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Seite 12 Nummer 1 i3* Amerika nunmehr ganz besonders gewürdigt zu werden beginnen, eine mächtige Konkurrenz darstellen. Die amerikanische Filmindustrie hat bis jetzt wahllos alles auf den fremden Markt geworfen und an dem Wider¬ stand gesehen, daß doch nicht jeder Schund ruhig hin¬ genommen wird, ohne daß ihr Anseher darunter leidet. Sie wird nicht nur infolge des Kontingertierungssystems, das ihnen gewisse Schranken setzt, in der Auswahl der für das Ausland bestimmten Bilder -orsichtiger sein, sondern auch aus geschäftlichen und künstlerischen Gründen, um keine Vergleiche mit besseren Produkten des Auslandes hervorzurufen. Die deutschen Bilder, die nach Amerika kamen, haben dem verständigeren Publikum einen ganz gewaltigen Be¬ griff von der künstlerischen Höhe des deutschen Films beigebracht und ein Kritiker einer hervorragenden New Yorker Tageszei¬ tung stellt die deut¬ schen Filme ..Der letzte Mann". ..Va¬ riete" und „Faust" als die besten Filme hin. die in diesem Jahre gezeigt wur den. tröstete aber das Publikum mit dem Gedanken, daß cs auch schlechte deutsche Filme gäbe. Allerdings haben sich diese Filme in der Pro¬ vinz nicht als soge¬ nannte Kassen¬ magneten erwiesen, weil die Mentalität des Provinzpubli¬ kums noch nicht jene Höhe erreicht hat. um das rein Künstlerische in diesen Filmen zu erkennen. Es wird eine sehr lange Zeit brauchen, ehe die größere Masse diese Unterschiede zu erkennen vermag, und inzwischen wird sich die deut¬ sche Filmindustrie, soweit Amerika in Frage kommt, auf das hier herrschende Niveau einstellen müssen, um jene Kombination zu finden, die beide Gesichtspunkte ver¬ einigt. Die Tätigkeit so vieler hervorragender deutscher Künstler und Regisseure in Amerika wird viel dazu bei¬ tragen. um das Geheimnis ausfindig zu machen, wie deutsche Filme, wenn sie auch noch so künstlerisch gut sind, doch Kassenerfolge werden können. Die letzte Zeit brachte einige interessante Bilder, die am Broadway ihre Erstaufführung hatten. Der Foxfiim ..Summer Bachelors" (Strohwitwer) wurde im Capitol gegeben und behandelt das so oft ausgebeutete Thema von dem armen Strohwitwern, die mit zur Schau getrage¬ nem Schmerzgefühl ihre Frauen in die Bäder schicken, jedoch bald in den bereitwilligen Armen von Damen Trost finden, die für Strohwitwer stets ein warmes Herz bekunden. Es ist die Sorte von Gatten, die am Bahnhof von ihren Ehehälften gerührt Abschied nehmen und als Junggesellen den Bahnhof verlassen. Es kommt zu inter¬ essanten komischen Verwicklungen, bei welchen eine von Madge Bellamy gegebene Trostspenderin die Haupt¬ rolle spielt. Miß Bellamy entwickelt bei der Darstellung viel Temperament und Liebreiz. Allan Forest macht das Möglichste aus der männlichen Hauptrolle und wird von den andern wirksam unterstützt. Es ist ein ziemlich ausgeglichenes Spiel, das auf ein erheiterndes Geschwin¬ digkeitstempo gestimmt ist. Der Regisseur des Stückes 9 ist Allan Dwan, der eine ganz nette Arbeit geleistet I at. 9 Im Paramount-Theater wurde kürzlich der Film „Liebe I sie und verlasse sie" nach dem gleichnamigen Stück on 9 Wcaver and Abbott gegeben, in dem Shopgirls und Aus- 9 lagen-Arrangeure eine Rolle spielen. Nennenswert ist I eigentlich nur Evelyn Brent. Das Stück ist sonst ha^m- 9 los und verursacht weiterhin seine Aufregung. „Tin hats" ist der Name des Filmes, der teilweise in 1 Deutschland spielt und eine Reihe amüsanter Episoden 1 enthält. Konrad Nagel ist einer von drei lustigen Sol- 9 däten, die. gerade als sie da'auf ausgehen wollen, I >r- I beeren zu erringen, von der Unterzeichnung des Waffen- M Stillstandes erfahren. Die drei werden von ihrer Trupp« I durch einige Zufälle getrennt, und suchen auf requieriei ten fl Zweirädern ihre Truppe wieder zu erreichen. Auf dem fl Wege nach der I deutschen St di 1 „Schwarzheimt I in welcher das he- I rühmte Sch »fl I ..Sledgehammi I liegt, begegnen sh I einem deutsi hen I Mädchen, Else »n I Bergen, die st.»lz I auf >hr Deutschtum I ist. Der eine der I amerikanisch« p i Soldaten. Ben >n p von Konrad Nagel I gegeben, verliebt I sich in Else «»« I Bergen, die jedoch I anfangs die Zv c. I gung nicht er »i- I derl. Schließlich fl kommt es doch zur 1 Heirat, und auch 1 die anderen amen- I kanischen Sold . len 9 entdecken, daß si« I in dieser neuen Stadt Verwandte haben, und nehmen I sich deutsche Frauen. Auf der Rückfahrt nach Am« werden einige amerikanische Soldaten, die sich He- •, merkungen über Deutsche erlauben, von den drei Sol- I daten scharf verprügelt, die triumphierend mit ihren I deutschen Bräuten in New York landen. Konrad Nagel ist von erheiternder komischer Wirk uni j und wird von den Darstellern der anderen beiden Sol- I daten George Cooper und Bert Roach kräftig unter- i stützt. Claire Windsor, die Else von Bergen darstellt. ' läßt es begreiflich erscheinen, daß die amerikanischen Soldaten die Armee vergassen. Edward Sedgewick der Regisseur des Stückes ließ sich keine Gelegenoeil entgehen, wirklich komische Episoden zu schaffen. Ein überaus interessanter Film „The Cheerful Fraud f (Der lustige Betrug) wurde im neuen Paramount-Theat«' « zum Siege geführt. Reginald Denny ist durch seine un- aufdringliche Komik, ein Liebling des amerikanisches 1 Volkes geworden. In dem vom Anfang bis zum End« I lustigen Stücke finden sich zahlreiche sehr geschickt ge- I führte Szenen, und die Zwischenfälle sind ziemlich g c ' i schickt eingeleitet, so daß die Lachmuskeln in Beweguag gesetzt werden. — Reginald Denny ist von cin* r I übersprudelnden Lustigkeit und Gertrude Olmsted I Ann begehrenswert. Emily Fitzroy als Mrs. Bythewa? ist zum mindesten interessant, und auch Charles Gerarfl. Gertrude Astor und Otis Harland sind keine Spaßver¬ derber. William A. Seiter ist der Regisseur dieses U»>- versal-Bildes. WARU1CK WARD und CAMILLA HORN in ,4uj«ndr«u»ch" PhM. Ufa