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1027 Kincmntogtopft Seite 21 Fabrikat: Portcn-Froclich-Film der Uta Regie; Carl Froelich Länge: 2780 Meter (6 Akt*) Ver'c !*: Parufamet Hauptrollen: Henny Porten, v. Schlettow Uraufführung: Mozartsaal f ohne weiteres begreiflich, daß Henny Porten, uni iingt einer unserer beliebtesten und einer unserer talenti* . sten Filmstars, nach vielen auch noch so erfolg¬ reicher Lustspielen einmal nach einer Tragödie sucht, nach c m Stoff mit tieferem Inhalt. Und so kam man ru dem >nus von den lügenden Flammen. Sicht ch an sich ein wirkungsvoller Filmstoff, ab- wechsi gsreich, spannend, interessant, aber letzten lindes. -nn man es genau be¬ sieht, k- ne große, überragende Auf gab. uir die Darstellerin. Betrachten wir erst den In¬ halt. Gi rtrud v. Gehr, die Tochter ines alten Majors, heiratet .ines Tages den Gro߬ industrie icn Conrad Birkin- ger, nicht gerade aus Liebe, sondern .ielmehr, um ihrem Vater G -undung und einen ruhigen gesicherten Lebens¬ abend zi verschaffen. Ihr Finder Hermann, ein -eutnan D., ist davon wenig erbaut will wieder aus eigener \raft zu etwas kom- nien - V' : erst als Motorrad¬ fahrer m< ivird später zu einer Art Sek, sr. Die Ehe der Henny Porten '»ird nal rlich nicht besonders glücklich Die Ehegatten be- "«Wn h äußerlich korrekt. 7* r 'hm. dem Mann der Arbeit, fehlt etwas in der Ehe. da Kind fehlt. Schon eaubt d t ., M ann d urc j, einen glucks, gen Zufall, daß ihm *r Erbe beschert wird, als er seiner Frau erfährt, daß “ ,e heim, angeschaffte Kin- *fwäscht nur für einen Nef- ? bestimmt ist. für das Kind ** Bruders Hermann. Birkinge, enttäuscht von ln «r Ehe. nimmt nun wieder “Beziehungen zu seiner alten reundin D„ rrit auf reisl mit von " aC *' * <uc * a Pes* und w ' r d ***** ^ rau an Ort und * beinahe überrascht, vek a k ° mmt zu keiner ent- ^-denden Aussprache. Ein t.. * * lc bringen die Gal- v. , öends »useinander. Inder a “s, alles kommt in den . ,men am. nur Gertrud Zufall rth cinen glücklichen gerettet. "“r ^ orr '*' die im Zim- iür d!, K "kinger verbrannte, mit ik,^ 0 beerdigt sie lhm ’ und Gertrud muß in der Zeitung lesen, daß man sie sozusagen für tot hält. Sic fällt in eine Ncrvenkrise. gesundet, um dann schlie߬ lich nur weiter zu leben, weil ihr der Arzt jetzt verkün¬ det. daß sie Mutter wird. In dieser Schlußwendung liegt anscheinend der Kern zur Tragik, wie ihn sich der Manuskriptautor Friedrich Kaff gedacht hat. Aber vom filmdramaturgischen Stand¬ punkt aus gesehen, kommt diese Erläuterung oder Klärung der Handlung etwas reichlich spät. Man sieht wohl eine Handlung sich spannend und flott abrol’en. erkennt aber erst zu spät, um was es sich wirklich handelt. Das Hauptverdienst an dem Erfolg, der sicher zu konsta¬ tieren ist, ha', der Regisseur Carl Froelich. Die Spiellei¬ tung bemüht sich mit Erfolg, einmal das eine oder andere zu bringen, was man im Film bis jetzt noch nicht oder nur ganz selten sah. Es fallen be¬ sonders di? Großeinstellungcn von ganzen Räumen auf, in denen die Personen sich sozu- * sagen verkleinert bewegen Sie schneiden sich mit den Aufnahmen im üblichen Stil und geben ein originelles, wirksames Ganze. Überhaupt sind überall die Bildaus- schnitte mit besonderer Sorg¬ falt gewählt. Sie drücken dem Film einen Stempel der Eigen¬ art auf, der sich naturgemäß auf die darstellerischen Dinge überträgt. Frau Porten will uns nicht restlos gefallen. Sie geht durch den ganzen Film mit einem leidenden Zug, der ihr nicht unbedingt gut steht. Das. was hochdrarnatisch sein soll, wirkt durch die Anhäufung und durch das Monotone in der Durchführung vielleicht etwas stereotyp. Wir möchten Frau Porten raten, sich auf derartige Ex¬ perimente nicht mehr einzu- lassen. Sie hat ihre ganz be¬ stimmte Note, ist in ihrer Art in Europa unerreicht und tut uns und sich nur einen schlechten Dienst, wenn sie experimentiert. Das mußte gesagt werden. Das Publikum begrüßte Frau Porten, die persönlich bei der Premiere anwesend war, mit lauter Aufrichtigkeit und alter Begeisterung.