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Seite 20 Nummer 108; Fabrikat: Verleih: Manuskript: Regie: Hauptrollen: Uraufführung: Porten-Froelich-Film der Ufa Parufaniet Hildenbrandt und Supper Carl broelich Henny Porten, W. Slezak, Pavanelli 2430 Meter, 6 Akte Uia-Palast am Zoo endenzfilme leiden meist an einer Überspitzung des Themas, die aus einem individuell gelagerten Fall gezogen wird. An dieser Klippe ist auch der Anwalt des Herzens n.cht vorüber¬ gekommen. dessen Eingangsakt für die ihm folgende Geschichte zu düster ist. Der Filir selbst bekämpft die Todesstrafe und zeigt in flottem Tempo, wie ein An¬ hänger der Todes¬ strafe durch Ereig¬ nisse bekehrt, selbst an den Rand des \ erbrechens ge¬ bracht und schlie߬ lich mit der gelieb¬ ten Frau glücklich wird. Leider liegt der Fall in Wirk¬ lichkeit nicht im¬ mer so bequem, dcß nen Frau bedar, um einen Mann von seinen irrigen Ab¬ sichten abzubrin¬ gen. Im Film ist die Entwicklung der Ereignisse logisch gezeichnet worden. Lady June folgt dem Verteidiger der Todesstrafe auf das Schiff, das ihn über das Meer zu einem Kongreß bringen soll. Sie weiß seine Aufmerksamkeit zu erregen und wird selbst von einem anderen Manne be¬ obachtet. der sich schließlich als Kri¬ minalbeamter ent¬ puppt und June wegen eines Mor¬ des verhaften will. Man ahnt. was kommt. daß sich nämiieh der Vertei¬ diger der Todes¬ strafe gegen die L, L DAGO V ER in .. D, Verhaftung der ge¬ liebten Frau mit allen Mitteln selbst verbrecherischen, auflehnt und schließlich sein Ziel durch Bestechung erreicht — aber man ahnt nicht, daß sich die ganze Geschichte als abgekartetes Spiel herausstellt, von June und dem „Kriminalbeamten" er¬ sonnen. um den Anhänger der Todesstrafe eines Besseren zu belehren. Thiele hat den Film als Regisseur besser geleitet, als ihm das Crehtuch mit Scheff gelang. Die Bi'der verraten alle viel Geschmack, genaueste Kenntnis der Publikumswirkung, so daß der Film außerordentlich starken Beifall fand, der ihm auch in der Provinz treu bleiben wird. Lil Dagover spielte mit Anmut des Herzens und Anmut der Erscheinung ihre große Rolle. Manchmal war sie zu hart pho¬ tographiert. aber in nicht wenigen Augenblicken triumphierte ihre Schönheit. er überaus herzliche und warme Beifall, der Henny Port, empfing, als sie bei der Premiere ihre Loge im Ufa-Pala betrat war der Ausdruck der echien und aufrichtigen Freue des Publikums, die von langer Krankheit wiedergenesene Kün- lerin begrüßen zu dürfen. — Das Drehbuch der „Großen Paus hat der Hausdran; - turg der Porte - Frölich - Film - C- - se.lschaft in Ge¬ meinschaft mit Fr J Hildenbrandt ' faßt. Man k; n nicht sagen, d ß bei der Film-l :- setzungeines sehe i- chen Lustspiels -n Blumenthal und Bernstein etwas sonders Neues i nd Originelles her. s- gekommen wäre Die Einleitung ist gut und vielv r- sprechend: d "" aber wird die Sa ne „Handlung" ul reichl ich konst r u e-rt und nicht ger .d« mit Einfällen be¬ dacht. Einer berün en Violin virtuosin nä¬ hert sich ein un- gcr Mann, der ch für einen ar nen Pianisten au-ibt. Kurze Zeit d rauf wird die Küns! rin inne, daß der l>nge Mann der ' iraf Torgstädt. ein flot¬ ter Sportsmanr. ist- Sie verliebt sie * 1 etwas rasch in ihn. ur.d auch die Hei¬ rat findet mit gro¬ ßer Plötzlichkeit statt. Aber die r Anwalt d«, Hnr.cn.- gräflichen Ellern des jungen l-j»f mannes wollen nichts von einer Künstlerin in ihrer Familie wissen; der junge Graf verschweigt seinen Eltern die H«.ir**' läßt sich scheiden, um seine geschiedene Frau der Verwandt¬ schaft vorslellen und. wenn sie vor deren Augen Gnade ge¬ funden hat. wieder heiraten zu können. -— Auf so kompliziert* Dinge verfallen Filmautoren, um den Weitergang der Handlung anzukurbeln. . Nun, schließlich heiratet der Grafensproß eine Kusine, un ^ die zur nochmaligen Ehe in Aussicht genommene Künstle*** entdeckt, daß ihr Herz eigentlich immer ihrem Freund un Berater, dem Rechtsanwalt Boretius, gehört hat. Henny Porten, der hier keine großen Möglichkeiten geboten waren, fesselte gleichwohl durch den Reiz ihrer charmante" Persönlichkeit und die Delikatesse ihrer Darstellung. Am Schlüsse wurde Henny Porten oft gerufen.