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, (immer 1082 Seite 15 Von unserem Korrespondenten J. L. Croze. us derFülle der Vorführungen, die gegenwäi tig in Paris stattfindcn — an einem Tage werden oft drei bis ' .er Filme, oft noch zur selben Stunde — gezeigt, sind hervorzuheben: „Duell", der neue Film von Jacques de Paroncelli (der in Deutschland unter dem Titel „Duell in den Lüften” läuft. D. Red.) und „Fleurs d'amour" von Marcel Vaudal, der erstgenannte Film wurde für Cine- r mans-Films de France, der andere für Louis Aubcrt hergestellt. lacques de Baroncelli nimmt unter den französischen I mregisscuren eine besondere Stellung ein. Er pro¬ duziert viel; keine seiner Produktio¬ nen hat etwas In- differentes; meh¬ ren sind sehr be¬ achtenswert und wurden auch viel beachtet. Das Sujet sei¬ ner Filme nimmt vr abwechselnd au. einem Ro¬ ma i oder einem Bühnenwerk, oder aber er verwen¬ det einen Origi- nalstolf, den er »Ihst zum Szc- narium gestaltet. \ ■ >n seinen bis¬ herigen Filmen seien zu nennen: • K nnuntcho' und „Islandfischer" "ach Pierre Loth „Champi Tortu" nacli Gaston Che- reau. ..Vater Go- r *°t nach Balzac, „Der Traum" nach Zola, „Vcillc d armes" nach Claude Farrere, „La Rasalc" nach Henry Bernstein, „Flipotte" nach Julius Lcmaitre. ,I.e Revcil" nach Paul Hervicu. Die hauptsächlichsten Ergebnisse sei¬ nes Schaffens sind „La Flambe de Revcs”, „Nitchevo“, „Feu und zuletzt „Duell". Welchem Werke soll man den Vorzug geben? Für "•einen Teil wünsche ich Baroncelli, daß er mehr als je v °n seiner starken südlichen Einbildungskraft seiner schriftstellerischen Kultur, seiner hohen Bildung und sei¬ nem dramatischen Instinkt profitieren möge. ..Duell“ gefällt mir durch die Handlung und durch seine Lbara k terstudien. Der Inhalt des Filmes ist dort ja aus den Berliner Auf¬ uhrungen des Films bekannt. Die Schlußszene hat röße i n Anlage und Ausführung. Der Film hat einen «halt. de r mir au f jedermann packende Wirkung aus- , *uühen scheint. Wir werden sicher sehen, daß bei der j n* *“B‘chen Vorführung des Films, ein weniger blasiertes , ublikum als das der Tradeshows von den Vorgängen des I 'IT ^ e P ac kt sein un d meine Eindrücke bestätigen wird. dem gut gezimmerten Szenarium geht eine ge- 'p^ le ^" ec hnik Hand in Hand, bri J 1 * Würdigung der Darsteller: Mady Christians, Ga- • fl * Cabrio und Jean Murat versage ich mir, weil Sie I 2, ln ^ w ‘ sc hen Gelegenheit hatten, den Film in Berlin [ u sehen. . „Fleur d'amour" im „Mogador” vorgeführt, während „Duell" im „Empire" gezeigt wurde, geht von einer an¬ deren Mentalität aus. Die einem Roman von Marcelle Vioux entnommene Handlung schildert unverhüllt das Leben eines jungen Mädchens, das ohne eigene Schuld auf die schiefe Ebene gelangt. Colombe Mourin, eine provenzalische Bäuerin, macht die Bekanntschaft Philipp de Gouraneils, eines tor- schungsreisenden. der zur Erholung in die schöne Pro¬ vence gekommen ist. Ein Idyll voll Aufrichtigkeit und Reinheit entwickelt sich. Philipp will Colombe heiraten. Sein Vater schreit Zeter über die Mesalliance und verv/eiger 1 nicht nur seine Zustim¬ mung. sondern bringt cs durch Nachbarn fertig daß sich sein Sohn von Co¬ lombe verraten und an ihre Un¬ treue glaubt. Phi¬ lipp. vollkommen niederge schmet¬ tert und ange¬ ekelt. fährt wie¬ der nach Afrika, verliert sich im Urwald. Man höit nichts mehr von ihm. Ist er tot oder gefangen 1 Immer mehr kommt das Mädchen her¬ unter, bis eines Tages Philipps Vater, von Gewissensbissen geplagt, ver¬ sucht, sie, die durch seine Hartherzigkeit auf diesen Weg gekommen ist, zu retten. Er fühlt, daß. wäre sic seine Schwiegertochter, er seinen Sohn nicht verloren hätte. Die Folge der Begebenheiten: das tragische Ende des schuldigen Vaters. Colombes Flucht, ihre Aufnahme im Kloster, das sie wieder verläßt, das Wiederauffinden Philipps, der, wie durch ein Wunder den Wilden, die ihn gefangen hielten, entkam. Sehr gut gelungen die Szenen in dem anrüchigen Haus und im Kloster. Marcel Vaudal weiß die Kontraste wirkungsvoll abzustimmen. Die sehr sorgfältig gewählten Motive für die Außenaufnahmen er¬ geben schöne Naturbilder, an denen die Provence so reich ist. Maurice de Feraudy verkörpert den Großvater mit vollendetem Takt. Die Schilderung seines aufgewühlten Gewissens wühlt auch uns, die Zuschauer, auf. Den Philipp spielt Van Daele etwas nüchtern. Eine Debütan¬ tin Mlle. Rose Mai findet sich gut mit der Rolle der Colombe ab. Mme. Therese Kolb ist ausgezeichnet und Paul Anriot und Tavieres ergänzen glücklich das Ensemble. „Fleur d'amour" ist ein guter Film Vaudais, der „Film d'Art" und von Louis Aubert. ..Kinderseelen" ist in romantischer Form ein Film ro- zialer Erziehung. Er kämpft gegen den Alkohoiismus. die Tuberkulose, die Geißel der Liederlichkeit. Trägheit und gegen schlechte Instinkte. Sehr geschickt ist die