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Seite 15 Von Georg Furkel aieNox. mber 1896 wohnte ich zum ersten Male einer Film-V. tührung bei, die ein Franzose namens Bres- se m einem kleinen Kellerraum in Köln a. Rh. zeigte, b gab doi: Vorstellungen von morgens 10 bis 11 Uhr ifears, jed h dauerte es oft stundenlang, bis sich einige Iwteeinfie:. nden hatten. Wenn aber auch nur 3—4 Per- ■o »nwe« nd waren, drehte er sein Programm ab, das lese halbe Munde dauerte uud aus 10—12 kurzen Filmen m 10—15 '\eler Länge bestand. Der Eintritt kostete 8 Pfennig« was den Leuten zumeist zu teuer er- ■chi«. Andere Schaustellungen, denen da >■ Kino ja damals noch _ tfeörfe, war n um die Hälfte und ■ehr billig«.« Zumeist waren es Uefee, hum istische Szenen oder fetnelfe Au nahmen, die damals «hon sehr ut waren; aber die '«fehrungs. - parate flimmerten ^«afien, « U die Leute öfters vor S« iiluß der Vorstellung «Kino verließen und erzählten, *•** *war schön wäre, niemand ' limmern vor Augen- *™«rzcn trüge. Ich hatte lntei sse dafür und war mwher Gast Nach einiger Zeit Ife ich mit h mit dem Franzosen , "od mein Anerbieten. hehilf’i«,: zu sein, nahm er so- e'* **■ ^ Ur r illte ich nach jeder ^ rt «>lnng d n Film auf. was da- nicht s . einfach war, denn .1. sd "’ cn * ab «• "°ch und (1 t . Filme, die unter landet in einem Sack liefen, »tro*" "*'* ' ^ an< ^ aufgewickelt _ p' n - 1 e langweilige Arbeit. ,.l eo * r P°' .eiliche Vorschriften GEORG Ub «« mwk u_. einheitliche Perforation gab, war man gezwungen, die Filme nur von der Firma zu kaufen, die auch den Appara. geliefert hatte, alle anderen Fabrikate paßten nicht. Zum Beispiel waren meine Bilder genau im Quadrat und hatten 5 Löcher. — Es gab die Perforation mit 1 Loch und auch der heutigen Perforation entsprechend mit 4 Loch, aber auch diese waren so verschieden gestanzt, daß inan diese nicht durch jeden Apparat laufen lassen konnte. In der allerersten Zeit der Kinematographie konnte man überhaupt keine Filme kaufen, sondern der Her- nicht . einfach war, denn * K Wmasci ,,cn gab es noch und «! e Filme, die unter landet in einem Sack liefen, »tto' 11 m,t 11 Hand aufgewickelt _ p' n ' 1 e langweilige Arbeit. flu. polizeiliche Vorschriften GEORG K^**, noc |' nicht. Manchmal n. ntcr * r ' : "jcktionsapparat ohne Schutzwand dich a, «l$ 'n " scbaucrn . d'e von einem Rauchverbot k*ten T" Unt * C ' n so * cbcs aucb sehr übel genommen farit t-M babc ich niemals Filmbrände oder w ^“lalle erlebt. ^ ich" "ik * 1 lvUrzer Zeit w ar ich mit allem so vertraut, '° r l“hren konnte, doch bereits nach einem 4 Slc jj U r nu ,n Freund wieder in seine Heimat zurück, <b ^ , as Geschäft nicht rentierte. Unterdessen war deutschen Schausteller bekannt geworden, uad** n den Apparat und Film von Paris kommen ^“■ea-H ,C mit tbesem Geschäft am Hamburger Dom ** c ts 1897** a j* Urc *' erb ielt »eh meine erste Anstellung an- abtr i c |, 1 R lcb al, ch dieses Geschäft ging sehr schlecht, »ich einiJ* m ' C ** ^ at * urcb nicht abschrecken und machte h»t*t '° na * e s Päler selbständig. Nach langer Ver- ■trten n * '. c ^ c ' ne Blende konstruiert, die Bilder flim- * H*im n Un n ' cbt niehr so stark. Nun begann ich damit t * #S£ liunif' er c Und Umgebung, erlebte aber große Ent- **«b e landig mußte ich Geld zusetzen, so daß ich Sebald da'** 11 ^ on *l® n das Geschält wieder aufgab. a *cht w ec h* n | War Egendes: Mein Programm konnte ich **u*. «ourf 5 * n ' ^ ama l s gab es noch keine Filme leih- ^ w *fen rn IC **. mußt e dieselben immer wieder kaufen, g e g e _ y zu dieser Zeit nur von Paris zu beziehen, d. h. 15 “^ auss endung des Betrages, der für einen ls 20 Francs betrug. Da es auch noch keine steiler begnügte sich damit, von seinem Negativ eine Kopie anzu¬ fertigen, die er selbst vorführte. Aber dieses Monopol dauerte nicht lange, obgleich einige Hersteller sehr lange daran iesthielten. Sehr bald wurden die Filme auch ver¬ kauft, und Mi'te 1897 kamen an die Interessenten von Paris aus bereits Listen, die mehrere Dutzend Filme in der damals üblichen Länge von 10 Hs 25 Metern an¬ priesen. Zwischentitel hatten alle diese Filme noch nicht, nur Über¬ schriften; der Vorspann in seiner heutigen Form war unbekannt. Die Filmtexte kamen erst im An¬ fang des Jahres 1899 auf, waren zuerst erklärende Unterschriften, und dann, als die gespielten Szenen dem Publikum noch besser ge¬ fielen als aktuelle Begebenheiten, waren es zuerst Witze zu humo¬ ristischen Filmen. Der Film war in seinen Anfängen eine Kunst, die zumeist auf den Humor zugeschnit- len war. Die Bilder in den Witz- URKEL blättern, die in mehreren Abtei¬ lungen einen lustigen Vorgang illustrieren, sind als Vorbilder der ersten Spielfilme an- zuschen. Nach einiger Zeit wurde ich mit einem Herrn Stephan K. aus Ungarn bekannt, der schon sehr lange als Manager und Regisseur im Varietä tätig war. Er schlug mir vor, doch zusammen probeweise zu arbeiten. Für Engagement sorgte er, so daß in kurzer Zeit mit einigen Varietös abgeschlossen war. — Zunächst ging es nach Arnheim in Holland, dort wurden wir prolongiert und waren zwei Monate da. Doch die Gagen waren für zwei Personen nicht ausreichend. Diese schwankten zwischen 200 bis 500 Mark monatlich, deshalb trennten wir uns wieder. Mein nächstes Engagement war Ant¬ werpen und Brüssel, dann war ich noch ein Jahr in Düsseldorf, Elberfeld, Mühlheim, Bochum, Metz, sowie an verschiedenen Varietäs in Österreich verpflichtet. Nach¬ dem ich zwei Jahre gearbeitet hatte, war mein Apparat und die Filme so abgelaufen, daß ich ein weiteres En¬ gagement im Varietö nicht mehr annehmen konnte und nun von Ort zu Ort zog. Doch dieses Arbeiten war früher nicht so leicht, weil es zu dieser Zeit in kleinen Ortschaften weder Gas noch elektrisches Licht gab, so daß man gezwungen war, mit Kalklicht dort zu arbeiten, wo bereits Gas vorhanden war, im anderen Falle, wo die Petroleumlampe herrschte, mit Sauerstoff und Wasserstoff. Auch benutzte ich spater eine Ederlampe, doch war unter diesen Umständen das Arbeiten mit erheblichen Unkosten verbunden.