Der Kinematograph (September 1927)

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Seile 30 Rintmaloßtopft Nummer 1075 Mensch an separate Betrachtungsappantc sonst dachte. Ich nahm mir den TransportmechanisiT us eines ausran¬ gierten Vorführapparates, den ich nur roch einmal auf Ycrschrammungsmöglichkeiten hin sorgfältig durchsah. brachte eine gefaßte Lupe fest vor dem Bildfenster an und kurbelte mir die kleinen Rollen mit der Hand, ohne Lampe, nur mit einer Sammellinse hinter der Bildöffnung, durch. Die Streifen liefen dann in einen Korb am Boden. Gewiß nichts Ideales; aber es fing doch schon siel besser als das Svstem mit der D irchsicht in der Hand. Man kann sich auch heute noch recht gut auf solche Art helfen. Einen alten Transportmechanismus bekommt man. sofern er im Betriebe nicht sowieso bereits vor¬ handen sein sollte, für billigstes Geld. Bringt man hinter dem Fenster gar r.oeh einen kleinen Kondensor und eine Projektions-Glühbirne an. schließ' einen alten Motor an und Dringt das Ganze hinter einem Brett unter, das an geeigneter Stelle eine Mattscheibe oder Tageslicht- Projektionsfläche im Format von 18 X 24 oder 24X30 Zentimeter trägt, so kann man sich sogar den Film ge¬ fahrlos und beliebig anhaltbar selbst prajizieren. Jeder Vorführer würde uns einen so praktisenen und billigen Mechanismus in ein paar Stunden montieren können. Trotzdem wäre es natürlich schöner, wenn wir einen eigens konstruierten Betrachter hätten, der insbesondere den Film mehr schonte und der das Einfädeln und Um¬ rollen bequemer machte. Dazu wäre aber wieder eine Art optischen Ausglexhs zu schaffen. Man brauchte durchaus nicht so strenge Anforderungen an ihn zu stellen wie bei der Projektion im Kino. Das absolute Stehen der Bilder wäre ebenso¬ wenig nötig wie jene restlose Fliinmerfraiheit auch im langsamsten Tempo, wie sie etwa der Mechau-Apparat aufweist. Ich möchte deshalb hier auf etwas recht Altes hinweisen, was für diesen Zweck vollauf genügen könnte: auf ein modifiziertes „Praxinoskop"! Bekannt¬ lich bestand dieses aus einem Polygon aus Spiegeln (ein Achteck genügt). Diese Spiegeltrommel müßte in un¬ serem Falle sich um eine wagerechte Achse drehen, der¬ art. daß der in senkrechten Spulen gelagerte Film sich einmal um einen Rahmenkranz herumlegt, der parallel um das Polygon in bestimmtem Abstande hcrumstcht und der durch Streben mit ihm fest verbunden ist. Jedes ein¬ zelne dieser Rähmchen müßte die Größe eines Filmbild¬ chens haben und am Rande je zwei Zähne tragen, die in die Perforation hineinfassen. Genau vor dem Betrachter sitzt ein Lämpchen, das das jew-eils dort passierende Bildchen durchleuchtet, so daß cs in dem dazugehörigen Einzelspiegel hell sich widerspiegelt. Dieser aber soll es in unser Auge wer¬ fen. Damit dies geschehen kann, muß er nicht genau in axialer Richtung liegen, sondern unser Polygon müßte die Form eines abgestumpften Kegels haben: d h. die Spiegel sollten eine kleine Schrägrichtung erhalten, so daß das von ihnen entworfene Bild nicht etwa genau auf das Filmbildchen zurückgeworfen wird, sondern eben ein wenig seitlich in unser Auge, das durch eine gute Luoe hindurchschaut. Zugegeben, daß eine solche Apparatur projektions¬ technisch unmöglich wäre, denn nicht nur bekämen wir bei jedem Bildwechsel eine winzige Verdunklungspnasc im Moment des Vorbeiganges des Rähmchens (Schieber¬ strich). sondern die Bilder wären auch an der einen Seite etwas höher als an der anderen durch die verzer¬ rende Lage der schräggestellten Spiegel. Das aber wäre beides in diesem speziellen Falle unerheblich. Denn cs kommt uns ja gar nicht darauf an. daß wir nun eine ..schöne” Wiedergabe erhalten, sondern wir wollen nur deutlich, flimmerfrei und in genügender Vergrößerung Ohne gutes Licht keine gute Projektion! Das wird immer noch viel zu wenig beachtet. Oft werden völlig ungccigi cte Kohlcnstifte für die Lampen der Projektionsapparate benutzt, Kohlcnstifte, die in ihrer Zusammensetzung den zu stellenden Anforde¬ rungen bei weitem nicht entsprechen, deren Licht deshalb nicht den geeigneten Farbton ha 1 ., ja, die / ' sogar oft nicht einmal ruhig brennen. Es ist dann ^ kein Wunder, daß auch gute Filme, von jenen man sich besonders viel versprach, beim Publikum keinen Anklang finden. Verwenden Sie daher nur die besten Kohlenstiiie! Wir stellen Kinokohle auf Grund langjähriger Er¬ fahrungen her, prüfen sic vor dem Verlassen unserer Werke laufend auf ihre Güte und Gleichmäßigkeit und arbeiten in unseren I.aboratoricn ständig an ihrer Verbesserung. Unsere Erzeugnisse erfüllen alle Anforderungen, die man an Kohlenstifte stellen muß, auf das beste. Unter den vielen Arten, die wir Ihnen zur Auswahl bieten können, finden Sie bestimmt die für Ihre Zwecke geeignetsten. Auskunft unverbindlich und kostenlos GEBRÜDER SIEMENS & Co. BERLIN — LICHTENBERG