Der Kinematograph (April 1927)

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Numnic: 1053 JUtumotogropft Seite 27 9 ittof&fyniftht Gibt es Vorführernachwuchs? wenige Berufe gibt es, die in ihren Ausmalien z» umrissen sind, wie der des Lichtspielvorführers i> für diese Tatsache sind nicht schwer zu er- ■ inmal di«- Lichtspu-Iindustric an sich nicht v.> ne natürliche Grundlage für eine einwandfreie des Begriffs Vorführer zu geben, so sind auch tigen Berufsverhältnissc nicht dazu geeignet, grundlegende Besserung zu schaffen. 'deren Berufen unterscheidet sieh der Vor- ■d dadurch, dafi eine bestimmte Lehrzeit nicht eben ist. Es wird sogar auf den Nachweis bildung verzichtet, die mit dem Vorführer- Zusammenhang steht. Verlangt wird für die zur Prüfung lediglich die schriftliche Erklärung prüften Vorführers, daU der Prüfungsanwärler Monate lang unter seiner Aufsicht mit der des Apparates vertraut gemacht hat B ise uupten allerdings, dali diese Vorschrift recht eher Natur sei und die ausstellenden Vor- und wieder hei Feststellung der Lehrzeit nicht "er. sondern ihr gutes Herz sprechen lassen, erhin mitunter gefolgert wird. daß dieses be- brerherz speziell auf klingende Arzneien an- d. Das sind natürlich böswillige Verleundtin- '■teht aber unzweifelhaft fest, daß die Prü- •' se ** ,sl die von ihnen vorgezeichneten Gren- d wieder zugunsten des einen oder des an- 'ngs verlassen. ' haltnismäßig leichte Möglichkeit, zu einem ■ I zu gelangen, hat im Verein mit der großen beit der letzten Jahre zu einer enormen des Vorführerberufes geführt. Allein Berlin ‘ "her 1500 geprüfte Vorführer auf, von denen stets über 1000 stellungslos sein müßten, enn inan annimmt, daß ein großer Teil dies« r >n Vorführer sich inzwischen angesichts die- do.sen Lage einer anderen Beschäftigung zu- so hleiht doch dieses Mißverhältnis zwischen Angebot in einem Beruf, dessen Ausübung ehr großen Verantwortung gegenüber den verbunden ist, derartig groß, daß es 11 " örtlichen Stellen zu denken gehen müßte. Leider stehen einer befriedigenden Lösung dieser Frage die Theaterbesitzer selbst entgegen, die da meinen, aus dem großen Angebot an Vorführern einen Nutzen für sich in der Form zu ziehen, daß durch diesen Umstand ein erwünschter Druck auf die Löhne ausgeiibl wird. Ilieser unheilvolle Versuch, den Vorführerberuf in einer immer stärkeren Form zu prolelarsieren. ist ein Schritt, dessen negative Folgen unfehlbar aul die Lichtspiel¬ theaterindustrie zurückfallen müssen. Wenn weiter oben von einer großen Verantwortung gesprochen wird, so ist damit nicht lediglich die Verantwortung für die Sicher¬ heit der Theaterbesucher gemeint, sondern es soll auch immer wieder darauf hingewiesen we den. daß die ein¬ wandfreie Wiedergabe der Filmwerke, und damit eine große Voraussetzung für den rentablen Betrieb des Theate-s. von den persönlichen technischen und mensch¬ lichen Qualitäten des Vorführers abhängig ist. Gerade deshalh sollte der Theaterhesitzer da.' grüßte Interesse daran naben, daß die Frage einer Regelung und damit Beschränkung des Vorführernachwuchses auf einet Grundlage geh st wird, die zwar beider Teilen möglichst gerecht wird, ihr höchstes Ziel aber darin sieht, in die Vorführungsräume nur Leute zu setzen, deren Vorkennt- nisse und Fähigkeiten auch den weitestgehenden An¬ sprüchen genügen. Allerdings ist diese wichtige Frage nicht von einer Seite allein zu regeln. Auch die Vorführer selbst wer¬ den dazu kommen müssen, sich mit der Nachwuchsfrage zu befassen. Es ist falsch, wenn sie glauben, sich durch eine möglichste Absperrung von diesem Gebiet vor im¬ mer stärkerer Konkurrenz zu schützen. Das Gegenteil ist der Fall. Man beseitigt die Gefahr nicht dadurch, daß man sich die Augen verbindet, sondern es ist immer vorteilhafter, ihr offenen Auges gegen überzutreten in der festen Zuversicht, ihr ein würdiger Gegner zu sein. Welche Wege wären nun zu beschreiten, um im Interesse unserer Industrie recht bald zu einer befriedigenden Lösung zu gelang.-n? im ersten Moment wird es haupt sächlich darauf ankommen, den Nachwuchs einer schär¬ feren Sichtung zu unterziehen. Nur die besten und zu¬ verlässigsten Kräfte sind gerade noch gut genug, um auf den wichtigen Posten des Lichtspielvorführers gestellt zu