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Seite 16 Nummer 042 mtntieren. hypnotisiert es. Er entführt sie nach Monte Carlo und bringt sie dann in den anscheinend unzugäng¬ lichen düsteren Turm, in dem er seine Laboratorien ein¬ gerichtet hat. Das schauerliche Thema ist gut ausgearbei¬ tet, hat einige schöne und einige recht aufregende Momente, doch der größte Vi ert des Stückes liegt in der hervorragenden Darstellung des Irrsinniger» durch Paul W egener. ln dem neuen Astoria-Theater läuft ..Die Teufelsinsel", im New Gallery Cineroa spielt Baster Keaton in der ameri¬ kanischen Produktion „Der General" und der schon oft be¬ sprochene ..Hotel Imperial"-Film ringt um die Gunst des englischen Publikums an der Plaza. ln einer Trade Show sahen wir heute morgen „Die Aben¬ teuer Charlies ', zwölf von den vielbesprochenen „Walker Mutual Chaplin Series '. Die Untertitel und Legenden sind von Tom Webster, dem größten lebenden Karikatur - zcichner Englands, der Charlie Chaplin als eine große und bedeutende Erscheinung verehrt, entworfen. Die War- dour Films Limited zeigte den Film. Die führenden Londoner Kinotheater haben jetzt schon alle den zweimal w’öchentlichen Programmwechsel auf- gegeben. weil bei dem guten Geschäftsgang der Londoner hinotheater die Möglichkeit besteht, selbst mittelmäßige Filme längere Zeit hindurch auf dem Programm zu halten. Der „Long Run" war ohnehin schon seit zwei, drei Jahren bei den Elitekinos die Praxis; das Tivoli-Theater wechselt viel seltener als das kostspieligst geführte Revuetheater. Es scheint, daß die englischen Bühnenbesitzer vom , Wal¬ zertraum" gar nicht mehr loskommen können. Die all¬ gemeine „Release" dieses Glanzstückes hatte so riesigen \ufh \ US Budapest kommt eine Nachricht, die von weit- tragender Bedeutung auch für andere Länder sein könnte. Danach soll im ungarischen Ministerium eine \ erordnung geplant sein, welche die Eröffnung von Kino¬ theatern von der Konzessionspflicht befreien würde. Wenn auch bei uns eine solche Konzessionspflicht nicht existiert, dagegen aber von den Kinovarietes zwei Kon¬ zessionen gefordert werden, so zeugt es doch von einem Eingehen auf den Zug der Zeit, wenn man für das Kino behindernde Maßnahmen abschaffen will, und so wäre es möglich, daß eine solche Neuerung auch hierzulande ge¬ wisse Folgen zeitigen könnte. Schon die Mitteilung der etwa bevorstehenden Ände¬ rung hat aber ergeben, daß die Filmbranche derselben ge¬ teilter Ansicht gegenübersteht Der Vorsitzende des Ver¬ bandes der Kinokonzessionäre erklärt, noch keine amt¬ liche Information erhalten zu haben, er glaubt, die Re¬ gierung werde erst vor so einschneidender Verfügung die Theaterbesitzer und den Verband hören. Die Befreiung von der Konzessionspflicht würde das Kinogewerbe rui¬ nieren (und dort, wo sie bisher nicht bestand?), man sollte vielmehr die Arbeit und den Betrieb der Kinos durch keine neuen Verordnungen stören, niemand eine neue Konzession erteilen, um die bestehenden Unterneh¬ mungen nicht zu gefährden. Diesen Wunsch des Ver¬ bandes zu erfüllen habe der frühere Minister des Innern zugesagt. Der Vorsitzende des ungarischen Filmverleiher¬ verbandes hat nur gerüchtweise von dem Plane ver¬ nommen, erklärt ebenfalls die weitere Erteilung von Konzessionen unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Erfolg, daß durch einige Wochen bei mindestens der Hälfte • der Theater seine Beibehaltung zu erwarten steht. Zum Schluß soll noch über die bevorstehende «>ße Transaktion mit dem Capitol-Theater berichtet wc den Dieses Theater hat eine eigenartige Geschichte. Im ihre I 1925 eröffnet, sollte es nur der Darstellung hochwert .stcr I Filmerzeugnisse dienen und wurde mit einem intcllektuel! I auf höchster Stufe stehenden französischen Film cm- I geweiht. Doch bedauerlicherweise erwies es sich 1 inen I kurzem, daß sich die Darstellung hochklassiger Filmt tickt I rentierte und jede Woche erneute Verluste brachte. Erst I mit der Übernahme durch eine sta'k unter amerikan Hern | Einfluß stehende Gesellschaft wurde das Unterm men F wieder auf die Beine gestellt, finanziell zumindest. Der ■ Spielplan wurde von Grund auf geändert, nur populäre I Schlag- und Zugstücke angesetzt und bald war de Ka- R pitol in der ersten Reihe der gut verdienenden Wt-iend- [i theater. Seit kurzer Zeit nun haben sich die Gerichte R immer mehr verdichtet, die von einem neuerlichen 1 csitz- H Wechsel zu erzählen wissen. Die neuen Aspirant« rat i diese Lichtspielbühne, die zweitausendfünfhundert Pc mcr. das Zusehen ermöglicht, sollen Famous Playerl-Lask sein R die dem Präsidenten der Gesellschaft, die das 1 cater ■ jetzt innehat, eine gewaltige Summe offeriert haben Es ist außerdem geplant, London mit 20 neuen Kinos zu I beglücken. Recht viele der älteren Kinos entsp ochen B doch nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Sie sind klein I wenig ansehnlich, haben minderwertige Projektion, keine r Vorräume, enge Garderoben und schlechte Lüftung Dies« f Großkinos sollen sofort in Angriff genommen werden doch steht einstweilen nicht fest, von welcher Seite aus diese* Piojekt finanziert werden soll. Verhältnissen für schädigend, denn die bestellender Kinos können derzeit kaum reüssieren. Der zweite Vorsitzende des Verbandes der Theaterbesitzer glaubt nicht, uaö die geplante Verordnung erlassen werden dürfte, denn die ® Budapest existierenden 13 Kinos, die erst Wochen spie¬ len, haben nicht genügendes Publikum, ebensowenig die Nachspieler. Infolge der Dekonjunktur und der Stagnie- rung im Kinogeschäft gibt es wohl derzeit kein einzig* 5 aktives Kino. Andere Prominente der ungarischen Kine¬ matographie zweifeln an dem Erscheinen einer soich*“ Verordnung, zumal jene Leute am Ruder sitzen, di* d* Konzessionspflicht eingeführt haben. Es wäre die Auf¬ hebung der Konzessionswirtschaft das einzige Gesund« für die Branche, frische Luft tut not in der Aera der P* 0- tektion und des Privilegiums der Geburt, freie Kon¬ kurrenz sei die Losung, und wer sie nicht bestehen kann- der müßte eben verschwinden. Es käme ein gesund Blutlauf in die Kinobranche, dieser würde auch ohne jed* a Filmfond die gesunde künstlerische ungarische filmp* 0 " duktion beleben, anstatt wie jetzt Gelder cin/uzabl** und dafür schlechte Filme zu erhalten. Jeder Bürger, d*| unbescholten ist und Steuern zahlt, müsse das R* haben, ein Kino zu eröffnen, wie dies vor dem Krieg« ^ Fall war und wo gute Kinos bestehen konnten. Da®* hat die ungarische Filmproduktion bessere Fil« e er zeugt, als die deutsche. Die deutschen Lichtspielhao^ sind ohne Eröffnungskonzession ganz anders als ungarischen, und die deutsche Filmproduktion hat ^ ungarische überflügelt, denn die Kinos sind die Ka*** und Lebensquellen der ganzen Branche.