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Seite 6 Nuni er 102S sagen. Aber es macht einen komischen Eindruck, wenn der Filmpapst heute mit Filzpantoffeln, morgen mit So- dener Pastillen und übermorgen mit verrosteten Schuh¬ nägeln ankommt. Diese persönlichen Dinge, von denen jener Artikel aus der unterirdischen Atmosphäre spricht, sind uns absolut gleichgültig. Sie interessieren uns nur in dem Augen¬ blick, wo sie Einfluß nehmen auf die Gesamtentwicklung der Industrie. Und das scheint uns doch mehrmals der Fall gewesen zu sein. Es hat heute keinen Zweck, einzelne Dinge zu disku¬ tieren. Sie werden in der Klage des Film-Kuriers vor Gericht ausführlich er¬ örtert werden, sie müssen so oder so öffentlich klar¬ gestellt sein, eben, um die Atmosphäre zu reinigen, die an der Lichtbildbühne aufgezeigt ist. Es fehlte nur noch, daß man jenem Artikel den Satz in der Überschrift zufügt: „Die Lichtbild¬ bühne über sich selbst“. Es fehlte nur noch, caß man ein paar amüsante Intermezzi wiedererzähite. die man jetzt auf der Friedrichstraße hören kann. Man rege sich darüber auf. daß ein kleiner Kol¬ lege auf diese oder jene Weise zum Chefredakteur avancierte. Aber man weiß nicht, daß der Di¬ rektor des Anzeigenteils der überkorrekten Kollegin mit noch nicht erschiene¬ nen Artikeln bei Firmen operiert und dort anfragt, ob der Inhalt dieses Ar¬ tikels dem Angegriffenen angenehm oder unange¬ nehm ist. Wir wollen nicht be¬ haupten, daß man damit irgendeinen Einfluß auf den Betreffenden ausüben will. Daß diese Bekannt¬ gabe des Artikels aus irgerdeinem geschäftlichen Grunde erfolgt ist. Wir wollen annchmen, es war Dummheit und Unkenntnis der redaktionellen Gepflogenheiten. Aber immerhin, wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinchen werfen. Wenn man Keulen schwingen will, muß man sich einen Ort aussuchen, wo man das ungefährdet tun kann, wobei in Parenthese zu bemerken ist. daß man auch kleine Kinder mit solchen Turngeräten jonglieren lassen kann, weil es manchmal nur schlimm aussieht, während in Wirklichkeit nichts dahinter ist. Es wird nach Männern gerufen, die mit einem verächt¬ lichen Achselzucken über die Dinge hinweggehen sollen. Das könnte jetzt vielen Leuten passen. Wir halten es mehr mit dem zweiten Abschnitt des eben zitierten Satzes, der nämlich Wahrheit und bewiesene Wahrheit verlangt. Wir haben aber das Gefühl, als ob die „Entgiftung der Atmosphäre“ leider zunächst eine „Vergiftung gewisser In¬ dustriekreise“ zeitigen wird. Wir würden uns freuen, wenn wir uns in dieser unserer Auffassung getäuscht haben, würden die ersten sein, die das offen bekennen würden. Aber wir wollen kein Kompromiß, sondern wollen Klärung, restlose Klärung durch eidliche 'eugen- vcrnchmurg. Eben, damit die Atmosphäre er ; ch ge¬ reinigt wird, und zwar so, daß nicht noch ei nal em solches Gebräu von Nebel, Hagel zusammenzic' n kann Am Schluß des Artikels wird so schön gesagt iB mzr. sich nicht mehr um Klatsch kümmern soll, so cro um die Geschäfte. Nun ist es leider nicht zu leugnen, daß diese Klatsch sich gerade um Geschäfte dreht, die geklär werden müssen. Schon aus dem sehr einfachen Gr de, wei! oberster Grundsatz für alle Entwicklung Sauh keit ist Sauberkeit und Festigkeit. Wer heute nach r Reini¬ gung schreit er monate- unc ahrelani Schmutz kübele se aus¬ gegossen hat, d' - gleicht jenem Mann, <i gestoh¬ len hat und c. .nn recht laut: Haltet icn Dieb! schreit. Wir ■ dien des Dieb halten u .! wollen ihn zwingen. Zukunft nicht mehr zu - hlen und nicht mehr zi schreien. Denn darüber i man sieb hoffentlich kla die Wur¬ zel allen Übe liegt einer einzige Queüc. liegt dort, wo an zuerst auf die famose dec kam. aus dem Klar und dem Skandal ein (. -cVäft za machen. Wir würden nicht ant¬ worten, wenn man uns nicht angegr en hätte Wir sind auf unsch be¬ reit, auch noc deutlicher zu werden. Air haben uns bis jetzt nt allem, was wir sch: .ben, Interesse de: Industrie leiten lassen, 'lau möge sich anderwa t bedanken wenn es nun doch zum öffentlichen Skanda kommen sollte Man versu t es heuchlerischen grobem Geschütz und mit Kleinigkeiten. Zitiert eine Sie c rem Artikel über die Konzessionsfrage, worii c-schn«* wurde, daß es schließlich nicht Aufgabe c **cho^ sein darf, große politische Aktionen einzulc “ m » paar kleine Theater zu halten. Es ist ga' : klar. (er dabei an die vier oder fünf in Frag^ komm< t n J”** mit hundert, hundertfünfzig Plätzen gedacht wurde. In jenem Blatt, das jenen Satz für so fürchterlich ^ haben ganz andere Dinge gestanden. Wir •chmen nicht ernst, weil wir annehmen, daß sie auch n <** r ^ dustrie nicht ernst genommen werden. Man dient der ^ slrie dann am besten, wenn man seine Meinung oft* ohne Einschränkung bekundet. An dieser Offenheit wii es jahrelang an einem Punkt fehlen lassen w,r >, die Sensation und die Taktik jenes Blattes, das ictz ^ einer Reinigung der Atmosphäre ruft, Stillschweigen ^ genommen und mit der Achsel gezuckt „Was kii®^ ^ mich". Jetzt, wo es so weit gekommen ist. oili ^ ^ Zurück gibt, ruft man Zeter und Mordio. Jetzt wj vergleichen, wo es nichts mehr zu vergleichen gi _ Hase liegt im Pfeffer; man soll ihn ruhig lieg cr aS er genießbar wird.