lieber Himmel — wie verständnislos und geschmacklos ver schindelt erscheinen Bildstreifen wie „Ein Walzertraum". „Die Fledermaus". „Der Mann ohne Schlaf", „Die Brüder Schellenberg' und viele, viele andere auf der Leinwand in Riga. Reval oder sonstwo! In den Zeitungsanzeigen, an den Litfassäulcn werden „8 Akte" oder „10 Teile" angekündigt. Weder ein Personenverzeichnis, noch Aktbeginn werden auf der Leinwand angezeigt, ja nicht einmal Lichtpausen werden ein¬ geschaltet! Ich sah im teuersten und feinsten Kino Rigas den „Geiger von F'orenz" ohne Per- sonenverzeichni*, ohne eine ein¬ zige Lichtpause abrollen! Das ist nicht nur eine Verschande¬ lung des Films. Jas ist eine ge- ladezu unerlauvte Zumutung, die an das Sehvermögen des Publikums gesteht wird. Zudem wird grausam gekürzt. Die Reklamebilder draußen im Glaskasten stellen Szenen dar. die der Besucher vergeblich im Film sucht. Es wird eben gedreht, nur gedreht. ohne Liebe, ohne Verständnis für den Film, ohne den Wunsch, Künst¬ lerisches zu bieten, nur um das Programm zu lullen und rasch abdrehen zu kennen. Es gibt VE i DT keine geschlossenen Vorstellun- i nach Amerika. Ren, das Publikum geht aus und ^ein. Die kargen erklärenden Texte — in zwei oder clrei Sprachen, litauisch-russisch, lettisch - deutsch - russisch, estnisch - russisch - deutsch — sind zudem, wenigstens was das Deutsche anbetrifft, naiv und sogar fehlerhaft abgefaßt, kurz — jedes deutsche Filmkunstwerk, dessen Aufführung in Berlin ein gesell¬ schaftliches Ereignis ist, wird hier „gedreht“, eben nur gedreht. Während des Hauptstückes ist die Musik — die Zu¬ sammensetzung der Kapelle dem Range des Theaters ent¬ sprechend — gut. das Lustspiel läuft nur noch mit Klavier¬ begleitung. die „Ufa-Wochenschau" aber wird gänzlich ohne musikalische Begleitung abgerollt. Und schließlich — noch ein wunder Punkt: die — aller¬ dings gratis zur Verteilung gelangenden — Programme und die Reklame. Wenn Prog-amme schon in roehrereren Sprachen gedruckt werden, und wenn unter diesen Spra¬ chen auch die deutsche ist, so sollte man — zumal in den baltischen Staaten mit ihrer zahlreichen deutschen Be¬ völkerung — verlangen können, daß richtig deutsch ge¬ druckt wird. Nicht allein die kurzen Hinweise auf Stoff und Handlung in Inseraten und auf Plakaten sind in