Der Kinematograph (January 1927)

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Seite 30 Rmcmntograpfy zunehmende Szene hinten, i Abbild der Natur zu erhalt viduell gestalten zu könn hatten den grollen Nachteil sie keinen Einfluß auf die sondern das Bild indi- Die F Inkameraleute ■ den Photographen, daß iestaltung des Positives hatten. Die Photographen konnten sich, seit der Er¬ findung des Chromdrucks, des ßromöldrjcks usw. be¬ liebige Eingriffe in das Positivbild erlaube 1 . konnten so¬ lange modeln, bis das Ergebnis ihnen gefiel. — Kurzum, die Kameraleute fingen an. mit Schleien zu arbeiten, die fortschrittliche amerikanische Optik lieferte aber bald dasEido- skop und die Mollar-Linse, und damit war der Weg gezeigt, den man gehen mußte. Statt gestoche¬ ner Schärfe bis zum Rand, statt Aufhebung aller Fehler, die im Bau des Objektives begründet lagen, kurzum, statt des viel ge¬ rühmten Anastigmates ging man zurück auf die einfache Sammel¬ linse. wenigstens theoretisch, denn man stellte alle die mühselig beseitigten Fehler wieder her. man hob die beseitigte Fokus¬ differenz wieder auf und schuf den ..Soft Focus“. - Dieser Aus¬ druck. seit der Saison 1922 23 etwa in Gebrauch, bedeutet tat¬ sächlich die Aufhebung aller Schärfe in der Abbildung. Die W ‘ § deutsche Bezeichnung: ..weich“ ' stimmt nicht genau, da man weiche Photographie ja aucn t urch Entwicklung und Belichtung erzielen kann. Ver¬ schiedentlich wurde auch ..wollig" oder „unterscharf" vorgeschlagen, aber die Ausdrücke kamen nicht gegen ..soft focus" an: diese englische Bezeichnung hielt sich. Auch die (sehr spröde nachkommende) deutsche Optik wurde als „Weichzeichner“ oder als „Moliar-Linse" be¬ zeichnet. brachte aber keinen neuen Ausdruck dafür. Der \ erfasser hatte vor längerer Zeit einmal ..differiert" vor¬ geschlagen. weil tatsächlich der optische und chemische Fokus in diesen Linsen differiert; immerhin wäie damit nicht viel geholfen, weil nämlich zwei Arten des „soft focus" sich herauskristallisiert haben. Neben den Schleiern und „differierten" Linsen vom Typ des Mollar oder Eidoskop, die vorzugsweise von Fachleuten benutzt werden, haben nämlich die stets findigen Amateure noch ardere Mittel gefunden, „wol¬ lige" Bilder zu erhalten. Sie haben entweder die Vorder¬ oder Hinterlinse ihres Anastigir.ates etwas losgeschraubt (einige Windungen) oder haben sogar ein gewöhnliches Brillenglas (Mer.iskus) als neue Hinterlinse benutzt. Dazu kam aber noch eine Vorsatzlinse von K 'da* I die Diffusions-Disk genannt wird. Dieser Menisku- auf das Objektiv gesetzt und ist mit einer eigen;. tige- f Pressung versehen (konzentrische Kreise), die bi irU: daß die Brennweite des Objektives verkürzt wird Ob- wohl Kodak eine Tabelle dafür liefert, ist dieser *cnis- kus fast nur bei Fachleuten in Benutzung, weil da Ein- steilen nicht so einfach ist; bei zwei Meter z. !' muH man schon auf unendlich einstcllen. Dafür hat i ; csr Diffusions-Disk aber sehr viele Vortei'e vor den a ilerr Methoden: man erzielt cm Eile .—.* das aas zwei Bildern besteht | nämlich einem klaren und «dar- { fen Hauptbild und darübe ■ cims | sehr wolligen, so daß da- Lichl- | bi!d wie „g'asicrt“ ersci eint. Fast alle bekannten K irim- I leutc Hollywoods, aber i r »c- f nige deutsche Kameraleute ar- | beiten mit diesem Zaube; mitte! | (Wie bekannt ist, wird du | Verwendung der Diff isioas- || Disks aber in Vcrleihei -reiset | gar nicht geschätzt. - ndeit l| es werden harte. ..kn' > higc ■|’ Bi'dcr vorgezogen.) Die Kodak hatte ab. n.d eine Vorsatzssche'be. den | genannten Diffusions-Di -. f ausgebracht und hatte d ■'i gewissermaßen die I * ' f _ lang der bilderzeugende 1 abgeschlossen. Denr anderen Vor- and u Linsen waren Sammel-Linsen. dieser Diffusians-D * " aber eine sog. Null-Linse. Er hat ein System von ■4'***^ artigen Pressungen auf einer Seite und erzeug durct Zerstreuung ein weiches, wolliges Bild. Auch dieses Hilfsmittel wird von deutschen k.*mera- leuten viel zu wenig verwendet. — Jedenfalls bleiben zwei Arten von weichen B •* er 'V Erstens die durch Schleier-Vorsätze, Mollai l"^ c ähnliche) Linsen und durch die Gitter-Null-L: -c •** wirkte Unschärfe, die allgemein ist. Zweitens die durch die Diffusions-Porträt-Di* 1 -- dak) erreichte, ganz anders geartete Unscharfe So müßte man für die erste „wollig" sagen I" c •***_ ber es vorschlugj, für die zweite Art aber .glasic I der Verfasser in einem früheren Artikel vorschlu Einerlei, wie es sich einbürgert, ob der Kain lieber mit Schleier, mit „Weichzeichnern" oder t>tt (r Null-Linsen" arbeitet, der richtige Weg ist gefunden So führte die Entwicklung im Bogen vom B'einig* * über den Anastigmat zur Gitler-Null-Linse zurück. Kinematographische Apparate sämtlicher Fabrikate wie ERNEMANN * ICA * HAHN-GOERZ liefert zu günstigen Bedingungen GRASS & WORFF, „. SSSä-. BERLIN SW 68 »7 ■ Markgrafen st raBe 1« x Tclcgr-Adr Kinophol Cc(rasdcl lt