Der Kinematograph (October 1926)

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Seite 16 Rinrmotogropfi Nui Tier 1026 Fabrikat: Warner Bros. Verleih: Bruckmann & Co., A.-G. Hauptrolle: Ri 1 -Tin-Tin Länge: 1882 Meter (7 Akte) Uraufführung: Marmorhaus as Gebiet, unter dem siih Filme mi! einem Hunde als Hauptdarsteller entwickeln können, scheint eng begrenzt zu sein. Vielleicht allein deshalb, weil den Manuskriptschrei¬ bern auch in Amerika nichts weiter einfällt, als die ewig da¬ gewesene Geschichte, oder weil auch dort den Fabrikanten der Instinkt für das Neue fehlt. An dieser Krankheit leidet ja auch die europäische Produktion. Aber trotzdem muß hier festge¬ stellt werden, daß diesem Rintintin- Film von den verwöhnten Zu¬ schauern des Berliner Westens ein rauschender Beifall zuteil wurde. Das Drehbuch ist bei aller Konven¬ tionalität so außerordentlich ge¬ schickt geschrieben, mit so vielen Effekten angefüllt, daß der Zu¬ schauer die Spannung nach den ersten Filmmetern überfällt und bis zum Schluß nicht mehr losläßt. Rintintin muß hier sogar physio¬ logisch scnauspiclern. Er wird als ein Halbwolf eingeführt, der An¬ führer eines Rudels Wölfe ist die im Norden Amerikas den Schrecken aller Viehzüchter bedeuten. Die Horde überfällt Viehherden, mordet und plündert aus tierischem In¬ stinkt und wird von den Hirten auf sehr amerikanische Art, aber in ganz hervorragend temperierten Bildern verfolgt. „Rini", so nennen ihn alle Amerikaner, rettet seine Horde, in¬ dem er die Verfolger irreführt und sie in die Steppe lockt, wobei er selbst nahezu ihre Beute wird, weil ein in seinen Fuß verhakter Dorn ihn kampfunfähig macht. Doch in jenem Moment, da es ihm nur mit List gelingt, den Verfolgern zu entweicaen, findet er einen Menschen, der ihn von den Schmer¬ zen befreit, der ihn den Dorn aus dem Fuß zieht, und dem er (ist das nicht die alte äsopische Fabe<?) nunmehr in Treue ergeben ist. Was folgt, ist die alte Geschichte, daß er dem menschlichen Freunde das geliebte Mädchen gegen den Feind erobern hilft, was nach aller- R IN - TI lei Abenteuern denn auch gelingt. — Dieses sehen wir oft von Rintintin. Wir kennen die Hand¬ lung und ihren Verlauf bald auswendig und wünschen, daß sich die Brüder Warner denn doch einmal einen Dramaturgen aus¬ suchen, der mehr als die landläufige amerikanische Magazin¬ literatur gelesen hat. Wenn nun bei allen Einwänden, die gegen die Handlung zu erheben ist. dieser Film dennoch packte, so gewiß deshalb, weil ihr Ablauf spannend und erregend war. Selten sahen wir den schönen Hund so natürlich „spielen“, selten ging die Handlung mit seinem unverfälschten Wesen so zusammen. Ihm galt wahrhaft der größte Beifall des Abends. Der herr¬ liche deutsche Schäferhund, über dessen Herkunft in Amerika immer noch gefabelt wird, erscheint natürlich in der Begleitung jener menschlichen Gegenspieler, die ihm die Brüder Warner seit einiger Zeit beigeordnet haben. Aber sie sind blaß, ob¬ gleich sie Träger der Handlung sind. Es ist sehr erfreulich, daß unsere Zensurstelle diesen Film für Jugendliche freigegeben hat. denn dieser Film ist der erste ganz große Schlager des rührigen Bruckmann-Verleihs. s ist ein Stück einer fast ausgestorbenen Ron tik. die« Fahrt, die der Kapitänleutnant a. D. Günth (’luschov. auf der Vierraastbark „Parma“ machte. Durch den Atlantik, Umschulung des Kap . rn, uneo Wzsserweg. den cie Dampfer vermeiden, den du egler ab« nehmen müssen, da sie die Magelhaens-Straße uni' shrbar ist nach langer, langer F.vrt. auf der das Schiff in Wochen!.. n Flauten wie festgenagelt in der See stand. Landung in dem chilcn hen Hafen Corral-Valdivia. Dann die Reise dur, das Wia- derland Chile, die Ho, . .rdilleren den südlichen Teil de i .indes mit seinen Riesengipfeln, m igen Glet¬ schern. undurchdringl; <-n l’rwil- dern und einer schon sagenhaft gewordenen Tierwelt. Es läßt sich denken I Jen See¬ mann Piüschow diese ..hrt reizte Aber ihn lockten auc! u Lorbee¬ ren des Entdeckers, d. Inbeitass- tes, Unerforschtes m. der Film¬ camera festhalten »oll'.. V eie schöne Bilder der Fahrt der Parma. Die B. .'.lufnahine» gut, wenngleich sie nie immer Oh* Line lies bringen. Es ! . e sich den¬ ken, daß das geschul 'uge «»•* Operateurs, der mit nzer Seele Filmmann da mehr her., .sholte- Aber einige „Perlen bt es deck, z. 3. die wirklich prai »ollen *■' nahmen der sich im •' i**er melnden Haie, das S l-itf in Stürmen am Kap Horn. Genre¬ bilder, wie die Sc 1 iistaule ** Äquator, viel zu lan u ..sgespoan** und dadurch ermüden Manche schöne ' ' nahmen aus Chile. Acer aUC R , i ,i macht sich der unge -chulte ' des Nichtfachmanne be**?*? Mancher an sich herrliche • hätte als Bildaussch- v,e * * semer gefaßt werden " Piüschow selbst ist ‘h N_T,N wohl klar, denn er erwähnt« ■“ ner frisch und unbekümmert ' brachten Einleitung, daß dies sein erster Fi*"’ Tmi!*' Merkwürdig karg waren die Bilder vom Leber. un<1 . der Menschen in den chilenischen Landstrichen die mit der Camera bereiste. — Sehr eindrucl.-.' dlc J,t« men, die Piüschow von Bord eines Walfischf-n „ers f)|K , Die Aufnahmen von der Harpunierung und Einbringu®^ <k f Blauwals zählen zu den besten des Films, wie sich tummelnden Seehunde und Seelöwen und der auf einer kleinen Insel. feuiH** 0 ' Als Zwischentitel hatte sich Piüschow eine Ar w|t nistischen Reisebericht zurecht gemacht, der vieles s die Bilder hätten zeigen müssen. , ^ d«< Bi dschnitt und Zusammensetzung bedürfen noc bessernden, fachmännischen Hand. t ,\ n zahl »•* Wenn dann der Film noch t i ziemliche Metern gekürzt wird, was keine Einbuße an ^ n *‘p |u , c ho» material bedeutet, dann dürfte aus den bildern. * ^ „JE von der schönen Reise mitbrachte, ein Film werde überall gerne sehen wird.