Der Kinematograph (June 1927)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

N nmcr IOW) Rinernatogropft Seite 7 In diesen Tagen weilen der Regisseur Wollt oft und die Direktion der Cinc Alliance-Filmgesellschaft, Paris die Herren N. Bloch und Dr. Gregoire Rabinow lisch in Berlin, um einem kleinen Kreise den ..Casanova '-l'ilm 211 /eigen, der zum Herbst bei der „Ufa" crschcinl. Im An¬ schluß daran haben Verhandlungen über weitere deutsch- französische Zusammenarbeit stat'gefundcn. Wir haben aus diesem Anlaß mit den Herren über das Problem der Gemeinschaftsarbeit gesprochen. Das Resultat der Unter¬ haltung ist in dem nachfolgenden Artikel niedcrgelegl. war unmittelbar nach der ersten deutschen Vorführung des ,,Casanova‘‘-Films. Man stand er- ers unt vor einer ge- racic zu überragenden Lei- stur sah staunend, daß in I’ iris — der Stadt, von der man sonst din.cn nicht allzu hall - das beste euro- pai.-che Filmwerk der letzten Jahre entstanden wat Gewiß, es kamen seit, n viel glückliche Mö¬ wen c zusammen: der gröl. Darsteller Mosjukin, e:n egabter, feinempfin¬ den. r Regisseur, ein gc- schi. I, ter Produktionslei¬ ter. . nd die kaufmännisch Wehl unerhebliche Tat- weh . daß ein Film sozu¬ sagen vor der Fertigstel¬ lung schon für Amerika 'ergeben war. Selbstverständlich spra- ener wir, da es sich um eine Vorführung für die- iemgc-i Leute handelte, dje das Geschäft liir Deutschland garantiert nahen, zunächst über das rc ' n Kaufmännische. ® ließen uns noch versichern, daß dieser F'ilm zwar viel Geld ge- «stet hat, aber daß er sich auf der Basis einer Wcll- jWs ulation in durchaus erträglichem Rahmen hält. — Feststellung war besonders jetzt wertvoll, wi» im ■ ugenMick mit den Filmmillionen im Zusammenhänge J ^® er Gemeinschaftsproduktion nur so herumgeworfen Tatsächlich waren an der Herstellung dieses Films von '"rnh. rein Deutschland, Frankreich. Italien. England als ^ »uptio.ntrahenlen beteiligt. Diese Länder waren gc- 16 ert e Absatzgebiete von dem Tage an, wo der Ma- n uskr, P t cntwurf fertig vorlag. w; “ s Deutschland, Frankreich. Italien und Rußland sch 1 " 5 ' c t* aus P'eler mit. so daß die filmische Gemein- V e s ' c ^ n ' c ^F nur in kaufmännischer Beziehung aus- * c . sondern auch dadurch zum Ausdruck kam, daß ( jj e U ? a! ^ n jedes Land durch Stars repräsentiert wurde. lm ""günstigsten Falle den Ausgleich hätten bilden d as Ss 5" dafür, daß das eine oder andere Gesicht nicht der '"'^gefallen der Beschauer in den jeweiligen Län- " gefunden hätte. P ra ** natürlich heute, wo der Film fertig ist, in dei J er £ ° r f< denn es gibt kaum irgendwo einen Platz in 1*5, wo Mosjukin, in dieser seiner größten und * n nicht Begeisterung auslöst. Selbstverständlich mußte in bezug auf den Schauplatz der Handlung, soweit nicl.l das Atelier unü Freihauten in Frage kamen, möglichst die Originallandschaft gewählt werden. Das alte Rußland war natürlich in Paris zu rekon¬ struieren, aber Venedig steht noch heute ungefähr so wie zu Casanovas Zeiten. Der Markusplatz wirkt, erfüllt \.*n bunten Masken, auch im Jahre 1927 noch ebenso wie damals, als der Held aus den Bleikammern flüchtete. der Produktionsd'rektor. ist auf diese ganz besonders stolz. Kr schildert halb deutsch, halb französisch die un¬ endlichen Schwierigkeiten, die entstanden, das Ge¬ samtbild des Platzes mit viertausend kostümierten Leuter in ein Bild cinzu- fangtn F.r nahm aus sei¬ ner Brieftasche einen Zei¬ tungsausschnitt. der eine nicht gerade freundliche Schilderung der Filmarhei- ten zeigt und in dem es etwa heißt, daß Casanova schon zu Lebzeiten der Stadt V enedig viel Schande hereilet habe und daß cs nicht schön sei. daß dieser berühmt-berüchtigte Vene¬ zianer nun nach hundert¬ fünfzig Jahren wiederum in cmnlindlicher Weise das Leber der Stadt störe. Dann zeigt Wolkoff ein Photo. das auf einer Brücke, die über den Ka¬ nal gebaut ist. eine Reihe Apparate zeigt. Von hieraus hat die Aufnahmcleitung_ genau so wie derKapilän vom Knmmandoturni des Schiffes den Pfalz und die Arbeit beherrscht. An einigen Tagen wurde der Markusplatz überhaupt für jeden Verkehr gesperrt. Das hat min zunächst ruhig mitgemacht, aber als sich die Aufnahmen immer länger hinauszogen, wurde man ungeduldig, und mehrfach liefen die Filmleute Gefahr, die zugesagte Erlaubnis zu un¬ gestörtem Arbeiten zu verlieren. „Aber Sie sehen" — so fügt Dr. Rabinowitsch hinzu daß die Sache schließlich doch geklappt hat und daß wir alles -— wenn auch mit großen Mühen — schließlich doch zu Ende führen konnten." Herr Bloch rühmt be¬ sonders das Entgegenkommen der großen italienischen Filmgesellschaft ..Pittaluga", die ihr gesamtes Belcuch- tungsmaterial zur Verfügung stellte und die auch sonst alles tat, um bei den italienischen Behörden den Weg freizumachen. Es scheint so, als ob sogar ein paarmal die Gefahr be¬ stand, daß die Aufnahmen überhaupt nicht zu Ende ge¬ dreht werden konnten So gab es einmal bei Aufnahmen in einem Schloß einen kleinen Brand, der natürlich ohne Verschulden der Filmgesellschaft entstanden war. Es gab natürlich Leute, die sofort Herrn Wolkoff und seinen Mit¬ arbeitern die Schuld in die Schuhe schieben wollten. Der Direktor des Schlosses verbot die Weiterarbeit, weil er Angst hatte, daß die historischen, wertvollen, unersetz¬ lich Bloch. IWAN MOSJU ilN und JENNY JUGO