Der Kinematograph (October 1927)

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um nu r 1078 Rincmntogrnpf) Seite 17 .ibrikat: Socii-te Generale de Films •.rleih: Ufa inuskript: Abel Gancc Hauptrollen: M. Albert Dicudonne, Gina Manie, SuziVernon Regie Abel Gance Länge: ca. 3300 Meter. 12 Akte Uraufiührung: Ufa-Palast am Zoo enn man für die Reklame zu dem grollen Napolcon- film das Schlagwort gewählt hätte: „Der teuerst.' tn aller Zeiten ', hätte man sicherlich das Richtige ge- <>ffen. Aber Gance hat mit der Verfilmung der Lebensgeschichte großen Korsen das bedeutendste, grüßte und um- -endste Filmwerk Frankreichs begonnen. Er hat. was der heutigen Zeit bei Unte stündlich ist, sich nicht i r allein auf die Leistun- der Schauspieler ge- s tzt, sondern auch die n 'dernste Technik in den L'reich seiner Arbeit ge- ;en. So kommt cs denn, <Lii bei der Uraufführung d ; „Triptychon" am stärk¬ st n wirkte, jene Aufnah¬ men. bei denen drei ver- sc! ledene Bildstreifen auf der verbreiterten Leine¬ ttfand rollen. ' muß aber gerade hier auih gesagt werden, daß aii' ii ohne diese technische Neuerung der Film an di entscheidenden Stel¬ len stark wirkte, daß im l' r i /ip dieselbe Wirkung erreicht wird und daß viel- leiriit gerade in kleineren und mittleren Orten lieber die normale Fassung ge- jvahlt werden soll, anstatt Experimente zu machen. Es war klar, daß bei die- * cr Uraufführung der Bei- nicht so stark zum Ausdruck kam, wie das '•‘gentiieh der Film verdient " at - Es ist zu bedenken, daß eine ,( anze R e ihe offi- *jöser und offizieller Per¬ sönlichkeiten anwesend sparen, die sich aus nahe- le genden Gründen eine gewisse Reserve aufer- ! «gten. ichmungen dieser Art selbst- Es kann aber vom fachlichen Standpunkt aus nur eine Meinung geben, nämlich, daß wir in „Napoleon" eines der interessantesten und wertvollsten Bildwerke der neuesten Zeit besitzen, ein Film, der das Publikum mitreißt und der r.kht allein in den Massenszenen sondern auch darstelle¬ risch ein hohes Niveau hat. Der Napoleon Albert Dieu- donnes ist vorbildlich, imponierend und sogar in einigen Augenblicken historisch echt. Die Männer unter den Schauspielern sind im all¬ gemeinen besser als die Damen. Die Josefine der Frau Gina Manes ent¬ täuscht sogar etwas. Aber auf ein paar Ein¬ zelheiten kommt es bei diesem großen Filmwerk nicht an. Die musikalische Begleitung, die Werner R Hzimann zusammcngcstcllt h_tte , ist außerordentlich w.rkungsvoll. Die Origi¬ nalmusik konnte nicht ver¬ wertet werden, weil der Film natürlich für deutsche Verhältnisse zurcchtgc schnitten ist. V:elc Bilder von packen¬ der Kraft, z. B. die Flucht von der Insel Korsika auf dem kleinen Fischerkahn. Bonaparte im Konvent vor der Abreise zur ita¬ lienischen Armee, die Szenen der marschieren¬ den Soldaten. In seinem Chefopera¬ teur Krüger hatte Abel Gance einen Mitarbeiter von künstlerischer Fein- sinnigkeit. Es gab bei der Premiere Beifall, und Abel Gance, der mit Albert Dicudonne persönlich anwesend war. konnte sich mehrfach vor dem Publikum dankend verneigen. ALBERT DIEUDONNE