Der Kinematograph (November 1927)

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Nummer 1082 _ J O HHlHlto g Hipft _ Seile 19 Fabrikat: F. P. S.-Film des D L. S. Verleih: Deutsches Lichtvpiel-Syndika'. Mani skript: Melchior Lengyel Regie: Dr. Robert Wicne Hauptrollen: LilyDamita, FredSolm. Warwick Ward Länge: 2559 Meter. 6 Akte Uraufführung: Beba-Palast „Atrium" iescr Lily-Damita-Film fasziniert allein schon durch das rein Technische. Es sind Aufnahmen von seltener Schönheit: on Otto Kanturck auf pan-chromatischcm Material gedreht. Wundervoll im Kontrast, besonders packend, weil schone ' cnschen in wundervollen indschaften agiere* Die Handlung selb t viel- 1 icht etwas trivial. Lic Ge- s hichte eines Revuestars, der eines nachts sein Herz Don Alfredo de Caval- ■ mte vertiert. Wochenlang I ben die beiden Mensehen irgendwo, in einem alten Schlößchen, das allen Reiz s dlicher Landschaft aus- s rahlt. Bis dann eines Ta- v Sonja, die Heldin, doch A ' end. dann aber für immer - der Welt des Seins in I des Scheins zurückkehrt. Der RevuesUr natürlich Ldy Damita. Unstreitig eine d r schönsten Frauen, die der deutsche Film augen¬ blicklich aufzuweisen hat Dibei als Tänzerin voller Ti nperament. wandlungs- und verwandlungsfähig, so gut, daß der Partner neben ihr verblaßt, daß eigentlich Fr. J Solm, der Liebhaber. »>r Staffage ist. und War- “ k Ward sowohl wie Ar¬ nold Korff der Rahmen sind, aus dem das Spiel der Da- m > i immer wieder erstrahlt. '-eben den Landschafts¬ bildern gibt es hübsch ar¬ rangierte Massenszenen, fer¬ ner einen ausgezeichneten “L<k in den Saal des Re- v uetheaters und eine Reihe netter Episoden aus dem Leben und Treiben auf und hinter der Szene. Das Manuskript des Films hat Melchior Lcngyel. der erfolg¬ reiche Bühnenautor, verfaßt. Er hat sich dabei ziemlich eng an sein Bühnenstück „Die ättzerin gehalten, das ein von gastierenden Diven gern und »'«'gespielter . Reißer” war. Das Deutsche Lichtspiel-Syndikat hat in diesem Film seit engem wieder einmal einen Erfolg, einen Treffe., der allen »einen Mitgliedern sicherlich ausverkaufte Häuser garantiert. m Beba-Palast, wo Kapellmeister Ulfig für eine entspre- ' en de Begleitung sorgte, zeigte man vorher einen Modenkar- eval der bekannten Tanzschule Reimann, ein hübsches, wir- “ngsvolles Arrangement, der freundlich die Stimmung vorbe- *' eie. aus dem der Erfolg erwuchs. Fabr.kat: First National Vcrle.h: Defina Regie: .Marshall Neilan Hauptrollen: ConslanccTalmadge, Antonio Moreno Photographie: Georg Barnes Länge: 1973 Meter. 7 Akte Uraufführung: Phocbus-Palast an wird bald aufhören müssen, von europäischem und amerikanischem Geschmack zu sprechen. Denn diese „Venus von Venedig” ist im Sujet, in der Szenenführum; und in der ganzen Art der Anlage genau so. als ob man den Film irgendwo in Ncubabclsberg oder Staaken gedreht hält.'. Conslancc Talmadgc. die Venus von Venedig, ist eine hübsche, extravagante Frau, die einmal die beste Kanal- Schwimmerin der Stadl, zum andern aber auch das geris¬ sene Mitglied einer Bande ist. die sich von Diebstahl und Einbtüchen nährt. Sie stieh't irgendwo auf einem Hochzcilsfcst einen wertvollen Schmuck. Sie flüchtet vor der Polizei ins Wasser, dann in eine Barke, wo sic sich Knall und 1 ail in den Insassen einen Samm¬ ler verliebt. Der kommt auf die spleenige Idee. Natürlich geht das nicht so einfach. Es gibt aller¬ hand Konflikte. Sic muß ihm das Leben retten, er muß sich mit seiner ameri¬ kanischen Braut verkrachen bis sch'icßlich dann durch einen großen Pcrlendicb- stahl. mit dem allerdings die Venus nichts zu tun hat, Ordnung in die ganze An¬ gelegenheit kommt. Der Film ist vorbildlich gut in der Ausstattung. Es gibt hübsche Szenen auf dem Kanal. Hübsche Mas¬ kenfeste. Es wird geklet¬ tert. geschossen, geboxt und gestochen, und das alles in einem Tempo, das den Beschauer in Atem hält. Constance Talmadge spielt ausgezeichnet. Ihre Partner Michael Vivilsch und Antonio Moreno fügen sich ebenbürtig in das Ganze. Der Regisseur Marshall Neilan hat den Film mit der eleganten Leichtigkeit inszeniert, die dem Stoff angemessen ist. Er hat die Bestandteile, etwas Gefühl und ein Quantum leicht satiri¬ schen Humors gut gemischt. Die Photographie ist gut. so daß cs kein Wunder ist, daß der Erfolg im Phoebos-Palast groß ist. Vorher sah man auf der Bühne ein paar ausgezeichnete Groteskkomiker, die eigentlich gar nichts machen und mit dem Wenigen die Zuschauer zehn Minuten erfolgreich amüsieren. Musikalische Begleitung Schmidt-Gentner