Der Kinematograph (December 1926)

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S'nmn' er 1033 Rfnemotograpf} Seite 11 3^*t*tt*F*f ivrtf<t^¥ tfiKUOfCt) iiit Zum fünfzigsten Geburtstag Ludwig Gottschalks. is war in der Vorkriegszeit. In Berlin gab es eine kleine Zahl von wirklichen Fabrikanten. Die deutsche Marke war auf dem Weltmarkt fast nnt, und es gab ehrgeizige Leute, die unbedingt genau so wie heute, den deutschen Film welt- aarkti.ihig machen wollten. Die saßen merkwürdiger¬ eise noch nicht einmal in Berlin Es war eine kleine Grupp-’ an den Ufern des Rhein mit den Brüdern Gottsi halk an der Spitze. Die treibende Kraft war abed ngt Ludwig, der heutig,’ Leiter des Bruck- i'ilms, der in der letzter. Woche seinen fünf- ngstcr Geburtstag feierte. Eigentlich kein Alter, hei d-m man Nekrologe •direil't ^ oder das Fazit csonders wenn, wie * die cm Falle, alles so '. als ob man von dem Jnoilar noch sehr viel “ erw arten hat. 4-ber in diesem Fall ist d«s etwas anderes. Die *rscnüche Feier wird zu Abschnitt in der F ü®gcs.hichte. loh will hier nur ein paar Poden herausgreifen. Da in meiner Erinnerung , Tag im Zoologischen Garten in Düsseldorf. Ein Hi an dem die Löwen, Tiger und Elefanten in den '“itergi und traten, wo alles die Aufnahme von Dr. Rein- Bruck, dem berühmten Bühnenregisseur, bewunderte. Der Star kam nicht aus Deutschland, sondern aus r *ttkrc ^h. Er hieß Madame Polaire und bekam — da- **' s genau so wie heute — weil er nicht „Made in Ger- * a °y war, ungeheure Summen. Es K zw j sc hen fünfzig- und sechzigtausend Mark. *°le für einen Mann oder eine Frau mit Namen viel- I c ht nicht so etwas Gewaltiges, aber damals exorbitant. N es nämlich noch Leute gab, die für diesen Preis mit täjfkeit drei oder vier Filme herstellen. Aufnahme fand auf einem großen Rheindampfer 1 Es war, glaube ich, gerade Benrath gegenüber, als mir von der Eroberung der Welt durch den deut- 7® E‘lm erzählte. h^7 T Geist war schon damals willig, aber der Erfolg Renau so, wie das jetzt ist, ziemlich schwach. Soll ich erinnern an die Uraufführung von ..Abgründe' . dem ersten Film, in dem Asta Nielsen auftrat, oder an den Kauf des großen Gerhart-Hauptmann Films „Atlantis", bei dem Olaf Fönß mit seinem Bruder persönlich nach Deutschland kam und Ida Orloff die Hauptrolle darstellte? Interessant auch in all¬ gemein filmpolitischer Be¬ ziehung Verhandlungen, die dieFichpressc mit Gottschalk kurz vor Kriegsausbruch führte. Damals wollte man schon d'C große Kombination mit Amerika machen. Wollte der Amerikaner in Deutschland einführen und stand, ganz im Ver¬ trauen gesagt, genau so vor einer Durchdringung des Marktes durch die Herren \ on drüben wie heute. Nun kommt der Krieg und machte einen dicken Strich auch durch alle Filmberechnungen. Gemeint sind hier nicht die unbe¬ zahlten Rechnungen, die unbeglichenen Summen in den Büchern der Verleiher von 1914, sondern wir sprechen ganz allgemein. Gottschalk beschäftigte sich mit deutschen Propa¬ gandafilms in den verschie¬ densten Bezirken des Auslandes. Dann kommt der Friede und die Übersiedlung des routinierten Fachmannes in die Reichshäuptstadt. Ein paar kurze Etappen, eine Episode mit dem Epi- sodentum von Karl May und dann Bruckmann. Darüber braucht man nicht zu reden, das wissen wir alle selbst, die geschickte, überlegte fachlich und finanzell weise Leitung ist fast jedem bekannt. Neuerdings darf man die Unternehmen, die Gottschalk leitet, mit zu den best fundierten und angesehensten in der Industrie rechnen. Er selbst, der immer schon praktische Filmpolitik großen Stils trieb, ist jetzt wieder im Verleiherverband mehr in den Vordergrund getreten. Was bleibt noch übrig, als ihm zu gratulieren und der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß er weiter seinen Unter¬ nehmen und auch dem deutschen Film dienstbar sein möge. Solange seine Kraft für Bruckmann und für die Allgemeinheit wirkt, wird ihm der Erfolg treu sein, so wie das bisher war. GOTTSCHALK