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am - — - - r ~ ~ ~ r - r ______ r Betrachtungsapparate für die Film-Montage E ines der mühseligsten Geschäfte für den Filmregisseur oder Bearbeiter war früher die Betrachtung der ein¬ zelnen Bildstreifen, oft genug Bildchen für Bildchen, während des Schneidens und Zusammensetzens. Die Arme erlahmten, wenn man Röllchen für Röllchen mit den Händen empor vor das Licht zu halten hatte, und die Augen nun gar setzten schon nach wenigen Stunden aus. Man rollte ganze Längen rasch durch, übersah ab¬ sichtlich kleine Fehler oder verschob doch den so not¬ wendigen „Feinschnitt" bis auf später, d. h. ad calendas graecas. Bestenfalls erteilte man während der immer wiederholten Vorführungen einer intelligenteren Kleberin flüchtige Aufträge, die etwa lauteten: „Von dieser Stelle ab etwa weg! — Hier zehn Bildchen raus! — Diese Szene vor die Ankunft der Gäste!" usw. Besah man sich nachher den Schaden, schalt man auf die Klcberin. gab abermals neue, mißverstandene Befehle und wurde entweder überhaupt nicht fertig oder be¬ gnügte sich mit Kompromissen, die niemanden recht be¬ friedigten. Oder aber, wenn man gewissenhafter war. so setzte man sich doch noch einmal an die elende Ar¬ beit. Zweifellos haben gerade früher die Filme be¬ trächtlich unter diesem System in ihrem Schnitt Jelitten, und es ist wohl kein Zufall, wenn alles das ers. besser wurde, als mit dem „Lytaskop" eine einigermaßen brauchbare Hilfsaoparatur geboten wurde. Sei: dieser Zeit hat sich wirklich auch der Schnitt der Fi'me erheb¬ lich gebessert. Man konnte endlich das ermüdende Durchziehen in er¬ hobenen Händen bleibcnlassen; man sah deutlicher die Details der Bewegung und bekam vor allem den rechten Eindruck von dem Tempo und Inhalt der einzelner. Szenen. Man darf also mit Recht behaupten, daß durch das Lytaskop auch die Qualität der fertigen Filme ver¬ bessert wurde, wobei nebenbei noch erhebliche Zeit und Arbeit, Nerven und Augen gespart wurden. Welche Dienste außerdem diese Apparatur den Kopieranstalten beim Abziehen der Negative und sonstigen Klebe¬ arbeiten leistete, davon werden diese selbst wohl ein erfreuliches Lied singen können. Aber hiermit sind wir leider auch am Rande des Lobliedes auf das Lytaskop. Es hat unbedingt wertvollste Pionierarbeit geleistet. Nun aber sollte es sich endlich einmal vervollkommnen . . . und verbilligen, oder aber, wenn es das nicht kann. Besseres an seine Stelle treten lassen! Denn cs genügt bei weitem noch nicht den Ansprüchen, die man billigerweise an einen solchen Retrachtungs- apparat zu stellen hat. So ist z. B. ein langsameres Be¬ schauen der Bilder nicht möglich wegen der unerträg¬ lichen Flimmern. Gerade aber beim letzten Fein¬ schnitt. wo es auf beinahe jedes einzelne Bildchen an¬ kommt, ist eine so detaillierte Anschauung notwendig Durchaus notwendig ist auch eine stärkere Ver¬ größerung. Die Betrachtungslupe ist in der heutigen Form minderwertig, nicht nur weil sie so gut wie gar nicht vergrößert, sondern auch weil sic zu ungesunder Haltung zwingt. Denn sie nötigt zu allzustarkem Rücken wegen geringer Brennweite. Außerdem läßt die Hellig¬ keit des winzigen Lämpchens alles zi. wünschen übrig. Wenn schon die Durchleuchtung sc schwach ist. so müßte wenigstens rings um die Schaulinse ein Abschluß gegen das Ncbenlichl von vorn Ser vorgesehen sein. Daß die Linse nicht achromatisch ist, daß man also Farbsäume um die Konturen bekommt, ist ein weiterer Nachteil. Ihren riesigen Durchmesser hat sie umsonst: statt dessen wäre eine bessere o->:ische Leistung vorzu¬ ziehen. Warum bringt man nicht zur Durchleuchtung des Filmstreifens an dem Lämpchen einen kleinen Kon¬ densor an? Bei dem Preis für diese Apparatur sollte eine so schlichte Ausrüstung wohl auch noch möglich sein. So prachtvoll einfach die mechanische Ausstattung mit dem schnellen und bequemen Einlegen des Films und der einzig richtigen wagrechten Umrollung ist — die Optik ist nicht auf der Höhe. Nun ist allerdings das Fehlen eines ruckweisen Bild- transportes mittels Maltheserkrcuz oder Greifer nicht nur ein Vorteil wegen des schnelleren Einfädelns, son¬ dern mehr fast noch wegen der nahezu absoluten Film¬ schonung. Aber es ist eben doch noch lange kein idealer optischer Ausgleich. Wie gesagt, flimmern die Bilder bei langsamerem Tempo viel zu seht Und es tragt sich, ob da nicht schließlich ruckweiser Biidtransport noch besser ist als eben diese Flimmerei. Sollten wir uns damit abfinden. daß das jedesmalige Einsoannen etwas länger dauert, so könnte man es sich sehr billig ein¬ richten, wie ich bereits vor 15 Jahren, als noch kein Meyer Kinon und Omin Die UcfftstarKen Ob/eKtive fUr VorfUQrungs -Apparate 42, 5-52,5-62,5 mm Unentbehrlich bei Verwendung von Spiegellampen / Lichtsparend, feine Schärfe und Klarheit der Bilder. Liste Nr. O Ober Klno-OpfiK Kostenlos Optisch-Mechanische Industrie-Anstalt Hugo Meyer & Cq, Görli^ i.Schl.