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Nuroicr 1032 Rinematograpft Seite 29 Ain o feAn ifdn 3tttwifrfwm Unstimmigkeit zwischen Aufnahme- und Vorführungstempo Von Dr. C Altmeister der deutschen Kinotechnik, Oskar Mell¬ hat auf dem Pariser Kongreß einen Vorstoß un- •men gegen die leidige Unsitte, das Vorführung» - ■ willkürlich und ohne jede Rücksicht auf das Auf- ernpo zu erhöhen, indem er den Antrag stellte: e künstlerische Wirkung des Films zu erhöhen, ist '>thmus der Projektion zu normalisieren.'’ anal der Satz klingen mag, daß eine richtige Dar : der Hewegungcn von Menschen und Tieren sowie chen Vorgängen, die sonst in der Natur mit einer nten Geschwindigkeit abzulaufen pflegen, nur dann '■■'v kommen kann, wenn die Zahl der in der Zeit- 1 wiedergegebenen Bilder gleich ist der Zahl der in n Zeit aufgenommenen, ebenso hemmungslos ■ '-gen dieses Grundgesetz von jedem Vorführer ver- ind Publikum und Technik lassen sich diese Will- Vrspruchslos, sagen wir lieber gedankerlos, ge Kaum wissen wir noch, daß es ehedem in den ihren der Kinematographie anders, uni zwar war; der Unfug treibt von Jahr zu Jahr i.ppigere Die Sache ist zu wichtig, als daß wir hier nicht | 'luhrungen wiedergehen sollten, mit deren der leller seinen Antrag begründete:, n Kinos werden die Filme mit verschiedener Ge- l ^keit vorgeführt. Die in der Sekunde abiaufende * hl schwankt zwischen 20 und 40 Einzelbildern. ‘ Dührungstempo wird entweder mit dem irutmaß- Aufnahmetcmpo in Übereinstimmung gebracht, wird dem Sujet angepaßt oder nach der zur Ver¬ lebenden Zeit geregelt. Wenn die Filme an ge ien Wochentagen noch in einem Tempo vorge- u erden, das der Bewegungen eine annähernde Na- it gibt, so werden dieselben Filme an Somaben- : i Sonntagen fast ausnahmslos zu schnell wieder- um eine erhöhte Zahl von Vorstellungen »u er ’lgc dieser Willkiirlichkeiten sind unkiinstUrische »natürliche Bewegungen, die nicht nur die Wirkung || gestellten Handlung nachteilig beeinflussen, son- ' 'slhaften Szenen sogar zu einem Lacherfo'g ver- 1 Ein krasses Beispiel hierfür ist ein Leichenzug iKnden Leidtragenden. v besonders unangenehme Folge hat diese über¬ stürzte Vorführung aber noch für die Begleitmusik Eine künstlerische Begleitmusik ist nur möglich, wenn der Dirigent des Orchesters die Gewähr hat. daß die Repro¬ duktion stets in dem gleichen Tempo erfolgt. Sobald es gelingen wird, die Sprechmaschinen so weit zu ver¬ vollkommnen, daß man mit ihnen die Begleitmusik auf¬ nehmen und v.iedergeben wird, wird das Yorführungs- Icmpo erst recht eine große Rolle spielen, weil bekannt¬ lich die Sprechmaschinen hei Schwankungen im Temr> die Tonhöhe verändern. Eine weitere Folge des sich immer weiter steigernden \ orführungstempos ist die Sucht der Aufnahmcopcra teure, die Bildfrequenz bei der Aufnahme immer mehr zu erhöhen. Durch das gegenseitige Treiben von Vor¬ führer und Kameramann haben wir eine Schraube ohne Ende Diese gesteigerte Bildfrequenz bedeutet für die Indu¬ strie einen mehrfachen Verlust: erstens werden die Ne¬ gative und Positive bei der Herstellung übermäßig teuer zweitens bedeutet sie eine unnütre Abnutzung der Aui- na ime- und Wiedergabeapparate, and drittens bewirkt sie einen erhöhten Verschleiß der Filmbänder. Diesen Nachteilen stehen keine Vorteile gegenüber: d--nn das aus 40 Einzelbildern in der Sekunde bestehende Kmotxld wirkt irfi allgemeinen nicht besser als ein mit 20—25 Ein¬ zelbildern in der Sekunde vorgefehrtes Bild. \X oder d:c Bildschärfe noch die Flimmerfreiheit, noch die Natürlich¬ keit der Bewegungen erhöht sich bc. Überschreitung einer bestimmten Bildfrequenz Die Normalfrequenz beträgt für die Wiedergabe 24 Einzelbilcer pro Sekunde Erst nachdem eine Normalisierung festlicgt. hat der Kamera¬ mann die Möglichkeit, in bezug auf das Tempo bei der Wiedergabe etwas vollkommen Künstlerisches zu schaffen Für die Durchführung der Normalisierung wird cs nötig sein, die Aufnahme Kameras und die Projektions-Maschi nen mit Präzisions-Tachometern zu versehen, die c\tl hesondeic Einrichtungen haben sonnten, welche dem Kameramann b:w. dem Vorführer deutlich melden, wenn er von der notwendigen bzw. von der normalen Bild¬ frequenz abweicht." Da dieser Antrag „nur technischer' Natur war. mußte Herr O. Meßter zunächst manche Hemmung aus dem Wege räumen: denn für technische Fragen haben die meistens rein kaufmännisch oder künstlerisch emgestell- »Kodak« Rohfilm Positiv und Negativ Kodak Ges.m.b.H./ Berlin SW68, Markgrafenstraße 76 Fernsprecher: Amt Dönhoff Nr. 2290—91 ✓ Vertreter fiir Deutschland: Edmund Her ms. Berlin SW 48, Friedrichstraße 13 / Fernsprecher: Amt Dönhoff Nr. 8220—24