Der Kinematograph (November 1927)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Seite 16 JUncmatogrnpl) Nummer 108^ Lebensführung zweier Familien gegeneinander gesetzt. Jean Benoit, Levy ur.d Marie Epstein haben mit diesem Film ein wirkungsvolles Traktat für die Mural und nicht weniger für das Kino geschaffen. Von dieser Art von Filmen wünschen wir uns mehr. Gelegentlich seines Pariser Aufenthaltes hatten wir mehr¬ fach Gelegenheit, uns mit Joseph M. Schenck, dem Prä¬ sidenten der United Artists vor seiner Reise nach Berlin zu unterhalten. Im Gegensatz zu gewissen amerikanischen Film¬ magnaten, die sich in kühler Zurückhaltung verschanzen, und die ihre Worte wägen wie ihre Dollars, empfängt Schenck, der Gatte der Norma Talmadge, den indiskreten Journalisten mit liebenswürdigstem Entgegenkommen und natürlicher Ungezwungenheit. „Was ist der Zweck Ihrer Berliner Reise?" frage ich, auf meine Eigenschaft als Korrespondent des „Kinemato- graph" hinweisend. „Ich will mich persönlich von dem Stand der Geschäfte überzeugen, und das Terrain in bezug auf den Vertrieb und Verleih der United Artists-Filme und die Möglich¬ keiten einer Produktion studieren. Nach meiner Rückkehr nach Paris werde ich Ihnen über eventuelle neue Arrange¬ ments Aufschluß geben. „Wie denken Sie über den deutschen Film?" — „Er ist derjenige, der sich am meisten dem amerikanischen F'ilm annähert. Eire gewisse Anzahl deutscher F'ilme ist ja auch in Amerika hcrausgekommen und viele von ihnen hatten einen starken Publikumserfolg. — Das wundert uns nicht. Ihre Technik ist ausgezeichnet, nicht allein, weil die deutschen Regisseure ihr Metier von Grund auf kennen, sondern weil sie auch über Ateliers mit ganz modernem Material verfügen. Die deutschen Regisseure haben die Fähigkeit, zu sehen, sie arbeiten nach großen Gesichtspunkten; das ist es, was die Amerikaner wür¬ digen; nicht weniger schätzen wir das sich mehr und mehr geltend machende Bestreben der deutschen Pro¬ duktion, internationale Filme zu machen und bei historischen Filmen einen zu eng umgrenzten gewisser¬ maßen lokalen Charakter zu vermeiden." „Und Ihre Mei¬ nung über die deutschen Künstler?" „Sie bilden eine ge¬ schlossene Phalanx, ihre Art ist sehr beachtenswert, denn sie sind vor allem Fümschauspieler, unterwerfen sich der Disziplin, die die stumme Geste erfordert, sie haben es zu einer großen Klarheit der Gebärdensprache ge¬ bracht. ihr Spiel erinnert in nichts an das Theater." „Nachdem Darsteller wie Emil Jannings und Conrad Vcidt und schon vorher Regisseure wie Lubitsch, Bucho- wetzki, und jetzt Murnau und mehrere andere für Amcrih verpflichtet wurden, haben Sie nicht die Absicht Deutschland einige seiner weiblichen Filmstars zu ent führen?" „Im Augenblick handelt es sich um eine Darstellern die den Künstlerstab der United Artists vermehren soli das ist Camilla Horn. Ihr „Gretchen" in „Faust" war c Versprechen für die Zukunft, ln dem ersten Unit» i Artists-Film, in dem sie in Hollywood spielt, wir i Lioncl Barrymore ihr Partner sein. Die Worte Joseph M. Schencks waren nicht etwa n r von dem Drange, etwas Verbindliches zu sagen, diklii — Die Unterredung, über die ich Ihnen hier berich fand auf dem Gare du Nord statt, kurz ehe der Zug d- n liebenswürdigen „Chairman" der United Artists entfiihi Ricardo Cortez, der amerikanische Star, ist auf d- in Wege nach Paris, um die männliche Hauptrolle in a Danceusc Orchidee" zu spielen, einen Film, den Leon e Perret inszeniert. Es ist noch fraglich, ob Albert Cavalcanti schon m Dezember, wie er plante dazu kommen wird, mit der Inszenierung eines berühmten Vaudevilles „Tire au flar.c" zu beginnen. Dieses Vaudeville 1904 im The re Dejazet uraufgeführt. ha*, es auf mehrere tausend Re¬ prisen gebracht, ohne an Zugkraft einzubüßen. Van sicht: auf den Stoff kommt es an. Calvacanti, er Schöpfer von Yvette, ist entschlossen, seine Ar: zu variieren. Wovon wird ir. Paris in Filmkreisen und in der filminteressierten Öffentlichkeit gesprochen? • <>n „Metropolis", und ich habe, wenn ich dies ausspri he, die Gewißheit, daß dem wirklich so ist. Diejenigen die das Werk Thea von Harbous und Fritz Längs gespien haben, diskutieren es eifrig; die es noch nicht ge>. nen haben, fühlen sich genötigt, den Film möglichst ba zu sehen, um dazu Stellung nehmen — oder wenigsten' dar¬ über milrcden zu können. O ja. man muß „Metropolis" gesehen haben. Man ist zunächst von der Fülle und der Komp>> tioa der Bilder überwältigt, man hat davon „die Augen dl . wie die Pariser sagen. Das ist die Meinung, die man aus dem Publikum hört. Wenn es der Platz erlauben würde, hätte ich noch sehr viel über diesen außergewöhnlichen Film, den ich zu den allerersten Schöpfungen auf dem Gebiete der Filmkunst rechne, zu sagen. ul an Zoo) 1IENNY PORTEN > fl c P. I“ lUla-Pala