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p> Jahrgang, Nr. 1039 f Berlin, 16. Januar 1927 ii deutschen Theaterbesitzer sind dieser Woche in Berlin zusammengetreten, um ihren Reichsverband zu rganisieren. Das war dringend notwendig, weil die ! letzte Generalversammlung in Düsseldorf eine Komödie «der ein Satyrspiel gewesen ist. Man behauptete damals, das Syn¬ dikat wolle Beherrscher des Ver¬ bände- werden, während in Wirk¬ lichkeit die Opposition sich um ganz andere Dinge drehte. Es kam — nach einem großen, aber unentschiedenen Krach — die A< ra Schüller, eine Zeit der Arbeit mit dem W'illen zum Er- ( «>lg, aber eine Feri )dc der Schau¬ kelpolitik, in der man es mit kei¬ nem verderben wollte, und bei der man zu guter Letzt mit allen böse w ar. Es hat keinen Zweck, hier noch einmal die Hehler der letzten Mo¬ nate aufzuzeigen. Wir haben zu gegebener Zeit utsere Kritik ge¬ übt und stellen heute mit Genug¬ tuung fest, daß die Generalver¬ sammlung uns recht gegeben, daß man allgemein in deutschen Kino- bcsitzerkreisen empfunden hat. daß es so w ie bisher nicht weiterging. Als ersten Vorsitzenden wählte die Generalversammlung Leopold Gutmann in Berlin. Unseres Er¬ achtens die einzige Möglichkeit, zu stabilen Verhältnissen zu kommen, aus dem sehr einfachen Grunde, weil der Keichsverband nun ein- das Schwergewicht seiner Ar¬ beit in Berlin hat und darum auch en ersten Mann an der Spitze aus der Reichshauptstadt wählen muH. ‘'•eben dem bewährten Berliner ^and noch Sensburg-München zur iskussion. Sicherlich auch eine ersonlichkeit, die eine so kompil¬ ierte Organisation, wie sie der tichsverband darstellt, vortreff- ich durch die vielen Klippen ge¬ il 1 ^ätte, die nun einmal den zukünftigen Weg bezeichnen. Aber oensburg ist eine Kampfnatur, die S| ch vielleicht nicht zu den Kom¬ promissen hätte bereitfinden kön- "«•>. die heute in vielen Fällen ,c 1 *u umgehen sind. JANE 1 A r o s. Man darf deswegen annehmen, daß schließlich auch die Kreise, die zunächst anderer Meinung waren, nun zufrieden gestellt sind. Man darf sich allerdings nicht darüber täuschen, daß gewisse Kreise in Süddeutschland Opposition machen werden. Zwar nicht offi¬ ziell. aber sicherlich, was noch un¬ angenehmer und bedauerlicher ist. hintenherum. Das wird hoffentlich ziemlich bedeutungslos sein, aus den senr einfacher. Grunde, weil die Frank¬ furter. die Badenser und ein großer Teil der Württemberger sicherlich treu zum Reichsverband stehen werden, und zwar jetzt um so fester, als gewisse perscrliche Hindernisse, die vor allem im Falle Frankfurt mitsprachen, nun¬ mehr beseitigt sind. Etwas merkwürdig berührte nur eine Wendung im Geschäftsbericht des General Sekretärs, der ungefähr sagte, daß man sich an die Fach¬ presse wenden wolle, wenn alle anderen Möglichkeiten erschöpft seien, daß man aber im übrigen möglichst ohne die Journalisten auskommen wolle. Eine Auffassung, die man auch andererseits schon einmal gehört hat. und die lediglich zur Folge hat, daß manche Aktionen nicht die Stoßkraft erhalten haben, die sie eigentlich verdienten. Es muß einmal offen ausgespro¬ chen werden, daß die politische Tagespresse von unseren Verbän¬ den lange nicht in dem Maße be¬ nutzt wird, wie das möglich und wünschenswert ist. Das liegt zum Teil daran, daß der Ehrgeiz der Generalsekretäre manchmal stär¬ ker ist als der Sinn für den prak¬ tischen Erfolg. Uns kann das an sich gleichgül¬ tig sein, aus dem sehr einfachen Grunde, weil ja der Benachteiligte in solchem Falle die Industrie ist, der wir gern dienen, der wir gern helfen, der wir uns aber keines¬ falls aufdrängen wollen. Vielleicht wird unter dem neuen Regime auch das anders. Jeden¬ falls sprechen alle Vorzeichen W INTON dafür.